Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten

Titel: PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
um
vierhundertvierzig Personen zu kümmern, die auf jene
Schallkommandos ansprechen. Und dann auch noch um jene Fremden, die
irgendwo sitzen und die Sender betätigen. Heute nacht ist der
Teufel los.“
    Sie warteten wiederum stundenlang, bis McNair und Attard das
Bewußtsein wiedererlangten. Dann berichteten die Agenten, wie
alles gekommen war. Attard, der zwei jener goldgelben Kapseln
genommen hatte, blickte auf seine muskulösen Hände, die er
ratlos öffnete und schloß … und sagte:
    „Ich erhielt den Befehl, dich umzubringen, Parr McNair.
Stell dir das vor.“
    Der Administrator nickte düster.
    „Ich erhielt ebenfalls einen Befehl, gegen den ich mich
nicht wehren konnte. Ich sollte dich töten. Es war eine klare,
deutliche Aufforderung.“
    „Die Träume“, sagte Pariken hart, „werden
aufhören, ein für alle Mal, nachdem Sie die Kapseln
eingenommen haben.“
    Und Amary schloß:
    „Die Träume hätten, abgesehen von anderen
Anschlägen, das Imperium an den Rand der Vernichtung bringen
können, Sir.“
    Die Bilanz dieser Nacht, der Nacht des zweiten zum dritten April
in Terrania, schloß mit erschütternden Zahlen:
    Vierundzwanzig Agenten wurden verwundet, davon drei sehr schwer…
    Vierhundertneununddreißig Terraner aus allen Teilen der
Galaxis wurden betäubt. Einer von ihnen lief, nachdem er den
Funkbefehl erhalten hatte, wie blind in einen schweren Gleiter und
starb an den Verletzungen …
    Sechzig Männer wurden gejagt, gestellt und verhaftet. Sie
wehrten sich wie Berserker. Einunddreißig von ihnen wurden
erschossen. Bei ihnen fand man die bekannten Funkgeräte …
    Mehr als tausend Kapseln wurden verteilt…
    Und Mercant, Atlan und Rhodan ließen sich diese Statistik
vorlegen. Sie betrachteten die Zahlen und wußten, daß
haarscharf eine weitere Katastrophe die Stadt, den Planeten, das
Leben vieler Menschen und das Bestehen des Imperiums verschont hatte.
    *
    Es war kurz nach acht Uhr abends, als Sandia Mint das Büro
der CORNELIA CLIVE SPACESHIP LTD. verließ, die Hand um die
honigfarbenen Kapseln schloß, die sie von Lano Dorian erhalten
hatte und über die breite Treppe auf den Eingang des
Raumhafenrestaurants zuging. Die Absätze des Mädchens
machten tickende Geräusche, als leiteten sie die Takte einer
schwingenden Melodie ein.
    Nacht lag über dem Flugfeld, die Lichter unter der riesigen
Kuppel badeten das Gewimmel auf dem Boden der Halle. Miß Maint
war wieder Chef Stewardeß auf einem der schönsten und
größten Schiffe, die TERRA mit ZIRKON verbanden. Ihr
Dienst auf der LE REVENANT hatte endgültig geendet. Es blieb ihr
noch Zeit, einen Cocktail zu trinken.
    Der kastenförmige Bau des Restaurants ragte weit aus der
Kuppel heraus und bot einen phantastisch schönen Ausblick über
den Hafen. Einzelne Tische waren besetzt; über ihnen hingen an
langen Schnüren kunstvoll geflochtene Korbleuchten. Sandia ging
auf den leeren Tisch zu, der für die Mannschaften reserviert
war. Am Nebentisch saßen eine Frau und ein Mann. Sandia blieb
stehen.
    Das Ticken der Absätze brach ab.
    Dort saßen Rogier Stahl-Keevan und Satya Padilash. Rogier
hatte seine Hand auf der Rechten des Mädchens liegen, hob sie
auf und küßte Satyas Fingerspitzen. Der Ausdruck beider
Gesichter schloß für Sandia jeden Zweifel aus.
    Sie, Sandia, war die Verliererin.
    Zufällig blickte sich Rogier um, sah das schlanke Mädchen
mit dem langen dunkelblonden Haar und der silberfarbenen Uniform. Er
blickte sie ernst an. Sandia lächelte, hob die rechte Hand und
winkte kurz.
    Dann drehte sie sich um und verließ das Restaurant.
    Ein gespenstisches Gefühl nahm von ihr Besitz: die Szene war
zu vertraut. Mehr als befremdet ignorierte sie den Gruß
irgendeines Ersten Offiziers und ging im Bewußtsein eines neuen
Wissens die Treppe hinunter.
    Am Zeitungsstand kaufte sie sich die Ausgabe des zirkonstar und
sah das aufregende Titelbild.
    Der Weg bis zu ihrem Apartment war lang und einsam. Aber er stand
symbolisch für einen anderen Weg, der zwar gekrümmt und
schwierig war, aber klar einzusehen. Jetzt besaß Sandia etwas,
das sie vorher nicht gekannt hatte. Es war das Wissen des Zieles. Sie
lehnte sich in die Polster des Sitzes, nachdem sie dem Gleiterpiloten
ihre Adresse genannt hatte und schlug die erste Seite der Zeitschrift
auf.
    Aufmachung, Bildmaterial und Texte nahmen sie völlig
gefangen.
    Rogier würde recht behalten, dachte sie und las weiter.

ENDE

Weitere Kostenlose Bücher