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PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

Titel: PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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sich einander zu.
    Der Conferencier wurde von dem Traktorstrahl wieder sanft in die Höhe gezogen und klatschte in die Hände. Der Kampf begann.
     
     
    Deprok schien damit zu rechnen, dass sein Gegner genauso vor und umsichtig reagierte wie er selbst, sah sich aber getäuscht. Orrak stürmte sofort vor, um seinen Gegner zu rammen.
    Der ältere und etwas schwerere Forril versuchte ihm noch auszuweichen, schaffte es aber nicht ganz. Orrak erwischte ihn am Hinterteil. Etwas knirschte laut; das Geräusch wurde von Richtmikrofonen bis zu den hintersten Rängen der Halle übertragen.
    Deprok schrie laut auf, fuhr dann aber so schnell und wendig herum, wie Raye es seinem massigen Körper niemals zugetraut hätte, krallte die Finger der einen Hand in den dichten Pelz seines Gegners und die der anderen in den dichten Bart auf dessen stumpfer, breiter Schnauze. Er zog Orraks Kopf mit einem so heftigen Ruck nach unten, dass Raye glaubte, dessen Genick würde brechen.
    Der jüngere Konkurrent verlor zwar das Gleichgewicht, als er mit dem Kinn auf den Boden prallte, schüttelte sich jedoch und rollte sich flink zur Seite. Deprok wollte sich auf ihn werfen, war aber nicht schnell genug und landete dicht neben ihm. Ein wütender Ringkampf entbrannte, bei dem die Forrils sich mit den beiden Armen und vier Beinen umklammerten. Das ist barbarisch, dachte Raye. Über Jahrhunderte hinweg mochte der Kampf gegeneinander ihr Lebensziel gewesen sein; zwischen den einzelnen Sippen war es immer wieder zu Überfällen gekommen, bei denen die Parteien sich untereinander ausgeraubt hatten, und es war sicher mit großer Härte gekämpft worden. Aber die Forrils waren immerhin hochstehende Intelligenzwesen mit einer eigenständigen Kultur und Technologie, die dicht unterhalb der Raumfahrt stand. In ihrer Welt mochten sie solche Kämpfe ausfechten, aber hier, auf einem hochzivilisierten Planeten der Tefroder ... dieses Spektakel war einfach abscheulich und entwürdigend.
    Mittlerweile war Blut geflossen. Rostrot sickerte es aus einer Wunde neben dem rechten der beiden kleinen, weit auseinander stehenden Augen Deproks.
    Beide Forrils standen wieder, schwankten aber, schienen sich kaum noch auf den vier Beinen halten zu können. Orrak umkreiste seinen Gegner langsam, wagte aber keinen Angriff. Deprok schwankte stärker, musste sich mit einer Hand abstützen. Der jüngere Forril nutzte die Chance, die sich ihm unvermittelt bot, stürmte vor ... und rannte ins Leere.
    Eine Finte! Es war eine Finte gewesen.
    Sein Konkurrent hatte sich zur Seite geworfen und rammte Orrak nun den Kopf in den Leib. Offenbar hatte er eine empfindliche Stelle getroffen, denn Orrak quiekte in einer Tonhöhe auf, die Raye für ein so massiges Wesen geradezu lächerlich vorkam, und brach zusammen.
    Der ältere Forril stürzte sich auf ihn.
    Und so ging es weiter, minutenlang. Dann war die halbe Stunde erreicht, nach der die Ausscheidungskämpfe abgebrochen wurden, doch keiner der beiden wollte aufgeben. Raye wusste nicht, woher sie die Kraft nahmen, doch gerade diese Zähigkeit zeichnete sie wohl aus. Nicht umsonst hatten Deprok und Orrak es ins Finale geschafft.
    Und genau das wollten die Zuschauer sehen. Sie verteilten ihre Gunst gleichermaßen auf beide Kämpfer, feuerten immer denjenigen an, der gerade zusammenzubrechen oder einfach liegen zu bleiben drohte.
    Aber das Ende war abzusehen. Deprok, der ältere, erfahrenere Forril, würde den Sieg davontragen. Er hatte es besser verstanden, mit seinen Kräften hauszuhalten. Wo Orrak ungestüm angriff, wich er mit sparsamen Bewegungen aus. Wenn er zuschlug, dann nur, wenn er sich einigermaßen sicher sein konnte, den Gegner auch zu treffen. Und er kannte wohl doppelt so viele Finten wie sein unerfahrenerer Konkurrent.
    Dann war es so weit. Orrak setzte alles auf eine Karte, wusste, dass er kräftemäßig am Ende war. Er blutete aus zahlreichen Wunden, konnte sich kaum noch aufrecht halten. Lauernd torkelte er um den ebenfalls schwankenden Älteren, wartete auf eine Schwäche, eine Lücke in dessen Abwehr.
    Und glaubte sie zu finden, als Deprok sich mit beiden Armen abstützte.
    So dumm kann er nicht sein, dachte Raye. Er wird doch nicht zweimal auf dieselbe Finte hereinfallen1.
    Er war so dumm.
    Orrak stürmte vor, und Deprok rutschte zur Seite, riss die Arme wieder hoch und rammte sie dem Gegner gegen den Kopf. Die Wucht des Schlages schleuderte Orrak meterweit vorwärts, und er blieb benommen liegen. Zu benommen, um Deprok

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