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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Prolog
    DAS SCHREIBT TRUPPFÜHRER KOTHELAS, PELTAST DER SECHSTEN
PHALANX, DREI JAHRE NACH DER SCHLACHT BEI ISSOS:
    »Am hundertzwanzigsten Tag dieses Jahres marschieren wir
nach Hamadan. Es sind hundertsechsundzwanzig Parasangen. Wir gehen
nach Norden. Die Bematisten, die Schrittzähler Alexanders, sagen
uns: es sind hundertsechzigmal fünf Tausende und
siebenhundertdreißig große Schritte. Am Wegrand stehen
die Steintafeln der Meder. Wir erkennen Pfeile und Namen fremder
Städte. Die Sonne ist heiß, der Staub begleitet uns Tag
für Tag. Sechs Tausendschaften Verstärkung stoßen zu
uns. Jetzt sind wir wieder fünfzig Tausende ausgeruhter Krieger.
Wir zählen nicht den Troß.
    Dort sind die feurigen medischen Dirnen, unser Essen und das
Futter für die Tiere. Unsere Pferde grasen in den weiten, leeren
Weiden. Die Gespanne sind voller Kisten. Darin klirrt dumpf das Gold
des unermeßlichen Schatzes aus dem niedergebrannten Persepolis
und Pasargadai.
    Wir verfolgen den dritten Dareios. Überläufer und Spione
sagen, daß er mit zehntausend Kriegern und griechischen
Söldnern nach Hamadan geflohen ist. Der Meder hofft auf
Uneinigkeit in Alexanders Heer. Dies aber geschieht nicht, also hofft
Dareios auf die Hilfe von Skythen und Kadusiern. Mit ihnen will er
den Paß östlich von Rhagai gegen uns halten. Niemand kam
ihm zu Hilfe, es gab Aufruhr unter seinen Kriegern. Sie, die aus
Balkh kamen, wollten dorthin zurück, ohne gegen uns zu ziehen.
Bald haben wir Gabai erreicht. Die aufsässigen Stämme
besiegen wir, eine Palastburg nehmen wir. In Gabai hören wir von
der Flucht des Persers. Die Nachricht ist sechs Tage alt. Wir stürmen
schneller nach Hamadan und erreichen die Stadt dreißig Tage
nach dem Aufbruch. Die Sonne ist heißer geworden, der Staub
beißt bitter in Auge und Lippe. Alexander läßt
Proviant herbeischaffen und sagt den thessalischen Reitern, daß
der Feldzug der griechischen Rache vorbei ist. Auch uns, die
Griechen, entläßt er. Er wird in wenigen Tagen, sagt er,
den Perser fassen und in Ketten legen. Dazu braucht er entschlossene
Krieger, die mit ihm bis ans Ende der Welt marschieren. Auch ich
verpflichte mich neu. Ich erhalte meinen Sold, und Alexander
verspricht mir reiche Beute und dreifache Prämien.
    Parmenion erhält den Befehl, den prächtigen Schatz für
Harpalos in Hamadan zu hinterlegen. Dann soll er mit großem
Heer gegen die Kadusier im Nordwesten ziehen. In Gurgan will sich
Alexander mit seinem Kriegsherrn treffen. Vor uns liegen die Gebiete
der Wüstenstämme.«

1.
    Die Pferde keuchten und röchelten. Schweiß sickerte in
breiten Bahnen in ihr Fell und vermischte sich mit dem bitteren,
ätzenden Staub. Die Mäuler schäumten gelb. Trotzdem
griffen die wohlgenährten Tiere schnell aus. Ihr Huf schlag
bildete seit acht Tagen einen dumpfen, dröhnenden Wirbel entlang
der Straße. Staub lag ebenso im Haar der Reiter wie auf den
Waffen. Äußerlich waren die Soldaten dreckig und
verwildert, aber ihr Zorn und ihr Gehorsam trieb sie ebenso voran wie
den Feldherrn Alexander.
    Dort, wo die mächtige Staubwolke sich wieder senkte, folgte
dem Heer der Troß. Auch die Wagen, die Zugtiere und die
Lasttiere, ebenso wie die Fußsoldaten, waren für diesen
Gewaltmarsch ausgesucht worden. Es gab nicht viel Gepäck;
Waffen, Wasser, Futter für die Tiere, Handwerkszeug und Riemen
und alles, was für einen Kampf gebraucht wurde. Immer wieder
wich Alexander ins freie Gelände aus. Er hatte den Glauben,
Darius abseits der Straße zu fassen.
    Soldaten brachen erschöpft zusammen und lallten nach Wasser.
    Man legte sie auf die rumpelnden Fuhrwerke, deren Achsen wie
geschundene Katzen kreischten.
    Tiere fielen aus dem Galopp, taumelten und schlugen mit den
Läufen. Krämpfe durchzuckten ihre Körper. Die Reiter
rissen die Dolche aus den Scheiden und führten Schnitte durch
die Hälse der Reittiere, an denen die Adern fingerdick
hervortraten. Das Blut, das in den Staub und ins dürre Fasergras
schoß, schien in dieser Mittagshitze zu kochen.
    Die Nächte brachten nur wenig Erholung.
    Die Truppe war glücklich, wenn sie einen Bachlauf oder eine
Quelle erreichte. Der ätzende Staub wurde abgewaschen, aber der
stechende Geruch nach Schweiß, Urin, stinkendem Leder, dem
Auswurf der Tiere und dem schmierigen Achsenfett, wich nicht von der
tollkühnen Schar. Die Tiere wurden ins Wasser getrieben und
kühlten ihre geschwollenen Fesseln. Nur kleine Feuer brannten,
und meist fielen die Soldaten ohne warmes Essen in einen

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