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PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel

Titel: PR Andromeda 05 - Der Schattenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Ohren. Tikil heulte überrascht auf. Der Hadur warf den Kopf in den Nacken, während sich das Jaulen des Symbionten in einen Schmerzensschrei verwandelte.
    Am Himmel standen riesige Raumschiffe. Sie waren so nah, dass Mas-quin die Aufbauten erkennen konnte, die ihre Rümpfe überzogen. Und die ausgefahrenen Waffentürme. Masquin zählte sieben, nein acht Schiffe. Sie mussten mehrere hundert Meter messen, aber den Hadur erinnerten ihre lang gestreckten, stromlinienförmigen Rümpfe trotz ihrer Größe an Fische.
    Kastuns!, dachte Masquin. Die Invasion, sie hat begonnen!
    Eines der Schiffe drehte auf sie zu. Masquin starrte regungslos auf den Bug des Raumers. Er glaubte, in ein weit aufgerissenes Maul zu blicken -das Maul eines Raubfischs. Ein sonnenhelles Feuer brannte darin. Masquin presste die Lider zusammen, um nicht zu erblinden.
    Im nächsten Augenblick erfolgte der Feuerstoß.

Kapitel 2
    16. April 1312 NGZ
    Zim November fand den Terranischen Residenten in der Heimstatt des Nukleus'.
    Perry Rhodan saß auf der untersten der steinernen Sitzreihen, die ähnlich einem Amphitheater bis auf fast 100 Meter Höhe emporstiegen. Er war allein.
    Zim verharrte unter dem Torbogen, plötzlich unsicher, ob er den Unsterblichen stören sollte. Rhodan hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt, sein Kopf ruhte zwischen den Händen. Er wirkte müde, niedergeschlagen.
    Zim gab sich einen Ruck. Eben deshalb war er hier. Ein Gefühl sagte ihm, dass der Terranische Resident jemanden brauchte, um seinen Schmerz zu teilen. Und wenn es unter uns einen gibt, der mit Gefühlen umgehen kann, dann ich!, dachte Zim in einem Anflug von Ironie.
    Zim November, keine 20 Jahre alt, war Emotionaut - der jüngste, der je die Akademie Terras verlassen hatte, und möglicherweise der begabteste. Seinem schnellen Verstand, der die JOURNEE steuerte, den winzigen Spürkreuzer der Galaktiker, hatten sie es zu verdanken, dass sie den Flotten der Invasoren bisher entkommen waren. Kaum mehr als ein Tag war verstrichen, seit sie - dank einer unverschämten Portion Glück und dem Eingreifen der Maahks - den Konvoi der Charandiden nach Attorua durchgebracht hatten. Die Kastuns hatten auf der Lauer gelegen, angeführt von der KHOME TAZ, dem Schiff Takegaths, des ranghöchsten Dieners des Gelben Meisters.
    Der Emotionaut stieg vorsichtig, beinahe ehrfürchtig die Treppe hinunter und blieb neben Rhodan stehen. »Perry?«, fragte er leise.
    Rhodan sah zu ihm auf. Sein Gesicht wirkte fahl und eingefallen. Zim hoffte, dass dies nur auf das geisterhafte Leuchten des Nukleus' zurückzuführen war, der einzigen Lichtquelle der Heimstatt.
    »Zim ...«, sagte Rhodan. »Was führt dich hierher? Suchst du etwa Ruhe?«
    »Ah, ja . auch.«
    Ruhe. Sie war schwer zu finden dieser Tage. Natürlich, Zim hatte seine Kabine auf der JOURNEE - einen Ort, den er seit kurzem mit Raye teilte, aber in ihren Armen fand er keine Ruhe, sondern Erfüllung. Und da war natürlich Attorua, die paradiesische Welt, auf dem das Häuflein Galaktiker Zuflucht gefunden hatte. Sie und viele andere: Mehrere Millionen tefrodi-sche Flüchtlinge drängten sich allein im Umfeld der Hauptstadt, und weiter durfte sich kein Besatzungsmitglied von der JOURNEE entfernen, die Lage war zu unsicher.
    »Du machst dir Sorgen?«, fragte Zim.
    Einen Augenblick lang sah Rhodan ihn verblüfft an, dann grinste er schief: »Wie kommst du darauf, Zim? Wir sind ja nur über zwei Millionen Lichtjahre von der Heimat entfernt - einer Heimat, die meine Anwesenheit dringender denn je nötig hat! Eine undurchdringliche temporale Barriere, in deren Schutz die Schergen des Gelben Meisters System um System erobern, verwehrt uns die Rückkehr. Ihre Schiffe sind übermächtig, die stolzen Flotten der Tefroder und Maahks sind bis auf einige versprengte Einheiten vernichtet - und du fragst mich, ob ich mir Sorgen mache?«
    »Entschuldige, es war eine dumme Frage.« Zim spürte, wie sich seine Wangen rot verfärbten, obwohl der Spott Rhodans gutmütig gewesen war. »Natürlich machst du dir Sorgen. Wer tut das nicht? Aber noch ist nicht alles verloren. Wir leben noch, nicht wahr?«
    »Das kann ich nicht abstreiten«, stimmte der Unsterbliche zu. Wieder grinste er. Aber dieses Mal nicht spöttisch, eher ... anerkennend? »Aber die Frage ist: Wie lange halten wir noch durch? Der Gelbe Meister knüpft seinen Schattenspiegel immer enger. Bald wird der Moment kommen, an dem wir seiner Wahrnehmung nicht mehr entgehen können .«
    Zim nickte

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