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PR 2694 – Todeslabyrinth

PR 2694 – Todeslabyrinth

Titel: PR 2694 – Todeslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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jetzt darauf, meinen Geist am Leben zu erhalten, auf Kosten meines Körpers.
    »Du wirst für mich bleiben, was du immer warst«, erwidert er.
    Ja, das ist Chourtaird, jetzt glaube ich es auch. »Du willst mich aber nicht etwa holen?«, frage ich. »Denn ich will hier nicht weg. Ich bin zu Hause. Nun ja, fast. Aber die Sonne scheint wieder, siehst du?«
    »Ja.«
    Er meidet natürlich den Blick nach draußen, und er ist wahrscheinlich, wenn er nicht sowieso bis zur Dämmerung gewartet hat, mit einer Sonnenbrille gekommen. Für sayporanische Augen ist Sol nicht angenehm.
    Für mich allerdings auch nicht mehr. Ich vertrage kein grelles Licht mehr. Davon habe ich genug in mir drin. Wenn es nicht gerade stockfinster wird. Aber auch dann brennt es noch.
    »Wie lange wirst du bleiben?«
    »Bis es vorbei ist.«
    Oh. Dann wird es also wirklich nicht mehr lange dauern. Er würde sich nicht so viel Zeit nehmen, wenn ich noch ... Tage hätte. Sind es nur noch Stunden? Ich fühle mich gar nicht so.
    »... verstehen?«
    »Was?«
    »Hast du mich verstanden?«
    »Ich habe nichts gehört«, gestehe ich. Es fällt mir schwer, sein Gesicht im Blick zu behalten. Ich sehe, wie sich seine Lippen bewegen, aber irgendwie kommen keine Laute in meinem Gehör an. Oder erst mit Verzögerung, so wie jetzt.
    Palko tritt vor, und weil er so energisch ist und ich seine rollende Stimme gern habe, verstehe ich ihn gut.
    »Das genügt jetzt. Er wird müde, es wird zu anstrengend. Du musst gehen.«
    »Jaaa ... du musst gehnn ...« Meine Zunge ist dick und schwer. Wird zum Fremdkörper. Alles konzentriert sich auf innen. Ich mache die Augen zu.
     
    *
     
    Saram Ialtek fuhr hoch. Als er die Uhrzeit ablas, sah er, dass er gut eine halbe Stunde geschlafen hatte. Trotzdem fühlte er sich kein bisschen erholter. Die Berichte der 23 Besatzungsmitglieder der BOMBAY, die noch unter Quarantäne standen, lagen vor ihm und mussten bearbeitet werden. Also machte er sich am besten gleich daran.
    Die Fagesy hatten diese Menschen mit Nanomaschinen infiziert, um sie als Spione im Solsystem einzusetzen. Eine Einsatzgruppe hatte das infiltrierte Schiff geentert und die dreiundzwanzig gerettet. Otorongo und seine Leute hatten ihnen zunächst nicht helfen können, bis die Sayporaner den Medikern einen entscheidenden Tipp gaben, der so simpel wie wirksam war: Ein bestimmter Funkbefehl desaktivierte die Nanomaschinen. Nun war der »Reinigungsvorgang«, in dessen Verlauf die Maschinen aus dem Körper geschwemmt wurden, fast abgeschlossen.
    Ialtek war zufrieden. Diese Leute konnten bald als geheilt entlassen werden, ihr gesundheitlicher Zustand war gut, eine Ansteckungsgefahr bestand nicht mehr. Der Mediker stutzte kurz, als ihm ein Name ins Auge sprang: Aiden Cranstoun.
    Cranstoun ...
    Cranstoun – sagte ihm das etwas? Irgendwie kam ihm der Name bekannt vor, aber in welchem Zusammenhang?
    Er fuhr aus seiner Versunkenheit hoch, als sein Assistent anrief. »Es tut mir leid, aber ich konnte Henrike Ybarri immer noch nicht erreichen. Ich habe wiederholt eine Nachricht hinterlassen.«
    »Und was ist mit Anicee Ybarri?«
    »Sie ist auf dem Weg hierher.«
    »Gut, danke!«
    Ialtek sah auf, als Palko hereinkam.
    »Er ist weg«, sagte der Imarter. Er meinte ohne Frage Chourtaird.
    »Aus der Klinik?«
    »Nein. Er hat sich im Freizeitbereich einquartiert.« Dort standen für Angehörige der Patienten kleine Unterkünfte zur Verfügung. »Er will jetzt warten, bis Shamsur gestorben ist.« Palko zögerte.
    Saram zog aus der Schublade ein Erfrischungstuch und rieb sich damit das Gesicht. »Und?«
    »Ich glaube, es dauert nicht mehr lange. Er baut schwer ab.«
    Der Mediker nickte. »Das war zu erwarten. Wir werden es trotzdem noch einmal mit einer Ladung versuchen, vielleicht stabilisiert sich sein Zustand ja doch. Andernfalls ... können wir nichts mehr für ihn tun. Gar nichts mehr.«
    Im Grunde war es jetzt schon so weit. Aber einfach aufzugeben kam für einen Mediker nicht infrage. Es wurde alles versucht, bis zum Schluss.
    Vielleicht überlebte er nicht einmal mehr die Nacht. Der kurze Hoffnungsschimmer nach der gelungenen Aktivierung war genauso schnell erloschen, wie Shamsurs Gehirnzellen starben.
    Aber möglicherweise konnte er wenigstens für den Abschied noch einmal aktiviert werden. Es gab Dinge vor dem »Weggang«, die erledigt werden mussten, und Shamsur hatte das vor, das hatte er mehrmals in seinen klaren Momenten gesagt. Zuletzt, noch vor wenigen Stunden, hatte er deutlich

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