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PR 2698 – Die Nekrophore

PR 2698 – Die Nekrophore

Titel: PR 2698 – Die Nekrophore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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der Regel wurden sie abgesondert und hatten keine Gelegenheit, ein Kosmonukleotid als Messenger zu verlassen. Sie sammelten sich in Informationspools mit negativer Tendenz und lösten sich dann irgendwann auf, weil die Aktivität der Psiqs überwog.
    Doch genau mit diesen Fehlinformationen war TAFALLA in TRYCLAU-3 heftig konfrontiert und von ihnen im wahrsten Sinne des Wortes heimgesucht worden, als er beim ersten Einsatz der 48 Blütenblätter der Zeitrose durch TRYCLAU-Tor ins Innere des Kosmonukleotids geraten war.
    Rhodan schaute in die Runde. Gucky wirkte apathisch und sehr betroffen. Mondra schien auch nicht zu wissen, was sie sagen sollte, und Nemo Partijan hatte ein Pokerface aufgesetzt, als sei er damit beschäftigt, die neuen Informationen erst einmal gründlich zu analysieren. Lediglich Eroin Blitzer hantierte an den Kontrollen des Weltenschiffs, als ginge ihn das alles nichts an.
    Dabei musste die Lage für ihn besonders unangenehm sein. Der Zwergandroide stammte schließlich von der LEUCHTKRAFT. Rhodan fragte sich unwillkürlich, welchen Einfluss seine ehemaligen Herren noch auf ihn hatten.
    Rhodan gab sich einen Ruck. »Wir können im Augenblick nicht klären, ob Alaska von irgendjemandem manipuliert wurde und die LEUCHTKRAFT unwissentlich nach Escalian geführt hat. Das ist auch nicht unser größtes Problem. Wir müssen die Drohung der LEUCHTKRAFT sehr ernst nehmen. Eine Nekrophore ... in der Hand der Kosmokraten ...«
    »Sie werden sie nicht zünden«, sagte Gucky. »Nicht die Kosmokraten. Das würde allem widersprechen, was ...«
    »Sie waren noch nie sehr rücksichtsvoll bei der Wahl ihrer Mittel«, hielt Mondra Diamond nachdrücklich dagegen. »Selbst wenn diese Mittel aus dem Arsenal ihrer Gegner stammen.«
    »Eine Nekrophore«, wiederholte Rhodan. Er hatte gewusst, dass sich eine an Bord der LEUCHTKRAFT befand. Alaska hatte es ihm mitgeteilt, und er hatte es auch dem Bericht der Proto-Enthonin Anaree entnommen. Angeblich hatte Samburi Yura sie gestohlen und an Bord der LEUCHTKRAFT gebracht.
    Bei Nekrophoren handelte es sich um silbern polierte Container-Fässer, Behälter mit einer Höhe von ziemlich genau fünfzehn und einem Durchmesser von acht Metern. Ihre Deckflächen wiesen auf den gegenüberliegenden Seiten insgesamt zwei Symbole auf, je einen Quadratmeter groß, zwei Kreise aus Hunderten kleiner roter Punkte, unregelmäßig verteilt wie die Atome in einem verwirbelten Gas. Nekrophoren konnten direkt eingesetzt werden, indem sie in einer Galaxis ausgeschleust, oder indirekt, indem sie in die parallele Wirklichkeit eines Kosmonukleotids eingeschleust wurden.
    Sie waren die wirkungsvollsten Massenvernichtungsmittel, die den Hohen Mächten bekannt waren. Die nach Aberbilliarden zählenden Koagulate, die in der Nekrophore gefangen waren, entwichen im Augenblick der Öffnung des Behälters und lösten die Nukleotide Pest aus. Sie entmaterialisierten wie unter einem Funkenregen, verteilten sich entlang der Gravitationslinien einer Galaxis und traten dort wieder ins vierdimensionale Kontinuum ein, wo sich große Mengen von Vitalenergie ballten – in der Regel also bei besiedelten Planeten.
    Die Koagulate bestanden aus Ballungen von dreißig bis vierzig Milliarden einzelner Biozide und stellten gewissermaßen antipsionische Wirkungsquanten dar. Die dreißig bis vierzig Milliarden am höchsten entwickelten Lebewesen des Planeten, also auf jeden Fall alle intelligenten Bewohner der betroffenen Welt, wurden von den Bioziden als Ziele identifiziert. Jedes Biozid koppelte sich an ein Lebewesen und bewirkte eine spontane Verbrennung jeglicher Vitalenergie.
    Die gesamte befallene Planetenbevölkerung unterlag daraufhin einer unkontrollierten, spontanen Mutation, die mit dem Tod endete. Die Freisetzung des Inhalts einer vollständigen Nekrophore war gleichbedeutend mit einer galaktischen Katastrophe, die sich mit Überlichtgeschwindigkeit verbreitete und von einer Vielzahl hyperphysikalischer Phänomene begleitet wurde.
    »Die Kosmokraten werden die Nekrophore nicht freisetzen«, sagte Nemo Partijan nachdenklich, als habe er seine Analyse endlich abgeschlossen. Das Gesicht des Hyperphysikers war starr. Er schien über eine hypothetische und nicht über eine reale Bedrohung zu sprechen. »Sie würden mit Kanonen auf Spatzen schießen. Diese Drohung lässt sich nicht mehr steigern!«
    »Die Kosmokraten wurden getäuscht«, widersprach Rhodan. »Hereingelegt. Samburi Yura hat sie hinters Licht geführt. Und

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