PR TB 011 Im Zentrum Der Galaxis
und ganz eintraf.
Gucky war mit Bully zum Mond geflogen. Das Schiff EX-238 wartete
auf den Startbefehl.
Major Koster verstand es ausgezeichnet, seine Überraschung zu
verbergen, als Bully ihm Rhodans Anweisungen überbrachte. Dann
erfolgte die Zwischenlandung auf dem Mars, wo die Mausbiberkolonie in
hellste Aufregung geriet, als sie von Guckys Plänen hörte.
Die Freiwilligen hätten ihn und Bully fast überrollt und
das Schiff gestürmt, aber da erwies es sich, welchen Einfluß
Gucky über seine Rasse
genossen besaß. In weniger als einer Stunde hatte er seine
zehn Begleiter ausgesucht und in der EX-238 untergebracht.
In weiser Voraussicht hatte er nicht nur männliche Mausbiber,
sondern auch weibliche genommen.
Schließlich reiste er ja auch in Iltus Begleitung. Und um
seine Ruhe zu haben, mußte er auch die anderen diplomatisch in
einen Glaskasten setzen.
Dann erfolgte der Abschied von Bully. Mit dessen Segenswünschen
in den Ohren befahl Gucky den Start.
Die EX-238 trat ihren Flug an.
Und nun war sie hier, nicht mehr weit vom Zentrum der Galaxis
entfernt. Heute hatte die dritte Begegnung mit einem Silberpfeil
stattgefunden, und diesmal, so nahm Gucky sich vor, mußte es
endlich klappen.
Sie mußten nur nahe genug an den Gegner herankommen.
Den Rest des Weges teleportierte er und materialisierte in der
Zentrale neben Homunk, der mit keiner Miene seine Überraschung
über das plötzliche Auftauchen des Mausbibers verriet.
"Wo ist er?"
Homunk deutete auf den Schirm.
"Entfernung gleichbleibend sieben Lichtsekunden. Kurs
unverändert. Geschwindigkeit hat sich erhöht. Navigation
wird schwieriger."
Gucky gab nicht sofort Antwort. Er sah auf den Schirm. Der
Silberpfeil war in der Vergrößerung gut zu erkennen - ein
langes, schlankes Schiff in Torpedoform. Die Art des Antriebes ließ
sich nicht einmal vermuten. Der Bug war abgerundet, das Heck fast
stumpf.
Wenn die Instrumente die Daten richtig angaben, war es hundert
Meter lang und in der Mitte fünfzehn dick.
Auf dem Bildschirm, der nur einen kleinen Ausschnitt des Alls
wiedergab, waren mehr Sterne zu sehen, als sonst von der Erde aus in
einer klaren Nacht. Stern stand neben Stern. Der Schutzschirm, nun
ständig in Betrieb, reflektierte ihre Strahlungen. Ihr
Lichtdruck allein hätte ein antriebsloses Schiff bis zum Rand
der Galaxis treiben können, so stark war er. "Wir müssen
mindestens auf eine halbe Lichtsekunde an den Fremden heran",
sagte Gucky schließlich. "Dann - vielleicht - schaffen wir
es." Homunk lächelte.
"Eine halbe Lichtsekunde... ? Wenn wir unsere Geschwindigkeit
erhöhen, tut es der Silberpfeil auch. Er richtet sich nach uns,
nicht wir nach ihm. Schon jetzt zwingt er uns seine Taktik auf.
Vielleicht sind diesmal keine Roboter an Bord, sondern deren Herren
und Meister."
Gucky sprang in den Sessel neben Homunk. "Sag mir ehrlich,
Homunk, was du denkst. Du kommst von ,Wanderer", der nicht mehr
existierenden Welt des Unsterblichen, der dich schuf. Was weißt
du über jene unbekannte Rasse, die wir suchen? Was weißt
du über die Erbauer der silbernen Pfeile? Warum weichen sie
jedem Kontakt mit uns aus?" Der Androide brauchte keine Zeit zum
Überlegen.
"Ich habe nie von dieser Rasse gehört. In meinem
Erinnerungsspeicher sind keine Daten über sie. Ich kann dir
nicht helfen - jetzt wenigstens noch nicht."
Dumpf brütete Gucky vor sich hin, um eine heimlich gehegte
Hoffnung ärmer. Die Gedanken des Androiden konnte er nicht
lesen, also wußte er auch nicht, ob Homunk die Wahrheit sprach.
Aber warum sollte er lügen?
Er sah wieder auf den Bildschirm. "Wie schnell sind wir?"
"Zehn LG, mehr ist ohne Gefahr nicht möglich." Im
Vergleich zu dem, was sich mit dem Linearantrieb erreichen ließ,
war das geradezu lächerlich. Drei Millionen Kilometer in der
Sekunde. Es war immer noch zu schnell, wenn eine Dunkelsonne
auftauchte, die sich erst im letzten Augenblick entdecken ließ.
"Versuchen wir es mit elf, dann kommen wir ihm vielleicht
näher."
Homunk schüttelte den Kopf.
"Ziemlich aussichtslos. Als wir mit drei LG flogen, hielten
wir den Abstand. Als wir schneller wurden, wurde der Fremde es auch.
Jetzt sind wir bei zehn. Und wenn wir hundertfache
Lichtgeschwindigkeit hätten - der Fremde hätte sie auch.
Wir wissen, daß sie sogar noch schneller als wir sein können.
Sinnlos, Gucky. Wir können einen Silberpfeil nur dann einfangen,
wenn wir ihn überlisten. Da er uns aber bereits gesichtet hat,
dürfte das so gut wie aussichtslos
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