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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glichen. Ich
ahnte, daß ich auf unaussprechbare Weise an einem Schnittpunkt
stand; vermutlich würde sich ab morgen vieles ändern. Was?
Ich wußte es nicht. Es war eine jener Ahnungen, die sich bisher
noch immer bewahrheitet hatten. Vielleicht erhielt ich einen Auftrag,
vielleicht bekam meine Anwesenheit hier einen deutlichen Sinn. Ich
betrachtete Ne-Tefnacht. Sie war schlank, mit langen Beinen,
wohlgerundeten Hüften und einem auffallend langen Hals. Die
Vermischung der vielen Völker, die vor einem Jahrtausend hier
eingedrungen waren, hatte Menschen mit ästhetisch vollendeten
Gesichtern hervorgebracht; schmale Nasen, lange Schädel, volle
Lippen und eine samtige Haut. Ne-Tefnacht hatte blauschwarzes,
glattes Haar, das bis auf ihre bloßen Schultern hing. Breite
Bänder aus Stoff kreuzten sich

    über ihren Brüsten, kupferne Schmuckbänder mit
Glasfluß und Goldornamenten lagen um Hals, Handgelenke und
Fußknöchel. Offensichtlich war Ne-Tefnacht Tänzerin,
denn ihre Bewegungen waren leicht, schnell und graziös. Ich
trank den letzten Schluck aus und reichte ihr den Becher.
    „Du kennst alle meine Geheimnisse, Ne-Tefnacht”, sagte
ich. „Wenn ich einen vollen Becher habe, wirst du mir dein
Leben erzählen.”
    „Das ist so schnell erzählt”, rief sie über
die Schulter zurück, „daß dein Becher noch halbvoll
sein wird.”
    Ich hütete mich davor, Menschen als Werkzeuge zu betrachten.
Früher oder später rächte sich jede dehnbare
moralische Überlegung. Es war mir bisher leicht gefallen,
Freunde zu finden - in meinen von ES gesperrten Erinnerungen gab es
dafür unendlich viele Beispiele. Das galt für Männer
ebenso wie für Frauen. Ich hatte nicht nur in meiner Jugend an
der Seite Far-tuloons, sondern auch und erst recht hier auf Larsaf
Drei die Erfahrung gemacht, daß es sehr leicht sein konnte,
eine Beziehung anzufangen, und außerordentlich schwer, sie zu
beenden. Ein Mann und ein Mädchen kamen aus dem Haus und
stellten überall auf Sockeln und in Nischen Öllampen auf
und entzündeten die dik-ken Dochte. Das Öl - eine
blitzartige Erinnerung! - roch nach den Zedern im Bergland von
Byblos.
    Ne-Tefnacht kam durch das Streifenwerk von Licht und Schatten auf
mich zu, gab mir den vollen Becher und machte den meisten
Überlegungen ein Ende, als sie sagte:
    „Morgen, Horus des Horizonts, kannst du wieder schwere
Gedanken wälzen wie Steinquadern. Heute fängt der Abend
unseres Festes an. Zakanza und Ptah rennen durch das Haus und sind um
alles besorgt. Sie wollen, daß es dein Fest wird.”
    Ich starrte in ihre großen Augen. Etwas wie Scham packte
mich. Diese Menschen waren mir haushoch
    überlegen; sie besaßen die wahre Unschuld, die
Unbefangenheit, die ich nicht mehr besaß. Ich verfluchte
schweigend meine Unfähigkeit.
    Selbsterkenntnis ist die gepflasterte Straße zur Besserung,
Arkonide. Übertreibe die Zerknirschung nicht. Du bist nicht so
schlecht wie du tust, tröstete mich mein verfluchter Extrasinn.
Plötzlich spürte ich die vorsichtige Berührung von
Fingern an meiner Schulter und in meinem Nacken. Es war nicht die
perfekte Zärtlichkeit einer erfahrenen Hetäre, sondern ich
fühlte die zögernden Fingerspitzen eines Mädchens, das
wohl die Empfindungen erriet, die mich überfallen hatten. Ich
stand entschlossen auf, nahm ihre Hand und versicherte fast grimmig:
    „Mein Fest, soso! Nun gut, also werde ich versuchen, sie zu
überraschen! ”
    Ich brauchte nicht zu überlegen; Einfalle blühten
plötzlich auf wie Sternschnuppen. Ich hatte schließlich
lange genug Zeit gehabt, Erfahrungen zu sammeln. Ich küßte
Ne-Tefnacht hastig auf die Stirn und sagte: „Kümmere dich
bitte etwas um die anderen. Holt die Männer vom Boot. Schickt
Boten aus und holt ein Dutzend königliche Beamte aus den
umliegenden Häusern, bestellt sie zum Nachtrunk. Es soll ein
Fest werden, bei Atum!”
    Jetzt war sie verwirrt. Ich grinste und zog mich in meine
Privaträume zurück.
    Wir waren schließlich etwa fünfzig Gäste. Das
weiße Haus barst vor Lärm. Zuerst tranken wir Bier, dann
aßen wir eine Vorspeise aus scharf gewürzten Innereien in
einer höllisch roten Soße.
    Dann wurde Wein ausgeschenkt; inzwischen hatte ich erfahren, daß
die Kunst des Kelterns und Vergären im Nilland doch bekannt,
aber wohl nicht zur Meisterschaft gebracht worden war. Während
der ersten Gänge traten die Musiker auf. Kleine Handtrommeln
poch

    ten einen erregenden Takt, der die Unterhaltung treffsicher
untermalte. Hin und

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