Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm

PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm

Titel: PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
meiner Kabine mit
einem elastischen Plastikball spielte.
    Der Tibeter hatte mir die Pflege Philomenas übertragen, weil
er angeblich mit einem schwierigen Problem beschäftigt war. Ich
wußte es besser. Immer, wenn Dalaimoc Rorvic vorgab, sich mit
einem Problem zu beschäftigen, schloß er sich in seiner
Kabine ein und döste vor sich hin. „Meditieren“
nannte er das heuchlerisch.
    Als der Plastikball nach einer Hetzjagd über meine Couch
hochsprang und auf dem Teller landete, auf dem ich mir gerade eine
Mahlzeit nach Art Marsianer der a-Klasse zubereitete, schloß
ich entsagungsvoll die Augen. Es war schon schlimm genug, daß
die Bordküchenpositronik keine Programmierung zur Zubereitung
a-marsianischer Menüs enthielt, so daß ich die Zutaten
einzeln bestellen und verarbeiten mußte
    - und nun war meine Mahlzeit noch durch einen Ball beschmutzt
worden, der vorher von einer Katzenzunge abgeleckt und über die
Felldecke meiner Couch gerollt worden war.
    Philomena setzte ihrem Spielzeug mit einem geschmeidigen Sprung
nach, landete um ein Haar ebenfalls auf meinem Teller und streckte
eine Pfote aus, um sich den Ball aus der Mahlzeit zu angeln.
Plötzlich zuckte sie wie elektrisiert zurück, drehte sich
einmal um sich selbst und sprang mit allen vier Beinen gleichzeitig
hoch. Sie landete auf dem Fußboden, miaute kläglich und
strich sich immer wieder mit den Pfoten über ihre Nase.
    „Was ist los, Philomena?“ fragte ich. „Magst du
mein Essen nicht riechen? Ich habe nur die besten Zutaten verwendet,
die der Versorgungsautomat hergab: Dörrgemüsemehl, mit
Säure aufgeweichte und anschließend basisch neutralisierte
Muschelschalen, Algenproteine, Zucker, Ingwerpulver und eine Prise
Senfmehl - und alles mit einem Eßlöffel voll destilliertem
Wasser angefeuchtet.“
    Philomena schüttelte sich, trabte vor den
Versorgungsautomaten, setzte sich davor hin und blickte sehnsüchtig
zur Ausgabeöffnung.
    Ich erhob mich seufzend, ging zum Automaten und tastete eine
Schale Milch. Als ich sie vor Rovics Katzendame stellte, strich sie
dankbar und mit steil aufgerichtetem Schwanz um meine Beine, dann
„löffelte“ sie die Milch hastig mit ihrer Zunge auf.
    Ich strich ihr über den Kopf, denn ich konnte ihr beim besten
Willen nicht böse sein. Sie hatte sich ihren Herren ja nicht
aussuchen können.
    Das Summen des Interkommelders schreckte mich auf. Ahnungsvoll
blickte ich zu dem Gerät an der Wand. Seit achtundvierzig
Stunden hatte ich keinen Einsatz mehr gehabt, aber die Zeit vorher
war von hektischer Betriebsamkeit gezeichnet gewesen. Seit der
Einsatz- und Organisationsstab der Imperiumsregierung auf der
INTERSOLAR residierte, um beweglich zu sein und schnell zu
Brennpunkten der Ereignisse zu kommen, war ich beinahe ununterbrochen
von einem Einsatz zum anderen gehetzt worden.
    Die Lage in der Milchstraße war nach dem Abzug des Schwarms
ja auch besonders schlimm. Auf den meisten Planeten waren die Vorräte
an Lebensmitteln, Kleidung und Rohstoffen für die
Großfabrikation von Gütern aller Art während der
alptraumhaften Zeit der Verdummung aufgebraucht oder vernichtet
    worden. Es kostete ungeheure Anstrengungen, um katastrophale
Hungersnöte und Seuchen zu verhindern beziehungsweise durch
gezielte Maßnahmen zu bekämpfen, bevor es zum Schlimmsten
kam.
    Am liebsten hätte ich mich taub gestellt, aber das Summen
fiel mir so auf die Nerven, daß ich schließlich zu dem
Gerät ging und es einschaltete.
    Als der Bildschirm hell wurde, schaute mir Rhodans Gesicht nervös
entgegen.
    „Wo waren Sie denn, Captain a Hainu?“ erkundigte sich
der Großadministrator.
    „Ich war mit Philomena beschäftigt, Sir“, gab ich
zurück.
    Rhodans Brauen wölbten sich.
    „Mit Philomena ...?“
    „So heißt Rorvics Katzendame“, sagte ich
schnell. „Was hatten Sie denn gedacht, Sir?“
    „Vergessen Sie es, Captain“, erwiderte Rhodan. „Da
Sie gerade den Namen Ihres Commanders erwähnten - ich brauche
Sie beide in zwanzig Minuten bei einer wichtigen Besprechung im
Konferenzraum Chef deck.“
    Ich wußte genau, wie Perry das „Sie beide“
gemeint hatte. Dennoch stellte ich mich dumm, um das Verhängnis
vielleicht doch von mir abzuwenden.
    „Ich werde pünktlich sein, Sir.“
    Der Großadministrator schüttelte tadelnd den Kopf.
    „Nicht Sie werden pünktlich sein, sondern Commander
Rorvic und Sie, Captain a Hainu - und Sie haften mir dafür.“
    „Ich werde den Commander anrufen, Sir.“
    „Das habe ich schon versucht“,

Weitere Kostenlose Bücher