PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls
Saralaya wich vor ihm zurück. „Ihre
Bemerkung ist geschmacklos - mit Verlaub gesagt. Wenn der Ezialismus
auch auf kommerzielle Unterstützung angewiesen ist, so sind wir
doch nicht käuflich. Wir suchen uns unsere Aufträge und die
Auftraggeber nach strengen gesetzlichen und moralischen
Gesichtspunkten aus. Es liegt uns fern, den Ezialismus durch
zwielichtige Geschäfte in den Schmutz zu ziehen - wie Sie es
eben angedeutet haben. Zugegeben, es ist eine Schmach, daß der
Ezialismus auf dieses Niveau herabgedrückt wurde, aber die
Schuld dafür liegt allein bei der terranischen Regierung. Wir
haben uns um Subventionen beworben - nicht nur einmal -, aber unsere
Forderungen wurden immer wieder
mit fadenscheinigen Begründungen abgelehnt.“
„Ich habe das doch gar nicht so gemeint“, versuchte
Bull sie zu beruhigen. „Ich wollte mich nur erkundigen, ob Sie
wenigstens bezahlt wurden, wo es sich doch offensichtlich um ein
Schwindelunternehmen handelt.“
Wilma Sarlaya zwinkerte mit den Augen, als wolle sie aufsteigende
Tränen unterdrücken. „Flensh hat einmal gesagt: ,Da
hast du ein Leben lang etwas getan, plötzlich wird es zu
Nichts.’ Aber ich habe mir nach seinem Tode geschworen, seine
Ideen weiterzuführen, und ich widme ihnen mein Leben. Der
Ezialismus ist sein Vermächtnis für die Menschheit, wir
werden es immer in Ehren halten; wenn die Zeit gekommen ist, wenn der
Mensch die nötige Reife erlangt hat, dann werden wir es
übergeben...“
„Ich glaube Ihnen“, meinte Bull.
„Nichts glauben Sie mir“, fuhr sie ihn an.
Bull räusperte sich. „Schade, daß Sie mich
mißverstanden haben. Ich wollte nichts Schlechtes über den
Ezialismus sagen. Es stimmt, daß ich nicht von dieser
Wissenschaft überzeugt bin, aber das können Sie mir nicht
verdenken; immerhin habe ich schlechte Erfahrungen damit gemacht.
Doch lassen wir das. Es war ein Mißverständnis, und es ist
besser, wir reden nicht mehr davon.“ Er machte eine Pause, und
als er ihr in die Augen sah, erkannte er an ihrem Blick, daß
sie ihm gerne glauben wollte.
„Wie geht es den anderen?“ erkundigte er sich. „Ich
meine, Kommandant Chester Wyland, seinen Stellvertreter George
Mandell... Was die übrigen ehemaligen Männer der Ex-EZI l
betrifft, erinnere ich mich nur noch an den Astronomen - wie hieß
er doch gleich... ich glaube Rieda. Phillip Rieda, stimmt das?“
Auf Wilma Sarlayas Lippen stahl sich ein schlaues Lächeln,
als sie bestätigend nickte. Sie sagte: „Nicht ehemalige
Männer der Ex-EZI l, Sir, denn unser Schiff wird in zwei Tagen
von Terra starten.“
Bull war verblüfft. „Ich dachte, es sei verschrottet
worden!“
„Nein, da sind Sie schlecht informiert“, erwiderte
sie. „Wir haben damals gegen diesen Beschluß interveniert
und durchgesetzt, daß wir die Ex-EZI l behalten dürfen.
Wir landeten sie in der Victoria-Wüste und richteten ein
Raumfahrtmuseum ein. Vor zwei Monaten haben wir die letzte Rate an
die Regierung abgezahlt, jetzt gehört die Ex-EZI l wieder den
Ezialisten. In zwei Tagen starten wir zu einem Pilgerflug nach Umtar,
wo der Grundstein für das Erste Ezialistische Institut gelegt
wird.“
„Natürlich“, rief Bull, „jetzt erinnere ich
mich, daß ich in den Nachrichten davon gehört habe.“
Wilma Sarlaya taute langsam auf. Ihre Wangen röteten sich,
und eifrig fuhr sie fort: „Wir haben für Propaganda
gesorgt. Ein eigenes Presseschiff wird die Ex-EZI l bis an den Rand
des Sonnensystems begleiten. Mit einer Agentur haben wir einen
Vertrag abgeschlossen, der uns eine Million Solar für den
Flugbericht garantiert. Außerdem haben sich dreißig
TV-Stationen angesagt, die sich eine Direktübertragung des
Starts und einige Interviews mit Ezialisten eine schöne Stange
Geld kosten ließen. Unsere Bedingung war allerdings, daß
während des Linearfluges über die zweiundfünfzigtausend
Lichtjahre keine Reporter mit der Ex-EZI l mitfliegen dürfen.
Dadurch sichern wir uns auch noch den Verkauf von Exklusivrechten für
eventuelle Zwischenfälle. Das alles ist eine unbezahlbare
Reklame für den Ezialismus - ich bin überzeugt, daß
sich die Zahl unserer Anhänger dadurch verdoppeln wird. Aber das
ist nicht einmal alles. Die Landung der Ex-EZI l auf Umtar wird alles
andere in den Schatten stellen.“
„Und was haben Sie da ausgeheckt?“ erkundigte sich
Bull.
„Perry Rhodan und seine Frau Mory höchstpersönlich
werden die Ezialistenmannschaft bei ihrer Landung begrüßen!“
„Nein, das glaube
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