Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer

Titel: PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sichere Zuflucht zu bauen. Sie mußten
bald erkennen, daß es keine Sicherheit für Menschen gab.
    Der achte Planet hatte die dreifache Größe der Erde,
aber sein Anteil an Schwermetallen war höher als der auf Terra.
Die Schwerkraft von 4,8 Gravos zwang die Menschen zu Boden. Außerhalb
der mit den Schiffsantigravs ausgerüsteten Hauptkuppeln konnten
die Überlebenden sich nur kriechend fortbewegen. Dazu kam der
ungeheuerliche Luftdruck. Trotz der etwa erdgleichen Zusammensetzung
der Atmosphäre starb ein ungeschützter Mensch innerhalb
weniger Sekunden. Niemals konnten sich mehr als achtzig Männer
oder Frauen zugleich im Freien aufhalten, denn es gab nur achtzig
Raumpanzer an Bord der ILLEMA. Aber selbst ein Raumpanzer bot keinen
absoluten Schutz. Die pulsierende Sonne brachte starke Beben, eisige
Blizzards und glutheiße Wirbelstürme mit sich. Die
Chlitpflanzen der Sümpfe holten sich in der ersten Woche zehn
Opfer. Man baute neue Raumpanzer, um die verlorengegangenen ersetzen
zu können.
    Nach einem Planetenjahr - das etwa dreieinhalb Terra
    Jahren entsprach - lebten von den ursprünglichen Siedlern
noch rund sechstausend. Zwar hatte es über fünfhundert
Geburten gegeben, aber keines der Kinder war älter geworden als
eine Woche.
    Glücklicherweise waren die ILLEMA-Kolonisten für einen
Planeten mit Bedingungen vorgesehen gewesen, die um fünfzehn
Prozent von der Terranorm abwichen. Das bedeutete: Es befand sich ein
Team Kosmo-Genetiker an Bord. Die drei Überlebenden des Teams
reparierten in mühseliger Kleinarbeit die Einrichtung des
Kosmogenetik-Labors. Eine Positronik sammelte die Daten der Umwelt
und berechnete die Gen-Veränderungen, die notwendig waren, um
die Erbfaktoren bei Männern und Frauen so zu modifizieren, daß
die neue Generation den Bedingungen der Extremwelt angepaßt
war. Derartige Arbeiten waren nichts Neues; es gab im Solaren
Imperium bereits mehrere Extremplaneten mit umweltangepaßten
Generationen.
    Hier jedoch waren die Verhältnisse in einer Vielfalt extrem,
die völlig neue Methoden der Kosmo-Genetik erforderte. Im
zweiten Jahr nach der Katastrophe
    wurde die erste Generation lebensfähig Angepaßter
geboren. Die Anpassung betrug allerdings nur dreißig Prozent.
Noch immer war der Luftdruck ihrer Welt für die neue Generation
tödlich, im Unterschied zu ihren Eltern aber kamen sie in den
Schönwetterperioden ohne Druckanzüge aus; sie benötigten
nur noch Masken zur Druckverminderung. Fünfzig Meter aufrechter
Gang waren der Rekord, der in dieser Generation noch nicht gebrochen
wurde.
    Im achten Jahr nach der Katastrophe - nach Erdzeit achtundzwanzig
Jahre - betrug die Bevölkerungszahl sechzehntausend. Der Anteil
der ersten „angepaßten“ Menschen daran war siebzig
Prozent.
    Ein Jahr später hatte sich die Bevölkerung um weitere
zwölftausend Personen vermehrt. Die dritte Generation war ins
Leben getreten.
    Zu dieser Zeit konnte die Verbindung mit der Heimat
wiederhergestellt werden. Ein Explorerschiff fing nur die
lichtschnellen Impulse des Notsenders auf und landete neben der
kleinen Kuppelstadt. Man bot den Siedlern an, sie zu
    einem Planeten mit erträglicheren Bedingungen zu
transportieren.
    Sie lehnten ab. Die erste Generation war nahezu ausgestorben, und
die zweite hatte eine Art trotzigen Stolz oder stolzen Trotz
entwickelt. Sie kannte nur den unablässigen Kampf ums Überleben,
aber dieser Kampf war zum Sinn ihres Lebens geworden, und sie mochte
ihn nicht mehr missen. Immerhin nahm sie die angebotene technische
und medizinische Unterstützung an. Sie ging auf die Anregung des
Explorerkommandanten ein, ihrem Planeten und seiner Sonne Namen zu
geben. Bisher hatten die Kolonisten nur immer von „ihrer“
Welt gesprochen. Nunmehr nannten sie die pulsierende rote Sonne
ILLEMA, nach dem Schiff, das sie hierhergebracht hatte. Dem Planeten
gaben sie den Namen jenes Mannes, der die erste Kolonistengeneration
rettete: OXTORNE.
    Die Siedlung aber erhielt den stolzen Namen NEVERTHELESS - dennoch
-, der Mentalität der Bewohner entsprechend.
    Die dritte Generation leitete den entscheidenden Aufschwung ein.
Sie war bereits zu sechzig Prozent umweltangepaßt. Von
gedrungenem, starkknochigem Körperbau und mit unvorstellbar
widerstandsfähigen Organen, benötigten sie weder
Antigravgeräte noch Atemmasken, um sich im Freien bewegen zu
können. Noch aber zwangen die in kurzen Intervallen auftretenden
heißen und kalten Orkane, die heftigen Beben und die kochenden
Dämpfe der

Weitere Kostenlose Bücher