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Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition)

Titel: Magnolia Steel - Hexenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Städing
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Erstes Kapitel
    Reisefieber

    Magnolia blieb in der Schultür stehen und hielt ihr Gesicht in die warme Mittagssonne.
    Ja, genauso musste sich ein letzter Schultag anfühlen. Warm und weich, voller Versprechungen. Sie atmete tief ein und hielt ganz plötzlich die Luft an. Ja, und genauso musste er aussehen. Groß, schlank und absolut umwerfend.
    Ein Knuff in den Rücken vertrieb diesen wundervollen Gedanken.
    »Was soll das werden? Der kleine Sonnengruß?« Lachend drängte sich Birte an ihrer Freundin vorbei.
    »Eher die Ode an Leander«, kicherte Merle. »Zu dumm, dass er seine Freundin dabeihat.«
    Magnolia seufzte. Leider hatte Merle recht. Leander war der Schwarm von ungefähr einer Million Mädchen und konnte sich die Herzen aussuchen, die er zerbrochen auf dem Schulklo zurücklassen wollte.
    Schnell schloss sie sich ihren Freundinnen an. »Endlich Ferien! Die letzten Wochen waren echt hart.« Magnolia warf sich ihren Rucksack über die Schulter.
    »Das kannst du laut sagen! Sechs himmlische Wochen ohne binomische Formeln oder eine Lehrernase, die Past Perfect krächzt«, grinste Merle, während sie zu den Fahrradständern gingen.
    »Macht ihr in den Ferien etwas Besonderes?«
    Birte schüttelte den Kopf. »Ich soll meinem Vater im Garten helfen. Die Kräutersaison ist in vollem Gange und er stellt für die Apotheke viele Salben und Tees selbst her.«
    »Wie uncool.« Mitleidig sah Magnolia sie an.
    »Ich wäre auch lieber mit dir und deiner Tante unterwegs«, versicherte Birte.
    »Wieso, wo fahrt ihr denn hin?« Neugierig sah Merle Magnolia an.
    »Wir fliegen zu meiner Mutter, nach Connecticut«, antwortete diese, und noch während sie das sagte, merkte sie, wie ein breites Lächeln über ihr Gesicht huschte.
    »Nach Connecticut. Ist das nicht irgendwo in Amerika?«
    Magnolia nickte.
    »Wow, dafür würde ich auch eine verrückte Tante in Kauf nehmen«, sagte Merle und stellte ihren Rucksack in den Fahrradkorb auf ihrem Gepäckträger.
    »Wer fliegt nach Amerika?«
    Magnolia verdrehte die Augen. Sie musste sich nicht einmal umdrehen, um genau zu wissen, wer da hinter ihr stand. Schon der Klang von Samanthas glockenheller Stimme verursachte ihr einen leichten Brechreiz. Die blonde, hübsche, immer top gestylte Mrs Perfect.
    Magnolia fragte sich noch immer, warum ausgerechnet sie dazu hatte beitragen müssen, Samantha aus den Fängen des unheimlichen Graf Raptus zu befreien. Das Schicksal konnte wirklich grausam sein. Nicht einmal dankbar war die blöde Ziege. Immer wieder gerieten sie aneinander.
    Fairerweise musste gesagt werden, dass Samantha ganz einfach deshalb nicht dankbar war, weil sie bis heute überhaupt nicht wusste, dass sie jemals in Gefahr geschwebt hatte. Dafür hatte seinerzeit Tante Linettes Erinnere-dich-nicht-Zauber gesorgt.
    »Also, wer fliegt nach Amerika?«, wiederholte Samantha ungeduldig. Sie war es nicht gewohnt, dass man ihre Fragen so einfach überhörte.
    »Magnolia«, antwortete Birte knapp.
    Samantha zog die Augenbrauen hoch. »Und wohin fliegst du genau?«
    »Nach Connecticut zu meiner Mutter«, sagte Magnolia und hob ihr Rad mit Schwung aus dem Ständer. Sie hatte keine Lust, sich mit der blöden Nuss weiter zu unterhalten.
    Samantha sah die Sache anders, schließlich bestimmte sie, wann eine Unterhaltung zu Ende war.
    »Connecticut! Zu den Hillbillies?«, rief sie ungläubig. »Du Ärmste! Da möchte ich nicht eine Stunde lang tot überm Zaun hängen. Ich war letztes Jahr mit meiner Mutter zur ›Fashion Week‹ in New York. Da war was los, sage ich euch …!«
    Magnolia konzentrierte sich ganz auf das kleine Dreirad, das etwas abseits der Fahrradständer stand, während Samantha munter weiterplapperte. Wozu hatte sie sich all die trostlosen langen Winterabende mit dem Thema »Magnetismus« herumgeplagt? Zu irgendetwas musste dieses langweilige Kapitel in ihrer Hexenausbildung schließlich gut sein.
    Sie dankte dem kleinen Geschwisterkind, das eben dieses Dreirad dort abgestellt hatte, und fixierte es mit zusammengekniffenen Augen. Langsam setzte es sich in Bewegung, dann kam es in Schwung. Magnolia lächelte böse.
    »Und war es schön in Miami?«, fragte sie abwesend und ließ das Dreirad nicht aus den Augen.
    Irritiert sah Samantha sie an. »Wieso Miami, wir waren in … Aua!!!« Scheppernd fuhr ihr das Ding in die Hacken. Samantha ruderte wild mit den Armen, verlor aber nicht das Gleichgewicht, was Magnolia sehr enttäuschte. Am Schwung musste sie also noch üben.
    »Wo kommt

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