Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 154 Der Zukunftsseher

PR TB 154 Der Zukunftsseher

Titel: PR TB 154 Der Zukunftsseher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
erwiderte Tifflor ernst. „Die
Erde ist weit von hier entfernt im Mahlstrom. Diese Information haben
wir von Rhodan."
    Frank Pamo erhob sich. Er ging zum Ortungsleitstand hinüber.
    „Umfangreiche radioaktive Wolken in der Atmosphäre",
meldete Pjiet Indegorn. „Es sieht aus, als hätte man
Atombombenversuche in der Atmosphäre veranstaltet, so wie man es
früher auf der Erde gemacht hat."
    „Ich will eine genauere Erfassung", befahl Julian
Tifflor. „Ermitteln Sie die Masse."
    Frank Pamo drehte sich überrascht um.
    „Halten Sie es für möglich, daß die NOVA
...?"
    „Möglich ist alles", entgegnete Tifflor. „Dann
hätten wir wenigstens eine Erklärung."
    Die Korvette glitt in eine weite Umlaufbahn um den Planeten. Blue
Eigk kam mit Simo San auf der Schulter zu dem Homo superior.
    „Was glaubst du?" fragte er leise.
    „Bislang überhaupt nichts. Sieh dir die Werte an, die
die Positronik ausweist, dann kannst du dir selbst ein Bild machen."
    ,,Ich bin Biologe", sagte Blue. „Mit solchen Dingen
kann ich nichts anfangen."
    ,,Dann sieh dir die Gesichter der Offiziere an."
    Blue Eigk drehte sich um. Julian Tifflor und die Offiziere der
Korvette blickten ernst und schweigsam auf den Bildschirm. Der
Wissenschaftler begriff. Die Spuren, die man in der Atmosphäre
entdeckt hatte, waren für diese Spezialisten so eindeutig, daß
sie daraus nur einen Schluß ziehen konnten. Man hatte die NOVA
gefunden.
    „Aber das ist doch Unsinn", rief Blue Eigk lauter, als
er eigentlich wollte. „Niemand kann sagen, es sei alles
wirklich so eindeutig, daß es keine andere Möglichkeit
mehr gibt. Was hier gefunden wurde, kann auch von einem anderen
Raumschiff stammen. Es muß nicht unbedingt die NOVA gewesen
sein."
    „Sie haben recht, Blue", sagte Julian Tifflor ruhig.
„Dennoch bleiben nicht viele Möglichkeiten. Wir sind
Realisten. Wir wissen, daß die NOVA sich gemeldet hätte,
wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre."
    „Sie schweigt vielleicht, um die Laren nicht auf sich
aufmerksam zu machen."
    „Auch das ist möglich, aber im äußersten
Notfall wurde die NOVA dennoch funken."
    ,,Oder zumindest irgendwo eine Funkboje verankern, die uns ein
Zeichen gibt", fügte Kommandant Norm Nischal hinzu. Er war
ein hochgewachsener Mann mit breiter Stirn und großer Nase. Das
graue Haar fiel ihm bis über die Ohren herab.
    ,, Ich verstehe Ihren Pessimismus dennoch nicht", sagte Blue
Eigk. ,,Das paßt doch gar nicht zu Ihnen, Julian."
    Tifflor lächelte unmerklich.
    „Wir werden landen", erklärte er. „Ich bin
mir dessen sicher, daß wir bald erfahren werden, was mit der
NOVA geschehen ist. Ich bin überzeugt davon, daß sie hier
gewesen ist. Es ist ein Gefühl, Blue, das sich im Lauf eines
langen Lebens entwickelt. Ich will wissen, was hier passiert ist."
    Er wandte sich an den Ortungsleitstand.
    „Haben Sie nukleare Energiequellen erfaßt, Pjiet?"
fragte er.
    Indegorn schüttelte den Kopf.
    „Es gibt zwar große Städte mit
Industrieballungen, Sir", erwiderte er, „Kernkraftwerke,
Fusionsreaktoren oder dergleichen existieren aber nicht."
    ,,Wir landen im Norden in einer gemäßigten Klimazone in
der Nähe einer mittelgroßen Stadt", entschied
Tifflor. „Nach der Landung sehen wir weiter."

2.
    Die Korvette landete in einem Waldgürtel, der sich an der
Küste eines Meeres von Norden nach Süden entlang zog. Etwa
dreißig Kilometer von der Landestelle entfernt befand sich eine
Stadt, deren Einwohnerzahl Tifflor auf etwa hunderttausend Individuen
schätzte. Von der Küste bis zur Stadt bestanden
ausgezeichnete Verkehrsverbindungen, die zwischen der Stadt und einer
Industrieansiedlung nördlich der Landestelle errichtet worden
waren.
    „Ich wundere mich eigentlich, daß auf diesen Straßen
nicht ein einziges Fahrzeug zu sehen ist", sagte Frank Pamo.
„Macht Sie das nicht auch stutzig?"
    „Allerdings", erwiderte Tifflor. „Doch was auch
immer auf diesem Planeten los ist, es kann sich schwerlich auf uns
beziehen. Niemand kann wissen, daß wir diesen Planeten
besuchen. Vergessen Sie nicht, Frank, daß für eine
außerordentlich hohe Zahl von Welten Besuche aus dem Weltraum
noch immer schwer vorstellbar sind. Wir haben erst eine kleine Zahl
von bewohnten Planeten erfaßt."
    Der Maruner lächelte.
    ,,Ich sehe wohl schon Gespenster", sagte er. „Ich
tatsächlich diese seltsame Ruhe auf uns bezogen und dabei
vergessen, daß wirklich niemand etwas von unserer Ankunft
wissen konnte."
    „Eben. Wir haben uns nicht angemeldet. Und

Weitere Kostenlose Bücher