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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Durchmesser von tausendsiebenhundert Metern, waffenstarrend, fast unbesiegbar. Selbst ein einziges dieser Schiffe würde genügen, um seinen kleinen Verband zu vernichten. Gegen siebzehn Einheiten dieses Typs hatten sie nicht die geringste Chance.
    »Feindschiffe beschleunigen«, fügte Palanker hinzu. »Sie kommen in drei Minuten in Gefechtsreichweite.«
    Das Sirenengeheul verklang. Auf dem Hauptbildschirm bewegten sich die siebzehn Ortungsreflexe der Bestienschiffe unaufhaltsam auf den Reflexpulk des kleinen lemurischen Verbandes zu. Mit jeder verstreichenden Sekunde rückte der Tod näher, das Scheitern ihrer Mission, das Ende aller Hoffnungen.
    »Halbraumfeld aktivieren«, befahl Bardon. Sein Mund war trocken, sein Herz hämmerte hart in der Brust.
    »Schutzschirm aktiviert«, bestätigte Palanker. »Leistung bei hundert Prozent.«
    »Feuerleitstelle«, sagte Bardon. »Statusbericht.«
    »Impuls- und Thermostrahlkanonen feuerbereit«, meldete die Waffenmeisterin Helot von ihrer Konsole im hinteren Teil der Zentrale. Ihre Stimme bebte vor mühsam unterdrückter Anspannung. »Desintegratoren werden hochgefahren. Speicherbänke bei siebenundsechzig Prozent und steigend. Gegenpolkanonen geladen, 100-
    Megatonnen-Sprengkörper feuerbereit. Raumtorpedos mit schweren Fusionsladungen bestückt und feuerbereit.«
    Der nüchterne Bericht der Waffenmeisterin beruhigte Bardon ein wenig. Die IBODAN war nicht wehrlos. Die Impuls-, Thermo- und Desintegratorgeschütze würden ihnen gegen den Feind nicht viel nutzen, doch mit den Raumtorpedos und Gegenpolkanonen konnte sie eine Feuerwand aus Fusionsexplosionen zwischen sich und den angreifenden Schiffen der Bestien errichten und ihren Vormarsch verlangsamen.
    Zeit gewinnen.
    Aber sie würden die Bestien natürlich nicht stoppen können.
    Bardon spürte, wie die Verzweiflung in ihm hochkroch. Sollte dies wirklich das Ende sein? So kurz vor dem Ziel? Er dachte an seine Frau, an das Dunkel des Grabes, das sie ewig umfangen würde, wenn er versagte.
    Mit einem Tastendruck aktivierte er den Hyperfunksender auf der verschlüsselten Gefechtsfrequenz. »Kommandant an Verband«, sagte er heiser. »Statusbericht.«
    Aus dem Lautsprecher drangen die Statusmeldungen der vier anderen Schiffe des Verbandes. Die OLATH und die HORDAMON waren gefechtsbereit, aber die Waffensysteme der GORGARTH und der PALPADIUM waren bei ihrer letzten Konfrontation mit den Bestien schwer beschädigt worden und noch immer nicht repariert.
    Drei Schwere Kreuzer, dachte Bardon, gegen siebzehn Superschlachtschiffe. Wir sind verloren.
    Wie gelähmt starrte er auf den Hauptbildschirm, auf die unerbittlich vorrückenden Ortungsreflexe. Er spürte die Blicke der Zentralcrew in seinem Nacken und wusste, dass seine Offiziere Entscheidungen erwarteten.
    Aber was konnten sie tun? Kämpfen war keine Option. Und flüchten...
    »Ausweichmanöver M-Neun«, befahl er knapp. »Maximalbeschleunigung.«
    Die Gefechtssteuerpositronik, die in der Schlacht die Navigation des Verbandes übernahm und synchronisierte, führte seine Anordnung ohne Zeitverzögerung aus. Die Ringwulst-Impulstriebwerke brüllten auf. Ihr gedämpftes Dröhnen steigerte sich zu einem lauten, schnellen Wummern, das wie der Schlag eines gigantischen Herzens den gesamten Kreuzer erfüllte. Mit flammenden Triebwerksdüsen entfernte sich der kleine lemurische Verband von den heranrasenden Bestienschiffen, aber der Feind reagierte bereits nach wenigen Sekunden und beschleunigte ebenfalls.
    Und der Feind verfügte über die bessere Technik.
    Erneut schrumpfte die Distanz zwischen den Lemurern und den Bestien.
    »Gefechtsreichweite in zwei Minuten dreißig«, meldete Palanker leidenschaftslos.
    Bardon drückte eine der Interkomtasten. Auf dem Hauptbildschirm erschien in der rechten unteren Ecke ein Monitorfenster. Es zeigte das müde, graue Gesicht der Cheftechnikerin Guras vor dem Hintergrund des Maschinenraums. Sie wusste, was er von ihr wollte.
    »Wir sind noch nicht so weit«, sagte sie grußlos, mit atemloser, gehetzter Stimme. »Die Hypertransformer sind repariert, aber die Halbraumwandler müssen noch durchgetestet werden. Und selbst wenn sie funktionieren, könnten uns die Modulatorbänke Schwierigkeiten machen.« Sie atmete zischend aus. »Wir brauchen noch mindestens eine halbe Stunde, um das Halbraumtriebwerk einsatzbereit zu bekommen.«
    »Aber wir haben keine halbe Stunde«, erwiderte Bardon. »Uns bleiben nicht einmal drei Minuten, bis die Bestienschiffe

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