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PR TB 049 Die Strahlenden Gletscher Von Asgaard

PR TB 049 Die Strahlenden Gletscher Von Asgaard

Titel: PR TB 049 Die Strahlenden Gletscher Von Asgaard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fremde in seiner weißen Kombination. Doc hob die Büchse
und stemmte den glatten Kolben, der mit den kristallenen Linien von
gefrorenem Wasser bedeckt war, an die rechte Schulter. In dem Kreuz
der Zielanlage erschien der Kopf des Fremden. Er war ein Mensch wie
er, trotz der samtbraunen Haut. Dennoch schien das Gesicht die
absolute Fremdheit widerzuspiegeln, eine Haltung, die Doc niemals
ergründen konnte. Er bewegte den Lauf um einige Millimeter und
zielte sehr sorgfältig. Dann schoß er.
    Hintereinander jagten drei Projektile aus dem Lauf.
    Sie trafen, und Doc sah durch den trag abziehenden Rauch, wie in
der weißen Kombination drei Löcher erschienen. Er drückte
abermals den Abzug tief durch und fühlte die vier harten Stöße
des Auslösers.
    Die vier Einschläge trieben den Körper quer über
die Plattform. Skania Velder war schon tot, als er über den Rand
stürzte und dreiunddreißig Meter tief auf das Eis prallte,
das in kleinen winzigen Linien unter ihm zersplitterte. Doc setzte
die Waffe ab und fühlte sich unsagbar müde.
    Er ging langsam auf den ersten Körper zu, der neben einem der
Stege lag. Ein Robot versperrte ihm den Weg, und er zerschoß
die Maschine. Dann bückte er sich über Bill Jermendy, der
ihn ansah, ohne sich zu rühren.
    „Verdammt!” sagte Doc rauh. „Du lebst, Bill!”
    Plötzlich fror er nicht mehr.
    Die Wellen schlugen gegen die viereckigen Betonklötze des
Auslegers und erschütterten die Kunststoffplanken. Die Insel war
ein glühender Farbfleck in der unbewegten Fläche des
Binnenmeeres. Docs Gleiter nä
    herte sich vom äußersten Zipfel Cäatinga Islands.
Der Mann, der ausstieg und müde den Ausleger entlangging, war
kaum mehr wiederzuerkennen.
    Doc fühlte sich nicht mehr weit vom Tod entfernt.
    Er betrachtete die flammenden Farben des Herbstes und strich mit
den Fingern über seine Wange. Er spürte die kleine Erhebung
einer dreieckigen Narbe und die frische Haut, die man ihm über
seine Wange gezogen hatte. Er hatte im Krankenhaus von Cäatinga
Island seinen Anfall bekommen; inzwischen fühlte er die
Leichtigkeit, die trügerisch die Zeit zwischen zwei der
vernichtenden Anfälle ausfüllte. Er ging langsam den fast
zugewachsenen Pfad hoch und sah erstaunt, daß die riesige
Scheibe des Wohnraums hochgefahren war. Musik drang auf die Terrasse
hinaus: Boncard: canis maior. Doc lächelte verloren und ging
weiter. Fünfzehn Tage war es her, daß er gegen den Fremden
gekämpft und ihn getötet hatte.
    Er blieb in der offenen Tür stehen.
    Decaree Redgrave saß in ihrem Lieblingssessel, schaukelte
langsam und hatte ein Lesegerät auf dem Schoß. Sie sah
auf, als ein Schatten auf die Projektionsfläche fiel und stand
langsam auf.
    „Doc!" sagte Decaree leise.
    „Mädchen", erwiderte er müde, „ich habe
dich heute vergebens in Cäatinga gesucht. Hier bist du also!"
    Er ging auf sie zu und legte ihr den Arm um die Schultern.
    „Ist das Schiff weg?" fragte sie vorsichtig; sie wollte
nicht an die offenen Wunden rühren.
    „Ja. Es war deutlich zu hören", antwortete er.
    „Ich habe geschlafen", sagte Decaree. „Und ich
habe Kaffee gekocht. Willst du eine Tasse?"
    „Zwei, bitte", sagte er.
    Das Schiff war ein Kreuzer der Galaktischen Abwehr. Die Männer,
die tagelang mit den Überlebenden des Kampfes gesprochen hatten,
waren nicht in Uniform gewesen. Sie hatten sich die Berichte
angehört, während ihre Aufnahmegeräte mitliefen. Dann
waren sie mit dem Schiff gestartet und hatten den größten
    Teil der Maschinen und Geräte und jene Behälter mit dem
Granulat mitgenommen, die sich in dem Schiffstorso befunden hatten.
    Schweigend und konzentriert waren jene vier Männer an der
Arbeit gewesen. Sie untersuchten den Leichnam und fanden heraus, daß
es ein Duplo war; der Anschlag auf Asgaard war also von Tefrod
ausgegangen oder von einem Meister der Insel. Inzwischen war auch
Faktor I ausgeschaltet worden; Atlan hatte die Frau erschossen.
    „Ich habe zwei Sessel und einen niedrigen Tisch in die Sonne
gestellt, Andoveer”, sagte Decaree und deutete nach draußen.
„Du hast etwas Luft mehr als nur verdient. Gehen wir hinaus?”
    Er nickte.
    Als er vor vierzehn Tagen nach der Landung mit der Jet zum
erstenmal sein Labor betreten hatte, fand er es einigermaßen
verwüstet. Die Kaulquappe war verschwunden gewesen, und unter
den Präparaten und der Versorgungsapparatur schienen Wilde
gewütet zu haben.
    Es waren Wilde gewesen!
    Die entwickelten Filme hatten es gezeigt. Der gesamte

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