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PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

PR 2686 – Angriff der Nanokrieger

Titel: PR 2686 – Angriff der Nanokrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Feuerbefehl erteilt.«
    »Auch von meiner Seite einen schönen guten Tag«, konnte Jalhay sich nicht verkneifen. »Ich gestehe, ein wenig enttäuscht über diesen Empfang zu sein. Was wurde aus der sayporanischen Umgänglichkeit? – Wie auch immer, hier ist jemand, der euch etwas zu sagen hat.« Mit einem Kopfnicken übergab er das Wort an Chourtaird.
    Dessen äußere Erscheinung stellte so ziemlich den größtmöglichen Kontrast zu Selctiel Morkenschrots kompakter Konstitution dar. Neben ihr glich der uralte Sayporaner einem welken Blatt.
    Freilich durfte man ihn bei aller Gebrechlichkeit keineswegs unterschätzen. Geistig war er voll auf der Höhe und als Verhandlungspartner laut Reginald Bull eine überaus harte Nuss.
    Die Namens-Vorsilbe »Chour« stand für die Profession der Soziologen, denen theoretisch die Gestaltung der gesellschaftlichen Entwicklung oblag. Allerdings hatten die Technokraten der Pai-Fraktion sie schon vor Zeiten ausgebootet und ihren Einfluss weitgehend minimiert.
    »Du kennst mich, Paigaross«, sagte Chourtaird.
    »Ich kenne dich. Was willst du?«
    »Ich fordere euch zur Kapitulation auf. Ultimativ, wenn du so willst. Um sinnloses Blutvergießen zu vermeiden, sollen sämtliche Pais zurücktreten und die Kontrollfunktionen des Weltenkranz-Systems an die Chours übergeben.«
    Paigaross verzog seinen Mund zu einem typisch sayporanischen, unergründlichen Lächeln. »Das ist aber lieb. Du amüsierst mich. Kannst du mir auch sagen, wie du diesen ein ganz klein wenig hochtrabenden Worten Nachdruck zu verleihen gedenkst? Weißt du, die terranische Flottenparade schreckt uns nicht sehr. Und zweitens – trägst du dein Ansinnen eigentlich in Abstimmung mit QIN SHI vor?«
    »QIN SHI«, antwortete Chourtaird bedächtig, »ist weder für das Weltenkranz-System noch für die Anomalie länger maßgeblich. Wir haben neue, durchaus potente Verbündete gefunden.«
    »Die möchte ich sehen.«
    »Das wirst du, mit Sicherheit. Jedenfalls appelliere ich an deine Vernunft, es im Interesse unseres Volkes nicht auf eine gewaltsame Auseinandersetzung ankommen zu lassen.«
    Sein Gegenüber spitzte kaum merklich die Lippen. Entweder überlegte der Inspektor, oder er kommunizierte unhörbar mit unsichtbaren Ratgebern.
    Auch Stariou Jalhay stutzte insgeheim. Wen meinte Chourtaird mit den »neuen Verbündeten«? Die Terraner allgemein? Speziell Delorian Rhodan?
    Oder etwa eine andere Macht, die bislang noch gar nicht in Erscheinung getreten war?
    »Spiegelfechterei«, sagte Paigaross kalt. »Du träumst von vergangener Glorie, Chourtaird. Wir bleiben dabei. Jedes weitere Vordringen ist strikt untersagt. Die Folgen einer Zuwiderhandlung hättet ihr euch selbst zuzuschreiben.«
    »Du begehst einen fatalen Fehler, indem du das Unvermeidliche hinauszögerst.«
    »Leeres Gewäsch. – Dies gilt dem Befehlshaber der terranischen Einheiten: Opfert euch nicht für die Hirngespinste eines lächerlichen Auslaufmodells. Kehrt lieber um, fliegt heim in das System eurer mickrigen, gelöschten Sonne. Hier gibt es nichts für euch zu gewinnen.«
    »Und Ende. Die Verbindung wurde getrennt«, meldete Oberstleutnant Morkenschrot trocken.
    »Das erwartete Vorgeplänkel.« Stariou Jalhay erteilte den Befehl, zu stoppen und auf Position zu verharren.
    Er hatte vorab diese Situation wieder und wieder mental durchgespielt. Dennoch lief es ihm kalt den Rücken hinunter.
    Die Flotten standen einander gegenüber. In Wirklichkeit waren die Schiffe großräumig verteilt, mit Zwischenräumen gewaltiger Ausdehnung. In den holografischen Taktik-Simulationen jedoch klebten sie förmlich aufeinander.
    Zu Recht. Waffen wie die Transform- und VRITRA-Kanonen, Paratronwerfer, Impulsstrahler, Dissonanz- sowie MVH-Sublicht- und Überlicht-Geschütze, die Jalhays Kriegsschiffe aufzubieten hatten, ließen augenblicklich enorme Distanzen zu einem nahkampfmäßigen Schlagabtausch schrumpfen.
    Nach allem, was man von der Gegenseite wusste, waren deren Einheiten annähernd ebenso gut bestückt.
    Und in der Überzahl.
    Nach außen hin gab sich Raumadmiral Jalhay kühl, besonnen, souverän. Er ließ sich nicht anmerken, dass sein SERUN gerade stark erhöhte Schweißabsonderung absorbierte.
    »Paigaross hat uns zum Abzug geraten, jedoch widrigenfalls nicht unmittelbar bedroht. Sie spielen auf Zeit«, sagte er mit fester Stimme. »Das können wir auch.«
    Es war genau die unerquickliche Pattstellung, die er mit Reginald Bull, dem Terranischen Residenten, wahrlich

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