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PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

Titel: PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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befanden. Der Schlachtkreuzer hielt sich etwas abseits.
    »Sehen Sie?«, sagte Crest. »Es ist aussichtslos! Wir hätten in den Kapseln keine ...«
    »Es hat sich eine Veränderung ergeben«, schnitt ihm Toreead das Wort ab. Er schnippte mit den Fingern – weitere Punkte erschienen auf der Bahnhöhe des fünften Planeten. Es waren mehr, als Rhodan zählen konnte.
    »Das Imperium schickt Verstärkung?«, fragte er.
    »Unwahrscheinlich, wir sind nur Naats.« Toreead zoomte den Schwarm heran. Aus den Punkten wurden Pfeile, die Kugeln aufgespießt hatten. Eine Bauform, die nur eine Zivilisation verwendete. »Es sind Topsider. Die Echsen erhalten Verstärkung. Neunundvierzig Schiffe. Das Flaggschiff bringt es auf eine Länge, die es mit dem Durchmesser eines imperialen Schlachtschiffs aufnehmen kann.«
    Rhodan war nur ein Mensch. Ein Astronaut, der von den Sternen geträumt hatte und dessen Traum unverhofft wahr geworden war. Er war kein Soldat, kein Feldherr. Er kannte sich mit dem Krieg nicht aus. Doch ihm war klar, was diese Flotte bedeutete.
    »Tirkassul muss kapitulieren!«, sagte er. »Gegen diese Übermacht ist er ohne Chance!«
    »Sie haben noch nicht alles gesehen. Der Kommandant der topsidischen Flotte hat mit Tirkassul Kontakt aufgenommen.« Toreead wischte das Holo der Ortung beiseite, stattdessen baute sich das Bild des topsidischen Kommandanten auf.
    »Ein Arkonide!«, rief Crest aus. »Wie ist das möglich?«
    Niemand antwortete. Schweigend verfolgten sie das Gespräch zwischen dem Arkoniden und Tirkassul. Der Arkonide gab seinen Namen als Atlan da Gonozal an. Er forderte den Naat auf, das Feuer einzustellen, den sinnlosen Kampf zu beenden.
    Crests Blick wurde glasig, ging in die Ferne. Rhodan stellte sich neben den Arkoniden, gab Tschubai ein Zeichen, auf die andere Seite zu kommen, um Crest aufzufangen, sollten ihn die Kräfte verlassen.
    Der Arkonide blinzelte rasch, Tränen traten in seine Augen. Seine Finger umklammerten das Ei des Zellaktivators. Lautlos formten seine Lippen Worte, als müsse er die Worte erst üben, sich selbst davon überzeugen, dass sein überreizter Verstand ihm keine Wunschbilder vorgaukelte.
    Schließlich brach es aus Crest heraus. »Atlan da Gonozal! Er ist es! Der Kommandant der arkonidischen Kolonie auf der ...«
    Dröhnen verschluckte seine Worte. Die ITAK'TYLAM eröffnete das Feuer aus allen Geschützen.

3.
    Sayoaard
    VEAST'ARK
     
    Es wird nicht gut enden. Du weißt es.
    Stiqs Bahroff lenkt die mobile Medoeinheit, an die du gefesselt bist, durch die Korridore der VEAST'ARK. Er bleibt vier Schritte hinter Sergh da Teffron, seinem Herrn. Stets vier Schritte. Stets dem Arkoniden zu Diensten, den man als die Hand des Regenten kennt, den man überall im Imperium fürchtet. Der Mann, dem du dein Leben verdankst, dem du nichts zu danken hast.
    Sergh da Teffron ist ein kleiner Mann, zu kurz geraten für einen echten Arkoniden. Spielt Bahroff mit den Einstellungen deiner Medoeinheit – was der Mischling nicht lassen kann –, richtet er dich manchmal auf. Senkrecht stehst du dann da, gehalten von unsichtbaren Fesselfeldern. Man könnte beinahe auf den Gedanken kommen, dass du kein Krüppel bist.
    Doch der Gedanke währt nur kurz, ist ein Aufblitzen in der Nacht wie alle Gedanken. Du bist geboren als Naat. Naats sind Riesen. Stark. Stolz. Doch du bist ein Zwerg, so schwach, dass du ohne die Stütze der Medoeinheit nicht einmal aufrecht sitzen kannst, und »Stolz« gehört zu den Konzepten, die du noch immer nicht verstanden hast und niemals verstehen wirst.
    In diesen Momenten überragst du, der Krüppel, den stolzen Sergh da Teffron. »Hör auf mit den Spielereien!«, herrscht die Hand des Regenten dann ihren Gehilfen an, und Bahroff salutiert und schaltet die Fesselfelder aus. Der Stütze beraubt, fällst du in dich zusammen. Bahroff glaubt, dir damit wehzutun. Du stöhnst und lässt ihm den Glauben, wie du ihn glauben lässt, dass du ein Krüppel bist.
    Doch jetzt lässt Stiqs Bahroff dich in Ruhe. Er weiß, wann es besser ist, nicht die Aufmerksamkeit seines Herrn zu erregen. Die Hand des Regenten ist zornig.
    Sergh da Teffron bleibt stehen. Ein Schott gleitet zur Seite. Langsam. Es ist schwer und dick. Aus dem Stahl, hinter dem die Arkoniden sich verstecken. Jenseits des Stahls ist die Zentrale des Schiffs. Ein großer, runder Raum mit einer hohen Decke, die niemals zu erkennen ist hinter den Dutzenden von Holos, die Auskunft über den Zustand des Schiffs und seine nächste

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