PR TB 047 Höllentanz Der Marionetten
so,
früher oder später.“
Fast tonlos sagte Lano Dorian.
„Dieser alte Reporter …Chicopee … sein Robot rief
hier an. Entweder ist Bruyn schon tot oder liegt im Sterben. Der
Robot berichtete von einer Rufsäule der Verbindungsstraße
Raumhafen — City aus. Chicopee hat Sarillet aufhalten wollen,
rammte ihn mit seinem alten Gleiter und wurde herausgeschleudert.
Sarillet überfiel zwei Straßenpolizisten, als sie
anhielten und stahl deren Gleiter. Er ist in unsere Richtung
geflohen.“
„Das hat alles der Robot berichtet?“ fragte Lee
Finesilver mißtrauisch.
„Ja. Sarillet fegte an ihm vorbei, einige Minuten nach dem
Zusammenstoß.“
Satya wechselte blitzschnell, ohne hinsehen zu müssen, das
Magazin ihrer Kamera aus und sagte entschlossen:
„Ich fahre sofort zu Chicopee. Wenn er noch lebt, braucht er
mich!“
Sie machte auf dem Absatz kehrt und stürzte aus dem Büro.
Draußen jaulte ein Gleiter davon; ein Lichtschein huschte über
die Wände.
„Und jetzt wird Sarillet versuchen“, sagte Dorian mit
gepreßter Stimme, „seine Raumjacht zu erreichen. Es ist
eine verbesserte Space-Jet, Exportausführung.“
Lee wirbelte herum.
„Hoffentlich bewacht?“ fragte er scharf. Dorian nickte
heftig.
„Zwölf Mann von uns stehen dort draußen und
warten auf ihn. Wir alle haben ein private Rechnung zu begleichen!“
Der Schiffskapitän hob seine Waffe an und deutete auf ein
Bild, das der Kontrollturm des Hafens hierher geschaltet hatte.
Man sah die leicht glimmenden Landekreise, darin die strahlenden
Nummern und die Kugeln stehender Schiffe. Ein Kreuz auf dem Glas
markierte den Standpunkt von Sarillets Jacht. Sie befand sich am Rand
des Hafens im Hangar.
„Kinkardine?“ fragte Rogier den Kapitän. Er
nickte schweigend.
„Ich bleibe hier an den Geräten. Unten steht ein
Hafenbus mit eingeschaltetem Visiphon. Damit können wir auf das
Feld hinaus. Es besteht, mit einer Ausnahme, Lande-und Startverbot.
Mercants Mann hat sich angemeldet.“
„Los, Rogier“, sagte Lee und zog die Waffe. „Wir
kümmern uns um unseren speziellen Freund.“ Sie rannten
über eine Treppe hinunter, durchquerten ein Stück der Halle
und sanken durch einen kurzen Antigravschacht hinunter in die
unterirdische Anlage. Neben einer flachen Rampe wartete der Hafenbus.
Ein Astrogator saß am Steuer, rauchte und starrte auf das
Visiphon.
„Keevan und Finesilver?“ fragte er und stieß mit
einer Hand die Tür auf.
„Ja“, sagte Rogier und warf sich neben ihn auf den
Sitz. „Ist er da?“
Wortlos deutete der Astrogator auf das Visiphon. Dort war das
Radarbild des Hafens, von der Spitze des Towers aufgenommen, zu
sehen. Weit draußen, gegenüber vom Hafengebäude,
leuchtete ein Punkt auf.
Er bewegte sich langsam.
„Er kommt“, sagte der Mann und deutete mit einem
nikotingelben Finger auf den Punkt. „Hierher wird er kommen
müssen, oder wenigstens in die Nähe.“
Der Insasse des Wagens, fünfzehn Kilometer entfernt, schien
zu wissen, wie man den Hafen betreten konnte. Er hielt, etwa zwei
Kilometer von dem Standort seiner Jet, den Wagen an. Zu dem größeren
Punkt gesellte sich ein zweiter, kleinerer. Er bewegte sich ziemlich
schnell über die Grenzlinie des äußeren Kreises. Das
bedeutete, daß Sarillet den Zaun und die Mauer überklettert
hatte.
Plötzlich verschwand der Punkt.
Der Astrogator griff nach einem Mikrophon, das eine Spirale hinter
sich herzog und sagte:
„Jungens … der Kerl ist vom Schirm. Vermutlich ist er in
Stollen neunzehn A geklettert und versucht, unterirdisch an sein
Schiff zu kommen. Schickt ein paar Leute hinunter. Danke.“
„Was könnte er unternehmen, wenn er merkt, daß
sein Boot bewacht wird?“ fragte Lee ruhig und legte seine Hand
auf die Lehne des Vordersitzes.
„Zwei Dinge. Entweder zurück nach draußen, oder
den Versuch, eines der stehenden Schiffe zu starten.“
„Vermutlich könnte er es sogar in den Raum bringen“,
sagte Rogier. „Ich glaube, wir sollten uns hinauswagen und
versuchen, ihn abzufangen. Er ist teuflisch schlau.“
„Und bewaffnet!“ sagte Lee.
Der Astrogator nickte und gab den Entschluß bekannt. Sowohl
Dorian in seinem Büro als auch die Leute um Sarillets Jet hörten
mit. Der Wagen ruckte an, erhob sich auf den Feldern und schwebte
vorsichtig durch den erhellten Stollen, verharrte kurz bei einer
Signalanlage der Kreuzung und fauchte dann eine schräge Rampe
hinauf. Er federte durch, als er über die Kante auf den weiten,
von unzähligen
Weitere Kostenlose Bücher