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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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hatte die Übertragungsrechte planetenweit verkauft und erhebliche Summen zusätzlich eingenommen. Er prahlte öffentlich mit seiner Tüchtigkeit und rieb sich die Hände wie ein betrügerischer Basarhändler. Je näher die letzten Ausscheidungen kamen, desto mehr wurden die Teilnehmer von den Medien belagert. Terraner, Akonen, Topsider, einige wenige Aras, Springer, Neuarkoniden, Oxtorner und Ertruser - diese kämpften in einer speziellen Kategorie - wurden in kurzen Spots vorgestellt; nur wenige Verlierer durften sich im öffentlichen Interesse sonnen. Ty Cinder wartete in steigender Unruhe auf den Gegner, den ihm der Zufall zuordnete. Er spürte Erleichterung, als er und ein arkonidischer Adliger zu einer Ausscheidung bestimmt wurden, die sich »Hyper-Armbrust-Check« nannte.
    Der Wettkampf fand in einem Freilufttheater statt, auf dessen Rängen, zwischen vielen Zuschauern, die Kameras lauerten. Schiedsrichter stolzierten hin und her und erläuterten die Regeln. Ty Cinder und Ninael da Horomar hatten je 25 Schuss aus derselben Waffe auf die Zielscheibe, die 125 Meter entfernt war und innerhalb eines bestimmten Durchmessers vom Gegner gesteuert werden konnte. Die Anzahl der Trefferringe entschied über Sieg oder Niederlage; die körperliche Herausforderung war gering. Der Arkonide feuerte den ersten Schuss ab. Der Bolzen, halb ballistisches Geschoss, halb Rakete, beschrieb seine Bahn quer über die Bühne und schlug Funken sprühend in die Scheibe, die Ty nach links bewegt hatte. Drei Punkte. Er selbst erzielte mit dem Gerät aus Rohrelementen, federndem Stahl, Kunststoff und Spezialfasern vier Punkte und begann den Gegner zu analysieren - in welchem Rhythmus bewegte der Arkonide die schwebende Scheibe in welche Richtung?
    Abwechselnd feuerten die Kämpfer. Einmal traf Ty den winzigen Mittelkreis: 15 Punkte. Nach 15 Schüssen betrug die Differenz nur einen Punkt.
    Die Zuschauer fieberten nicht weniger als die Medienvertreter; die Sender zeigten die Treffer in Slow Motion und allen denkbaren Vergrößerungen und Tricks.
    Ty glaubte erkannt zu haben, in welche Richtung der Arkonide die Scheibe steuerte und hatte sich eingeschossen. Drei Punkte Vorsprung! Der Arkonide holte auf, fiel zurück, holte abermals auf. Ty traf ein zweites Mal die höchste Punktzahl. Rasender Beifall. Er hatte schließlich, mit zwei Punkten Vorsprung, den letzten Schuss und - gewann mit sechs Punkten.
    Am gleichen Abend erfuhren die Bevölkerung und die Teilnehmer, dass noch elf Kämpfe ausstanden, und dass es Dirif Alkouschan geschafft hatte und einer der 22 Kämpfer war. Am übernächsten Tag traten Ty Cinder und zwei Konkurrenten mit Werkzeug an - Elektrohammer, Desintegrator, herkömmlichem Hammer und Meißelsortiment -, um ein baufälliges Haus bis auf die Grundmauern abzutragen und aus dem Kellersafe ein Dokument zu entnehmen, das ihnen zwei Kämpfe ersparte. Todmüde, erschöpft, mit Ansotrac gedopt, gewann Ty, mit drei Minuten Vorsprung. Sieben Tage Pause waren der Lohn. Dann stand fest, dass er und Alkouschan die Gegner der Schlussrunde sein würden. Ausgerechnet Alkouschan! Im Trivid wurde der malerische Fjord gezeigt, in dem die Kapitäne zweier Piratenschiffe gegeneinander kämpfen würden.
    Offensichtlich hatten Ausschnitte der Veranstaltungen auch die Heimatplaneten seiner Gönnerinnen erreicht. In nahezu gleichlautenden Hypergrammen wünschten Ardey, Voey und Selpina ihrem Champion Ty jeden erdenklichen Erfolg; es sei unausdenkbar, schrieben sie, dass ihn der kleine, fette Isaner besiegen konnte.
    Als Ty die Bilder der Schiffe, der Mannschaften und die Kampfstätte betrachtete, kamen ihm Zweifel. An den Wänden des Fjords waren Tribünen und Kameraplattformen aufgebaut. Die Schiffe aus verschiedenfarbigen Holz, mit bunten Segeln und Hologramm-Kanonen, mit Robotern und Androiden in kühnen Verkleidungen bemannt, entsprachen den Vorstellungen eines geschichtlich ungebildeten Isan-Arkoniden von frühen terranischen Karibikpiraten. Der Aufwand war beträchtlich; Ty und Dirif, die Kapitäne, kämpften um den Besitz des gegnerischen Schiffes und den Schatz - die Gewinnsumme. Die Bewaffnung bestand aus Degen, Säbeln, halbvirtuellen Drehbassen, mehrläufigen Pistolen, die mit lauten Detonationen und viel Pulverdampf weiche Lähmgeschosse feuerten.
    »Zugegeben«, kommentierte Ty und öffnete den Rückenverschluss von Kandelys Kleid. Ihre Haut roch nach exquisitem Parfüm und einer ereignisreichen Nacht. »Ein monströser Aufwand. Ich

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