Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 072 Im Auftrag Der MdI

PR TB 072 Im Auftrag Der MdI

Titel: PR TB 072 Im Auftrag Der MdI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Presseberichte
angewiesen waren. So war es kein Wunder, daß ein
Multiduplikator von den Nichteingeweihten mystifiziert wurde, obwohl
es sich um eine rein technische Einrichtung handelte.
    Redhorse machte es wenig aus, daß er wegen Spander keine
Erklärungen abzugeben brauchte; es enthob ihn von der Pflicht,
seine eigenen Pläne darzulegen.
    Am vierten Tag nach dem Zusammentreffen mit Stenzacs Schiff rief
Dr. Vilmone den Cheyenne in die Krankenstation. Redhorse, der sich
bereits Hoffnungen auf Informationen gemacht hatte, wurde enttäuscht,
als er Spander schweigend und apathisch antraf.
    Vilmone stand neben dem Bett, sein Gesicht war gerötet, ob
vor Verlegenheit oder Anstrengung vermochte Redhorse nicht
festzustellen.
    "Der Zustand des Patienten macht mir Sorgen", sagte Dr.
Vilmone. "Die Herztätigkeit ist unregelmäßig.
Die Reflexe lassen nach."
    Redhorse trat an die Seite des Bettes.
    "Glauben Sie, daß er uns hören kann?"
    "Ich weiß es nicht. Es ist schwer zu sagen."
    "Nehmen wir einmal an, er stirbt, bevor wir den Stützpunkt
erreicht haben", sagte Redhorse. "Dann haben wir eine
einmalige Chance verpaßt."
    Dr. Vilmone blickte ihn offen an.
    "Sie wollen, daß ich meine Anstrengungen verdopple?"
    "Tun Sie das!" Redhorse nickte. "Ich werde das
Gefühl nicht los, daß uns unser tefrodischer Passagier an
der Nase herumführt."
    "Aber er ist wirklich krank!"
    "Natürlich!" Redhorse sah ein, daß er Vilmone
nicht überzeugen konnte. Er war aber auf den Bordarzt
angewiesen, weil niemand sonst in der Lage war, Spander zu behandeln.
    "Ich habe Sie gerufen, damit Sie sich Spander ansehen",
sagte Dr. Vilmone. "Sie sollen ihn sehen, damit Ihnen die
Entscheidung leichterfällt."
    Redhorse wölbte die Augenbrauen.
    "Von welcher Entscheidung sprechen Sie?”
    "Davon, alle Untersuchungen und Gespräche mit Spander
sofort abzubrechen. Es ist die einzige Möglichkeit, ihn lebend
bis zum Stützpunkt zu bringen."
    Redhorse unterdrückte seinen Ärger. Er sah ein, daß
er den Mediziner nicht zwingen konnte, etwas zu tun, was Spanders Tod
bedeuten würde. Außerdem war Vilmone sensibel; jede
heftige Reaktion Redhorses hätte ihn nur unnötig verwirrt.
Redhorse bedauerte, daß sich an Bord der GRABBER kein Arzt
befand, der sich über Bedenken, wie Vilmone sie hatte,
hinweggesetzt hätte.
    "Es tut mir leid, Sir." Vilmone senkte den Kopf. "Ich
hoffe, daß Sie mich verstehen." Redhorse zuckte mit den
Schultern. "Wir werden weiterhin Blues Schiffe jagen." Er
verließ die Krankenstation und begab sich in die Messe. Lanvin
befand sich in der Zentrale, außerdem waren die letzten Stunden
ohne Zwischenfälle verlaufen. Redhorse ließ sich von
Lenclos einen Kaffee geben. Er setzte sich abseits, weil er die
Geschwätzigkeit des Kochs kannte. Sein Ärger über
Vilmone war bereits verflogen, aber er trauerte der verpaßten
Gelegenheit nach, Spanders Geheimnis zu lösen. Es war kaum
anzunehmen, daß Spander von sich aus sprechen würde.
Wahrscheinlich würde man ihm die Informationen erst auf der Erde
entlocken können.
    Unter dem Vorwand, Redhorse Kaffee nachzugießen, kam Lenclos
an den Tisch.
    Der Koch war ein magerer großer Mann mit einem wehleidigen
Gesicht. Es war Lenclos großer Kummer, daß er sich auch
um die Verpflegung der gefangenen Blues kümmern mußte.
    Redhorse legte eine flache Hand auf die Tasse und blickte auf.
Lenclos blinzelte.
    "Darf ich fragen, wann wir den Stützpunkt erreichen,
Sir? Unsere Vorräte gehen zu Ende."
    "Wir bleiben auf vorgeschriebenem Kurs", entgegnete
Redhorse. "Wenn uns kein Piratenschiff mehr in die Quere kommt,
werden wir unser Ziel in zwei Tagen erreicht haben."
    Lenclos starrte auf Redhorses Hand hinab. "Ich wundere mich,
daß wir diesmal mit unseren Gefangenen keinen Ärger haben.
Im Gegensatz zu früher ist es nicht einmal zu einem Hungerstreik
gekommen."
    Redhorse lehnte sich zurück.
    "Die Kommandanten der Blues sind diesmal ausgebildete
Offiziere. Wir können darauf vertrauen, daß sie keine
Dummheiten machen."
    Für Lenclos war das keine Antwort, aus der er ein Gespräch
entwickeln konnte. Er merkte, daß der Kommandant nicht an einer
Unterhaltung interessiert war und zog sich brummend in die Kombüse
zurück.
    Eine Stunde später wurde Redhorse über Interkom erneut
in die Krankenstation gerufen. Er befürchtete, daß Spander
gestorben war, doch Vilmons Gesichtsausdruck verriet das Gegenteil.
Der Arzt begleitete Redhorse an das Krankenlager. Spander hatte seine
Haltung seit Redhorses

Weitere Kostenlose Bücher