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PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

Titel: PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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den Naat, der sich mittlerweile wieder erhoben hatte. Ich musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen zu sehen. »Dieser Kampf ist aussichtslos. Das wissen Sie so gut wie ich.«
    »Ein Kampf ist erst entschieden, wenn er vorüber ist!«, entgegnete der Naat. Ungewöhnlich scharf und ohne mich mit dem Ehrentitel anzureden. Ich hatte einen wunden Punkt getroffen.
    »Tirkassul, er wird bald vorüber sein. Und sein Ende ist bestimmt. Ein Blick auf die Orterdaten genügt, um das festzustellen. Ihr Verband ist weitgehend aufgerieben, der Sturm auf die Festung kann nicht gelingen.«
    »Je größer das Opfer, desto größer der Ruhm, den unser Tod für das ruhmreiche Große Imperium bringen wird.« Die Glut in Tirkassuls Augen flackerte. War das Sarkasmus, wie er das Herz meines Freundes Horaz hätte höher schlagen lassen? Oder glaubte dieser Naat an das, was er sagte? Die Naats meiner Zeit waren raue Gesellen gewesen, furchterregende Krieger, aber auch Freidenker, die sich von nichts und niemandem hatten vorschreiben lassen, wie sie die Welt zu sehen hatten. Hatten die Jahrtausende sie zu tumben Kampfmaschinen herabsinken lassen? Ich wollte es nicht glauben.
    »Dieses Opfer ist nicht notwendig«, widersprach ich. »Denken Sie an die Worte Hadhiins: ›Das Ziel des Kampfes ist weder der Sieg noch der ehrenvolle Tod. Er dient einzig und allein der Selbsterkenntnis.‹«
    Tirkassul schwieg einige Sekunden, dann sagte er: »Ich kenne diese Worte nicht.«
    Er sagt die Wahrheit, warf mein Gedankenbruder ein. Denk nur an Horaz. Nur die wenigsten seiner Worte sind den Menschen heute noch geläufig. Und das nach zweitausend Jahren. Hadhiin ist seit zehntausend Jahren tot!
    »Es sind Worte Hadhiins«, sagte ich. »Und sie sprechen eine Wahrheit aus, die vor zehntausend Jahren ebenso gültig war, wie sie es heute ist und in weiteren zehntausend Jahren sein wird. Tirkassul, geben Sie Befehl, das Feuer einzustellen! Ziehen Sie Ihre Schiffe an die Peripherie des Systems zurück!«
    Die Glut in seinen Augen flackerte. »Das ist unmöglich. Sergh da Teffrons Befehle ...«
    »Ihre Befehle sind überholt!«
    »Meine Befehle sind eindeutig.«
    »Befehle sind niemals eindeutig. Die Lage hat sich geändert. Die Schlacht ist verloren, Tirkassul!«
    Der Naat schwankte, als hätte ich ihm einen Schlag versetzt. »Der Tod im Kampf ist ehrenvoll«, brachte er hervor. »Wir ...«
    »Tirkassul!« Ich senkte meine Stimme. »Sie müssen nicht sterben. Es gibt ein Leben in Ehre für Sie und Ihre Soldaten.«
    Seine Augen loderten, erinnerten mich an die Glut der Lagerfeuer, in die ich in so vielen Nächten auf der Erde gestarrt und mich gefragt hatte, mit welchen Wendungen das Schicksal noch für mich aufwarten würde.
    Schließlich sagte Tirkassul leise: »Ich hätte niemals geglaubt, Worte wie diese aus dem Mund eines Arkoniden zu hören.«
    Du hast es geschafft!, jubelte mein Gedankenbruder. Du hast ihn überzeugt!
    Ich ignorierte die Stimme in meinem Geist. »Sie lassen das Feuer einstellen?«, fragte ich.
    »Nein, das ist unmöglich.«
    »Wieso? Sie sind der Reekha des Verbands! Ihr Befehl gilt!«
    »Bei meinen Soldaten ja.« Tirkassul neigte sich nach vorne. »Doch wir sind nur Soldaten. Unsere Existenz besitzt keine Bedeutung für das Imperium, solange wir unsere Befehle erfüllen. Nur: Arkon kennt keine Gnade für Feiglinge und Verräter, das sollten Sie wissen.« Der Naat ging in die Knie. »Es tut mir leid.«
    Die Verbindung brach ab.

2.
    Perry Rhodan
    ITAK'TYLAM
     
    »Nein, eher sterbe ich!«
    Crest da Zoltral stemmte die Hände in die Hüften, wandte dem hell erleuchteten Zustieg der Rettungskapsel den Rücken zu – und damit ihrer letzten Hoffnung.
    Sie waren zu sechst. Vier Menschen, ein Arkonide und ein Naat. Auf der aussichtslosen Flucht an Bord dieses Schlachtkreuzers, unendlich weit entfernt von ihrer Heimat. In einem Hangar, bis auf eine Handvoll Rettungskapseln entblößt. Die Beiboote, die er beherbergt hatte, waren in die Schlacht gezogen. Rhodan bezweifelte, dass sie jemals zurückkehrten.
    »Edler, bitte überdenken Sie Ihren Entschluss!« Der Naat Toreead baute sich vor dem Arkoniden auf. Das Dreieck seiner Augen glühte hell.
    Perry Rhodan versuchte vergeblich, darin zu lesen. Was treibt Toreead an?, fragte er sich. Wieso riskiert er sein Leben für uns? Wir sind nur schwache Menschen, seine Artgenossen werden ihn für diesen Verrat töten.
    Rhodan hatte viele Stunden mit Toreead verbracht, der Naat war sein

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