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Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Die Assassinen-Prinzessin (German Edition)

Titel: Die Assassinen-Prinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tary Ramon
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Prolog

    Die Nacht war kalt und stürmisch. Der Regen schien in Strömen vom Himmel zu fallen und prasselte unermüdlich gegen die Fensterscheiben aus mattiertem, buntem Glas. Der Herbst neigte sich langsam, aber sicher seinem Ende entgegen und brachte auf seine letzten Tage immer mehr von diesem ungemütlichen Wetter mit sich.
    Im Inneren des geräumigen Schlafgemachs mit seinen edlen Möbeln und dem riesigen Himmelbett merkte man von diesem Sturm jedoch nahezu überhaupt nichts, da das Feuer im großen Kamin ausreichend Wärme erzeugte. Abgesehen davon war die Aufmerksamkeit aller Anwesenden ohnehin fast ausschließlich auf die im Bett liegende Frau gerichtet. Der dicke Bauch der Fürstin, die abgesehen von einem dünnen und sehr weiten Nachthemd aus weißer Seide keine weitere Kleidung am Leib trug, verriet, dass sie hochschwanger war. In der Tat wurde die Geburt ihres Kindes jeden Moment erwartet, da die Wehen mittlerweile dicht aufeinander folgten und die Fruchtblase vor etwas mehr als einer Stunde geplatzt war – sie hatte sich auf einem der kostbaren Teppiche entleert, die den Boden des Raums zierten. Gleich zwei Dienerinnen waren seitdem damit beschäftigt, den Teppich zu reinigen. Ansonsten waren noch die Amme, die vor den weit gespreizten Beinen ihrer Herrin auf dem Bett saß, und zwei weitere Dienerinnen anwesend, die der alten Frau alles bringen sollten, was sie für die Entbindung des Kindes benötigte.
    "Ihr müsst pressen, Herrin!", sagte die Amme, die auf den Namen Valira hörte, nicht zum ersten Mal an diesem Abend und wandte sich anschließend im Befehlston an eine der beiden Dienerinnen. "Und du steh nicht so nutzlos herum, dummes Ding! Wechsle lieber den nassen Waschlappen auf der Stirn deiner Herrin! Selbst ich mit meinen alten Augen kann von hier aus sehen, dass ihr Kopf glüht."
    "Gehe nicht zu hart mit ihr ins Gericht, Valira!", kommentierte Fürstin Lyrdina angestrengt, aber in beruhigendem Tonfall, während sie der jungen Dienerin ein aufmunterndes Lächeln schenkte. "Sie tut ihr Bestes."
    "Konzentriert Ihr Euch darauf, das zu tun, was ich Euch sage, Herrin! Diese unnützen, jungen Mädchen lasst meine Sorge sein! Ich weiß genau, wie man mit ihnen umspringen muss. Und jetzt presst endlich richtig!"
    Wenn es um ihre Arbeit ging, duldete die alte Frau keinerlei Kritik oder Widerworte – nicht einmal von der Fürstin, der sie treu ergeben war.
    Lyrdina ließ es dabei bewenden und versuchte, der Aufforderung ihrer Amme nachzukommen. Bereits der erste Versuch jagte allerdings solch einen so stechenden Schmerz durch ihren Körper, dass sie gepeinigt aufschreien musste.
    "Was habt Ihr, Herrin?", fragte Valira besorgt.
    Anstelle einer Antwort versuchte die Fürstin erneut, Druck in ihrem Inneren aufzubauen – mit dem gleichen Ergebnis wie zuvor. Ihr Schmerzensschrei war diesmal sogar ungleich lauter und klang noch gequälter.
    "Es … schmerzt!", brachte sie schließlich erschöpft und unter Tränen hervor.
    "Dann hört vorerst mit dem Pressen auf und versucht stattdessen, ruhig und gleichmäßig zu atmen! Ich werde mir ansehen, was da nicht stimmt."
    Die alte Amme tastete zunächst behutsam den Bauch ihrer Herrin ab. Da sie dort jedoch nichts Auffälliges erfühlen konnte, drang sie mit einer Hand vorsichtig in den Geburtskanal der Fürstin ein.
    "Es ist das Kind, Herrin. Es hat sich nicht richtig gedreht!"
    "Und was …?", wollte Lyrdina zu einer Frage ansetzen, machte dabei allerdings unwillkürlich den Fehler, erneut zu pressen.
    Dadurch rollte eine weitere Welle von Schmerzen durch ihren Körper und ließ sie abermals aufschreien.
    "Keine Sorge, Herrin!", erriet Valira die Gedanken der Fürstin. "Ich habe Erfahrung mit diesem Problem. Ich werde das Baby in die richtige Position drehen und anschließend langsam und vorsichtig herausziehen. Alles, was Ihr dabei beachten müsst, ist, Euch möglichst wenig zu bewegen und gleichmäßig zu atmen. Habt Ihr das verstanden?"
    Das Nicken ihrer Herrin genügte der alten Frau als Bestätigung. So begann sie mit großer Behutsamkeit, das Ungeborene zu packen und in die richtige Stellung für eine Geburt zu drehen. Als sie dies beinahe geschafft hatte und gerade erleichtert aufatmen wollte, verkrampfte Lyrdina jedoch unbeabsichtigt und quetschte die Hand ihrer Amme ein. Da diese daraufhin den Halt verlor, rutschte das Kind ein Stück weit in seine vorherige Position zurück. Dabei schien es einen empfindlichen Teil seiner Mutter zu treffen, da Lyrdina

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