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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie
Amenemhet auf die Schulter. Ich war fähig, durch die Trauer
hindurch zu sagen: „Mächtigster Mann des Landes. Du hast
recht, und ich danke dir, weil mir deine Worte geholfen haben. Ich
spreche jetzt nicht zum Pharao, sondern zu einem Mann, zu einem
Freund, dem die Haare ausfallen. Ich danke dir mehr, als ich heute
aussprechen kann. Du wirst einmal in Not sein. Rufe nach mir, und ich
komme vom Ende der Welt, um dir zu helfen. Vielleicht bringe ich
Zakanza und Ptah mit. Dies ist keine Floskel. Ich bin zu traurig, um
zu lügen.”
    „Ich werde dies tun. Hoffentlich reicht dann die Zeit. Ja,
ich werde es tun. Dann wird mein Doppelgänger regieren, und ich
jage mit euch Löwen. Und vielleicht hast du in deinem Lied der
Byblosfahrer auch eine lästerliche Strophe übrig, die sich
auf meinen Namen reimt, Fremdling mit dem weißen Haar.”
    Wir standen auf. Er trank seinen Becher aus und warf ihn über
die Schulter. Dann sagte er:
    „Lebe wohl. Schlafe gut und tief. Und vergiß. Du hast
die Zeit, um zu vergessen, Atlan-Horus.”
    Ich streckte die rechte Hand aus und legte die Linke auf seine
Schulter. Er tat dasselbe und murmelte:
    „Diese Nacht wird sich so und in nächster Zeit nicht
wiederholen. Achte darauf. Man erwartet es von mir.” Eine
merkwürdige und irgendwo hellsichtige Regung ergriff mich. Ich
sah ihn einen Moment lang als Spitze der Pyramide, aber dieses
Bauwerk stand auf dem Kopf, und die Basis wies gegen den stahlblauen
Himmel Ägyptens. Verglichen mit seinen Problemen waren meine
mikroskopisch. Wir tauschten einen langen, festen Händedruck
aus.
    „Ich vergesse es nicht. Und, Pharao - rufe, schicke Boten
oder suche mich. Wenn du jemanden brauchst,

    der dir hilft, dann werde ich da sein. Wann auch immer ich es
erfahre.”
    „So wird man es nicht schreiben”, sagte er.
    „Aber so wird es geschehen”, gab ich zurück. Er
ging zurück und hinterließ eine breite Spur im nassen
Gras. Seine Beine waren ein wenig einwärts gekrümmt. Ich
sah ihm nach, bis er zwischen seinen Sphingen aus Dio-rit verschwand.
Dann wandte ich mich in die Richtung, aus der ich gekommen war. Ich
ging fünfzehn Schritte, sah noch einmal das vage, vom Tod
gezeichnete Lächeln Asyrtas, taumelte und fing mich wieder an
einem Palmenstamm, dann schlug ich schwer zu Boden. Ich hörte
eine Stimme, in der ich das Mädchen Ne-Tef-nacht zu erkennen
glaubte - oder irgendeine andere Person. Die Stimme sagte:
    „Bringt ihn weg, Zakanza und Ptah. In seine Räume.
Schnell, auch wenn ihr vor Kummer betrunken seid! Ich kümmere
mich um ihn! Vorsichtig, ihr Trunkenbolde.”
    Viel später erfuhr ich, daß ich fast drei Tage lang
geschlafen hatte. Der oberste Kenner der Gifte und Tränke des
Pharaos hatte eine teuflisch wirksame Mischung gefunden.
    Ich war fast allein, und das war gut.
    Sieben halbe Tage lang waren wir die Straße des Enenu
entlanggefahren. Drei Stuten zogen den Wagen, der mit dem letzten
Rest meiner Ausrüstung und mit der unersetzbaren Seekarte
beladen war. Und Ne-Tef-nacht war eine gute Reisegefährtin, weil
sie schwieg. Sie sprach nur, wenn ich sie fragte. Sie schlief abseits
von mir im Sand. Sie kümmerte sich um alles, und letztlich war
auch ihr Gepäck sehr gering. Ich kannte die Zeichen und deutete
sie richtig: Die Pferde waren erschöpft, die Achsen kreischten,
der Wagenkorb war mitgenommen. Nun, bis zum Strand würde das
Gespann noch überleben.

    Ich warf die Wassersäcke aus Leder über meine Schulter
und sagte zu dem alten Mann, der die letzte Brunnenstelle vor dem
Treffpunkt bewachte:
    „Ich danke dir. Und du sagst, der Troß mit vielen
Lasttieren ist vor zwei Tagen hier vorbeigekommen?” Er lächelte
zahnlos und versicherte :
    „So ist es, Herr Atlan. Jener Nubier mit dem kalten Lächeln
war bei ihnen, und auch der andere mit seinem riesigen Bogen und den
drei Köchern. Sie sagten mir, du würdest mit fremden Tieren
hier ankommen, und sie versprachen, mich auszuweiden, wenn ich nicht
jeden Wunsch von deinen Augen ablese.”
    Ich gab ihm vier Schat Goldes und lachte kurz.
    „Keine Sorge. Ich danke dir abermals. Es war ein gutes
Essen, wir haben gut geschlafen, und dein Wasser ist frisch.”
    Er berührte mich scheu am Arm und sagte mit einem kurzen
Seitenblick auf das schöne Mädchen, das im Wagenkorb saß
und die Lederschnüre des Gepäcks festzog:
    „Ein reizendes Kind, Herr. Aber vor einigen Tagen war hier
ein Mann, der mich nach dir ausfragte. Ich konnte ihm nichts sagen,
und an einem Morgen ging er

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