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PR TB 227 Wolken Des Todes

PR TB 227 Wolken Des Todes

Titel: PR TB 227 Wolken Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tag verging.
    Kinder und Greise starben, ausgezehrt zu Skeletten mit unnatürlich
dicken Bäuchen. Es gab nur sauberes Wasser; die tiefen Brunnen
waren noch nicht vergiftet. Das unersetzliche Erz wurde versteckt und
vergraben, die Brennöfen wurden zerstört, denn das
Geheimnis der Handwerker von Malemba mußte gewahrt bleiben.
Nachts hämmerten die Signaltrommeln aus drei verschiedenen
Richtungen. Die Krieger berichteten, daß sie durch leeres,
verwüstetes Land ungehindert vorankamen. Aber selbst die Fische
im Wasser waren ausgerottet oder in eine Gegend geflüchtet, in
der es am Tag Sonne und nachts Dunkelheit gab.
    Hunderte Menschen starben, und man begrub sie in flachen Gräbern.
Die Sklaven, die das Geheimnis der Schrift kannten, lebten noch. Auch
die Handwerker erhielten etwas mehr des dahinschwindenden Essens.
    Und schließlich, nach sechzehn Tagen, rasselten die Trommeln
und verkündeten:
    O'damomo hat ein Ufer gefunden, einen Hügel und gutes Land.
Holz und viel Schatten, denn auch hier wütete Natgonflake mit
seiner Wolke. Aber hier ist Sonne. Folgt dem Weg, den M'anja
markiert. Morgen treffen wir zusammen.
    Wolkenmassen trieben in einem feuchten Sturm unter der Wolke in
wilden Kreisen dahin. Sintflutartiger Regen stürzte in absoluter
Dunkelheit herunter. Die Wasserfluten tränkten die Dächer
der Hütten und ließen sie einstürzen und
zusammensacken. Einige Menschen ertranken in den gurgelnden Bächen
zwischen den Hütten. Das Wasser schwemmte den Rest des Bodens
davon und verwandelte jeden Fuß des Landes zwischen Malemba und
dem Strom in einen schwarzen Mahlstrom aus Schlamm und den Resten der
Bäume, ertrunkenen Tieren, Trümmern der Werkstätten
und den Knochen aus den aufgerissenen Gräbern.
    Die Brennöfen brachen zusammen, die Plattform des
Versammlungshauses wurde von dem rauschenden Schlammgießbach
umgestürzt. Das Dach des größten und prächtigsten
Gebäudes der Stadt sank zusammen. Die Götzen und ihre
Altäre, die
    unzähligen Kostbarkeiten und die hervorragend gegossenen und
verzierten Messingstatuen versanken im schwarzen Schlamm und Geröll.
    'Beim ersten Tageslicht, nach einer Nacht voller Schrecken,
erloschen die letzten Öllampen im verwüsteten Malemba.
    Der Zug der Flüchtlinge formierte sich. Eine Gruppe Krieger
ging voraus, dann folgten die einzelnen Familien mit ihren Sklaven.
Sie zogen, zerrten und schleppten das wenige Gepäck. Der Hunger
nagte in ihren Eingeweiden. König N'seragi hockte in seinem
nassen Thronsessel und stierte schweigend auf den Zug, der sich an
ihm vorbeiwälzte und zwischen den triefenden Stämmen
verschwand. Dutzend um Dutzend, Greise, Kinder und junge Menschen,
halb verhungert oder mit allen Zeichen der Schwäche, Sklaven mit
schweren Säcken, Männer mit Werkzeugen, Sklavinnen, die
ihre Herrin auf der Bahre schleppten - ein langer, schweigender Zug
des Elends.
    Es gab keine Holzkohle für die Gußöfen mehr. Das
Wachs für die Kunstwerke war von den Hungernden gegessen worden.
Die Wasserfluten hatten den zähen Lehm der Formen in Schlamm
verwandelt. Die Tafeln, auf denen die Schrift und die Zahlen
festgehalten wurden, lagen unter den Trümmern. Einige der
Künstler und viele Handwerker waren gestorben. Der König
ahnte, daß viele Fähigkeiten der Menschen aus Malemba
unwiederbringlich verloren sein würden, falls die Karawane der
Not und Armut die Sonne erreichen würde.
    So gut wie er es wußte - denn sonst wären nicht die
vielen Handelskarawanen hierher gekommen -, waren sie die einzigen,
die in diesem Teil des Landes unter der südlichen Sonne Messing
formen und gießen konnten. Nur ihnen war das Geheimnis des
geschmiedeten Eisens bekannt. Nur sie konnten zählen und rechnen
und schreiben. Aber sie waren nicht die einzigen, die von Natgonflake
gestraft wurden.
    Die Sonne schob sich hoch und verschwand über der Wolke. Im
schauerlichen Zwielicht verschwanden die letzten Gruppen aus Malemba.
Nur eine Gruppe von jungen Kriegern und Jägern wartete
regungslos unter den Bäumen. Der König stand auf, raffte
seine Waffe an sich und winkte den Kriegern.
    Fünfzehn Tage lang schleppten sich etwa viertausend
schwarzhäutige Menschen auf gewundenen Pfaden nach Süden.
Sie fanden Pilze, schlangen sie hinunter, und viele Menschen starben
daran. Schlangen, Würmer und Insekten wurden mit Heißhunger
gegessen. Wieder ein paar Gräber zwischen den Baumwurzeln. Der
Zug wanderte auf dem schmalen Pfad dahin, watete durch eine Furt in
dreckigen Wasser, verschwand

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