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PR NEO 0044 – Countdown für Siron

PR NEO 0044 – Countdown für Siron

Titel: PR NEO 0044 – Countdown für Siron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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war es den arkonidischen Einheiten dennoch weit unterlegen. Zum einen hätte man den Raumer in der Beschleunigungsphase aufgrund des immensen Energieverbrauchs sofort geortet, zum anderen wären die Kreuzer auf Schussweite heran gewesen, lange bevor die HIS-KEM-IR die notwendige Mindestgeschwindigkeit für einen Eintritt in den Hyperraum erreicht hätte.
    »Unsere trebolanischen Freunde vermessen die koronalen Gasströme«, kommentierte Crest das Geschehen in der Zentrale. Inzwischen waren auch Atlan, Ishy Matsu, Iwan Goratschin, Belinkhar und Chabalh eingetroffen. Gebannt verfolgten sie das Geschehen auf dem Hauptschirm.
    »Während die Temperaturen in der Foto- und Chromosphäre meist vergleichsweise moderat ausfallen«, fuhr der arkonidische Wissenschaftler fort, »kann es in der Korona durch Gaswinde und eruptiven Massenauswurf bis zu mehrere Millionen Grad Celsius heiß werden. Wenn wir in eine solche Zone geraten, helfen auch die Energieschirme nicht mehr.«
    Rhodan beobachtete, wie Matsu ihre schmale Hand in die riesige Pranke des Zündermutanten Goratschin legte und dieser sie behutsam drückte. So unterschiedlich diese beiden Menschen auch waren, so eindringlich vermittelte ihre intuitive Geste der Zärtlichkeit, dass sich Liebe nicht um Banalitäten wie Aussehen oder Herkunft scherte.
    Die HIS-KEM-IR neigte sich zur Seite und nahm wieder Fahrt auf. Für Perry Rhodan war es nach so vielen Monaten an Bord hochmoderner Raumfahrzeuge noch immer ungewöhnlich, dass er von den immensen Trägheitskräften, die in diesen Momenten auf den Schiffskörper wirkten, nichts spürte. Es schien gerade so, als würde auf dem Hauptschirm ein Film ablaufen, der die Annäherung an den Roten Riesen zeigte.
    Der Weltraum verschwand und machte einem diffusen Wirbeln aus roten, gelben und weißen Nebelschwaden Platz.
    Ich fliege gerade mitten in eine Sonne hinein, schoss es Rhodan durch den Kopf. Mein Gott, Reg, ich wünschte, du wärst jetzt bei mir. Das hier, dieser magische Augenblick, ist alles, wovon wir als Astronauten jemals geträumt haben.
    »Wir sind durch!« Die tiefe Stimme Goratschins ließ Rhodan zusammenzucken. Gleichzeitig färbte sich der Bildschirm dunkelrot. Wie lange hatte er einfach nur dagestanden und sich von seiner Euphorie berauschen lassen?
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte Atlan neben ihm.
    Rhodan nickte nur; zu mehr wäre er nicht fähig gewesen.
    »In Kürze erreichen wir den von der Positronik errechneten Ankerpunkt«, hörte er Crest wie aus weiter Ferne reden. »Es sieht gut aus. Da draußen herrschen knapp viertausend Grad Celsius. Zu warm für ein Sonnenbad, aber kühl genug für die HIS-KEM-IR.«
    »Was machen unsere arkonidischen Spürhunde?«, wollte Belinkhar wissen.
    »Wir empfangen ihre Echos nur noch sehr schwach«, informierte Je-Ron-Tia. Er hatte den Platz neben Ril-Omh-Er eingenommen und überwachte die Messwerte der Außensensoren. »Sobald wir uns tot stellen, werden wir sie völlig verlieren. Bevor wir die Fotosphäre wieder verlassen, sollten wir ein paar Sonden losschicken, um festzustellen, ob die Luft rein ist.«
    Kaum eine Minute später kam das Netzschiff zum Stillstand. Fasziniert verfolgte Rhodan das auf dem Hauptschirm sichtbare Wogen und Strömen der Oberfläche des Roten Riesen. Es sah wie ein brennender Ozean in Zeitlupe aus. Wie lange mochte dieser Stern wohl schon existieren? Wie viele Jahrmillionen hatte er seine unerschöpfliche Energie bereits in den Weltraum hinausgeschleudert?
    Die irdische Sonne verwandelte jede Sekunde 500 Millionen Tonnen Wasserstoff in Helium – und das seit nunmehr fast fünf Milliarden Jahren. Rhodan hatte sich das nie wirklich vorstellen können. Der menschliche Verstand war nicht dafür geschaffen, in solchen Dimensionen zu denken. Aber jetzt und hier, als er auf dieses endlose Meer aus Feuer starrte und das Gefühl hatte, in ihm zu versinken, glaubte er einen Atemzug lang zu wissen, warum die Welt so sein musste, wie sie war. Doch bevor er den Moment festhalten konnte, war er auch schon wieder vorüber.
    »Die Kreuzer haben uns beinahe erreicht.« Je-Ron-Tia bewegte hektisch vier seiner acht Beine.
    »Ich starte das Abschaltprogramm«, verkündete Ril-Omh-Er. »Lediglich die Notversorgung der Lebenserhaltungssysteme bleibt aktiv.«
    Rhodan blinzelte. Er wartete darauf, dass das Herunterfahren aller Systeme sich irgendwie bemerkbar machte. War das Licht in der Zentrale nicht kurzzeitig schwächer geworden? Nein, das waren lediglich die

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