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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und verwischten die harten Linien. Der persische
Reiter hing dicht hinter dem Hals seines Pferdes. Es war eines aus
der Zucht des Königshauses. Sein breiter Bug war von einer
Schicht trockenen Schaumes bedeckt. In der anbrechenden Dunkelheit
fielen die Tiere in Trab. Alexanders Reiter wurden im Licht der
Sterne und des Mondes zu Schemen, die wie mit weißer Farbe
angestrichen wirkten. Eine Fackel flammte knisternd und fauchend,
eine zweite wurde angesteckt. Die wenigen Hirten, die in der langen
Nacht hochschreckten, sahen diesen Trupp auftauchen und
vorbeipreschen, und sie erschraken, weil sie wußten, daß
eine andere Zeit angebrochen war.
    Alexander ließ in dieser Nacht dreimal halten.
    Kurze Pausen, eiskaltes Quellwasser, eine hastige Mahlzeit, die
geübten Griffe der Reiter, mit denen sie Krämpfe ihrer
Freunde zu beseitigen versuchten. Die Pferde wurden getränkt und
flüchtig gesäubert und gestriegelt. Die Makedonen
erfrischten sich, indem sie die Köpfe ins Wasser steckten. Jeder
Muskel schmerzte, die Männer schwankten vor Müdigkeit und
schliefen immer wieder für kurze Spannen ein, als die Reiter
sich wieder auf den Weg machten. In den Nachtstunden fielen die
schwächeren und ermatteten Tiere zurück und bildeten,
zusammen mit den makedonischen Reitern, bald eine kleine Nachhut.
Rücksichtslos sprengte Alexander, meist an der Spitze seiner
Männer, mit hoch erhobener Fackel weiter.
    Dünen wurden im Mondlicht sichtbar, große Flächen
von Salzkristallen funkelten und schimmerten wie Juwelen im
Mondlicht. Die Sichel des »Bogens der Artemis« wurde
breiter und leuchtete die Landschaft unvollkommen aus. Das einzig
Vertraute blieb die schmale Königsstraße, die
    zwischen Felsen und Bäumen, dahingeduckten Häusern und
kargen Feldern verlief.
    Aus der Wüste kam jetzt, dicht vor dem ersten Licht des
Morgens, ein eiskalter Hauch. Die Kälte spornte Männer und
Tiere zu neuen Leistungen an. Aus dem Trab fielen die Pferde wieder
von selbst in Galopp und trugen ihre müden Reiter davon, nach
Osten, in den schmalen Streifen Licht hinein, der die gezackten
Konturen des Horizonts aus dem Dunkel hervorzauberte. Keiner der
Reiter redete mehr, niemand fluchte, jeder hielt sich gerade noch auf
dem Rücken des ungesattelten Pferdes fest, klammerte sich an
Zügel und Mähne, spürte unter den Schenkeln das
fellbelegte Tuch, schweißnaß und voll Staub, der die Haut
längst wundgescheuert hatte. Die harten Stöße des
Pferdekörpers durchzuckten die Männer wie Keulenhiebe. Sie
blinzelten und senkten die Köpfe, als ihnen die ersten Strahlen
der Sonne entgegenschlugen.
    In den folgenden Stunden, in denen die Reiter eine Parasange nach
der anderen zurücklegten, glaubten sie weit vor sich das Metall
und die goldenen Rüstungen der Perser aufblitzen zu sehen, aber
stets waren es Trugbilder. Erschöpfung, Wut, Schmerzen, Hunger
und Durst und die Gedanken an den unvermeidlichen Augenblick des
Kampfes, die Griffe um die klappernden Waffen, die schwer wie Steine
geworden waren - das alles vermischte sich in den Köpfen der
Krieger zu einer Art Wahnsinn, der es möglich machte, daß
sie die unerträglichen Martern dieses wahnsinnigen Rittes
ertragen konnten.
    Zunächst führte die Königsstraße genau in die
grausame Scheibe der Sonne hinein, dann wand sie sich einen Berghang
abwärts nach Süden, versank in einem Tal voller Schatten,
in dem es einen Hain gab, eine Quelle und nur noch wenige Früchte
an den Ästen. Dann kletterte die Straße - es wurde Mittag,
und die Hitze stach wie mit glühenden Lanzenspitzen auf die
Kavalkade hinunter - auf eine Hochfläche, überquerte jene
schneeweiß flirrende Ebene und führte abermals stufenweise
in eine düstere Schlucht hinunter. Hier sahen die Reiter
zwischen den Felsblöcken verendete Tiere, an denen Geier und
Krähen fraßen. Die Aasvögel ließen sich von den
Bewaffneten, die klirrend und polternd durch die Felseinschnitte
hindurchritten, nicht stören, und schon gar nicht von den
vielfältigen schrillen Echos. Die Makedonen waren zu sehr
eingesponnen in ihre schrecklichen Gedanken an Kampf und Schlaf, und
keiner feuerte auch nur einen Pfeil ab.
    In der schlimmsten Hitze, kurz nach Mittag, führte Kardiane,
der Meder, die Reiter in einen schütteren Wald. Nomaden lagerten
hier am Wasser. Einige Goldstücke brachten sie dazu, den Pferden
Futter zu bringen und den Rest ihrer Nahrungsmittel mit den Reitern
zu teilen. Die Makedonen schlangen die Fleischstücke und
Brotfetzen

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