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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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alt, kam langsam
heran und betrachtete uns ernsthaft. Mich traf ein
prüfend-berechnender Blick. „Du hast gerufen,
Atlan-Horus?”
    „Ich rief, Tochter der Freude”, sagte Zakanza ruhig.
„Hole diesem hellhäutigen Fürsten der Ideen und
Gedanken einen großen Becher unseres göttlichen Bieres.
Dann versuche, ihn mit kluger Rede aus seiner Verzweiflung
herauszuheben. Und schließlich sollst du am Abend und in der
Nacht bei ihm sein und stets das tun, was seine Augen von dir
wünschen.”
    „Das befahl mir schon der Pharao”, sagte sie
ernsthaft. „Warum wiederholst du es, Bote?”
    „Weil ich die Vergeßlichkeit der Menschen kenne”,
erklärte er mit unbewegtem Gesicht. „Und noch etwas,
Tefnacht: dieser Mann ist mein bester Freund. Vergleiche ihn nicht
mit einem fetten Schreiber oder einem kurzatmigen wesir oder Nomarch
aus Menefru-Mire, denn er ist ganz anders. Sein Auge ist kühn
wie das des Horusfalken, seine Wut ist unermeßlich wie die des
Wüstenlöwen, und in seiner Güte ist er
verschwenderisch wie die Sonne am Mittag.”
    „Kurzum”, lächelte mich Ne-Tefnacht an, „er
ist ein Wunder.”
    „So ist es”, versicherte Zakanza-Upuaut und hieb ihr
aufmunternd seine Hand auf die Hinterbacke. Das Mädchen zuckte
nicht einmal zusammen und entfernte sich mit schwingenden Hüften.
Leise sagte ich zu dem Nubier:
    „Du scheinst sie schon länger zu kennen, ja?”
    Sein Gesicht war ernsthaft, als er erklärte:
    „Ich habe sie selbst ausgesucht. Von allen im Bannkreis des
Pharaonenthrons ist sie eines der klügsten, vernünftigsten
und leidenschaftlichsten Mädchen. Ich dachte sofort an dich, als
ich sie das zweitemal sah.”
    Ich ging hinaus in den Garten und setzte mich neben

    den steinernen Rand des Bassins, in den Schatten von Palmen,
Binsen und raschelnden Wasserpflanzen. Einige Augenblicke später
kam Ne-Tefnacht und trug einen kleinen und einen großen Becher.
Sie kniete vor mir ins Gras und reichte mir das größere
Gefäß. Wir schauten uns nicht ohne Verlegenheit in die
Augen.
    „Dein Freund, Herr - er tut nur so, als wäre er ein
nu-bischer Barbar. In Wirklichkeit, mußt du wissen, ist er ein
sehr mächtiger, vielgeachteter Mann am Hof des Pharao.”
    Ich hob den Becher. Das Mädchen setzte sich vor mich auf den
breiten Sandsteinrand und hielt die Hand ins Wasser.
    „Ich ahnte es”, sagte ich. „Bisher war er einer
der besten Männer, die ich kannte.”
    „Er ist es. Du kannst stolz darauf sein, wenn er dich als
Freund bezeichnet. Es gibt viele Geschichten über ihn. Er soll
ein mächtiger Fürstensohn in einem Land hinter dem zweiten
Katarakt sein. Aber sprechen wir von dir, Herr.”
    „Ungern”, meinte ich lächelnd und trank einen
langen Schluck des starken Bieres. „Was willst du wissen?”
    „Deine Haut ist von der Sonne gebräunt, aber heller als
unsere. Deine Augen sind rötlich, du bist größer als
fast jeder von uns. Dein Haar ist dünn und von der Farbe des
Mondes. In unserem Land bist du nicht geboren, obwohl du unsere
Sprache so gut sprichst wie Amenemhet. Woher kommst du?”
    Ich mußte lachen. Immer wieder dieselben Fragen. Ich
erzählte ihr die Geschichte, daß ich ein Sohn des
Schreibers jenes ägyptischen Nomarchen von Byblos und seiner
phönizischen Frau sei, daß ich alle meine Fähigkeiten
dort in der Handelsstadt gelernt hatte und schließlich mit
einem Schiff der Purpurhändler hierher gekommen war. Diese Lüge
hatte bisher jeden zu

    friedengestellt, auch dieses Mädchen glaubte sie. Sie fragte
weiter:
    „Du mußt ein Mittel haben, die Menschen und die
Fürsten zu verzaubern. Alle reden nur Gutes von dir und deinen
Fähigkeiten!”
    „Willst du mit kluger Rede meine Verzweiflung verschwinden
lassen?”
    „Ein wenig. Aber ich komme aus Dashur. Dort spricht man von
dir und deinem kühnen Plan. Nicht jeder ist so mutig, ins
Goldland Punt zu fahren.”
    „Das mag sein. Ich werde es tun, aber nur mit einem guten,
von mir geschulten Heer. Und vorher werden wir den schwarzen Koloß
besiegen.”
    Auf merkwürdige Weise hatte sich der Bereich des Hauses in
eine Oase fröhlicher, gespannter Geschäftigkeit verwandelt.
Überall ertönte lautes Lachen, an allen Ecken hörten
wir die Flöten und Doppelflöten der Spieler, ihre
verschiedenen Trommeln und das metallische Zirpen der großen
gekrümmten Harfe. Der Geruch nach Gesottenem und Gebratenem zog
wie Nebel zwischen den steinernen und hölzernen Pfeilern
hindurch, die Lotosblüten, Lilien und Schilf bluten

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