Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm

PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm

Titel: PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
entgegnete Rhodan. „Da
er sich nicht meldet, meditiert er offenbar. Seltsamerweise sind Sie
der einzige Mensch, der Commander Rorvic aus meditativer
Versunkenheit herausholen kann. Also, seien Sie so nett und bringen
Sie ihn mit!“
    Da der Bildschirm erlosch, sparte ich mir eine Bestätigung
des Befehls. Das wäre mir sowieso schwergefallen, denn der in
mir kochende Zorn schnürte mir die Kehle zu.
    Ich klemmte mir Philomena unter den Arm und verließ meine
Kabine. Der Zorn machte mich nicht nur stumm, sondern auch blind. Nur
so war es zu erklären, daß ich auf dem zur Zentrale
führenden Transportband mit jemandem zusammenstieß.
    Es war, als wäre ich gegen eine Stahlwand gesprungen, und
eine Weile lag ich benommen auf dem Feststreifen neben dem
Transportband. Eine riesige schwarze Hand erschien schließlich
in meinem Blickfeld, packte mich am Gürtelschloß und
stellte mich wieder auf die Füße. Schräg über
mir sah ich aus einem schwarzen Kuppelkopf die drei rötlich
glühenden Augen des Haluters Icho Tolot auf mich blicken. „Ich
hoffe, Sie haben sich nicht verletzt, Captain a Hainu“, dröhnte
mir die Stimme des 3,50 Meter großen Giganten entgegen. „Ich
sah Sie zu spät, sonst wäre ich ausgewichen.“
    „Schon gut, Sir“, erwiderte ich kleinlaut und verbiß
mir meine Schmerzen. „Ich bin in Ordnung. Außerdem war es
meine Schuld.“ Ich sah mich suchend um. „Wo steckt nur
Philomena?“ Aber Rorvics Katzendame war nirgends zu sehen.
    Icho Tolot bückte sich, hob eine alte verbeulte Kanne auf und
hielt sie mir hin.
    „Gehört der Behälter Ihnen, Captain a Hainu?“
    Verlegen griff ich nach der Kanne und hängte sie wieder an
den Karabinerhaken meines Waffengurts.
    „Es ist kein Behälter, sondern ein Wecker, Sir“,
erwiderte ich. „Bitte, entschuldigen Sie mich jetzt. Ich muß
eine Konferenz vorbereiten.“
    Ich sprang - diesmal mit offenen Augen - auf das Transportband und
steuerte auf Rorvics Kabine zu, die auf halbem Wege zur Hauptzentrale
lag.
    An allem war nur das Monstrum schuld, das nach einem Ratschluß
des Teufels zu meinem Vorgesetzten gemacht worden war. Aber ein
Marsianer der a-Klasse war findig und verstand es, sich auf besondere
Art und Weise für alle Ungerechtigkeiten zu rächen, die ihm
angetan worden waren.

2.
    Vor dem Schott zu Rorvics Kabine sprang ich vom Band und blickte
mich um. Da niemand zu sehen war, zog ich den Impulskodegeber aus
einer Tasche meiner Bordkombination. Es war ein Duplikat von Rorvics
Impulskodegeber. Eigentlich durfte ich keinen „Zweitschlüssel“
zu einer fremden Kabine besitzen, denn der Schutz der Intimsphäre
wurde durch strenge Bordgesetze gesichert. Aber ohne ihn kam ich
nicht in Rorvics Kabine hinein, da der Tibeter den Türmelder
nicht hörte, wenn er vor sich hindöste. Und wie sollte ich
Rorvic wecken, wenn mir der Zutritt zu seiner Kabine versperrt blieb?
    Als ich den Vorraum betrat, schlug mir eine Duftwolke entgegen. In
regelmäßigen Abständen ertönte gedämpft ein
elektronischer Gong. Ich störte mich nicht weiter daran, denn
das alles und noch mehr war ich von dem Multimutanten gewöhnt.
    Während ich den Wohnraum betrat, nahm ich die verbeulte Kanne
in die rechte Hand.
    Wie ich erwartet hatte, hockte Dalaimoc Rorvic mit
untergeschlagenen Beinen auf einem schmuddeligen kleinen Teppich. Auf
dem Tisch stand eine goldene Schale, aus der weißer Rauch zur
Decke stieg und den Duft verbreitete, den ich schon im Vorraum
wahrgenommen hatte. Der Tibeter hatte die Augen halb geöffnet,
schien aber nichts von seiner realen Umgebung wahrzunehmen.
    Ich schlich mich hinter Rorvic, holte mit der rechten Hand weit
aus und schmetterte dem Scheusal die Kanne mit aller Kraft gegen den
Hinterkopf, der bereits von blauen, gelben und grünen Flecken
geziert wurde.
    Dalaimoc Rorvic gab ein glucksendes Geräusch von sich, riß
die Augen weit auf und sagte mit phlegmatischer Stimme:
    „Ich wache ja! O laßt sie walten, die
unvergleichlichen Gestalten, wie sie dorthin mein Auge schickt. So
wunderbar bin ich durchdrungen! Sind's Träume? Sind's
Erinnerungen?“
    Ich hängte die Kanne schnell wieder an den Karabinerhaken
hinter meinem Rücken und trat vor den Tibeter.
    „Ich bin es, Sir!“
    Dalaimoc Rorvic musterte mich mit verschleiertem Blick.
    „Homunkulus?“
    Zitternd vor Empörung rief ich:
    „Nicht Homunkulus, sondern Captain Tatcher a Hainu. Glauben
Sie nur nicht, Sie könnten mich mit pathetischem Gehabe für
dumm verkaufen!“
    Rorvic

Weitere Kostenlose Bücher