PR2600-Das Thanatos-Programm
sich um modifizierte Modelle der GANYMED-Klasse. Jeweils ein Kugelraumer der MARS-Klasse als Steuer- oder Kommando-Modul war an das Werft-Modul gekoppelt, doch als Modifikation gab es auch unten eine Andockbucht für das Kontor-Modul.
Sechzehn Schwere Trägerkreuzer der 300 Meter durchmessenden LUNA-Klasse, davon acht in »Schildträger«-Konfiguration und acht in ziviler Frachtversion, waren in den Ringwulst-Hangarbereichen der BASIS untergebracht. In der Schildträger-Konfiguration – die sonst bei den etwas größeren PLUTO-Kampfkreuzern zum Einsatz kam – waren sie mit besonders leistungsfähigen Schutzschirmprojektoren ausgestattet, die überstarke Paratronschirme in Flugrichtung erzeugen konnten. Sie flogen größeren Schiffen, also etwa den BASIS-Tendern, voraus, um bei Bedarf diese mit zusätzlichen Schirmfeldern zu unterstützen.
Darüber hinaus zählten vierundzwanzig Korvetten, je zwölf der PHOBOS- und DEIMOS-Klasse, und hundert Shuttles unter anderem auf Space-Jet-Basis, die jeweils Platz für zweihundert Personen boten, zu den Beibooten der BASIS.
Mikru führte den Zielanflug eigenständig durch. Rhodans Gedanken schweiften kurz ab. Er dachte an all die kleinen Fortschritte der letzten Jahre, die Einsetzung der Schattenmaahks als Wächter des Polyport-Netzes, die neuen Kontakte in Anthuresta, die vielen Handelsbeziehungen und wissenschaftlichen und kulturellen Austauschvereinbarungen und seinen geplanten Besuch in TALIN ANTHURESTA, wo er eine Expedition in eine der Polyport-Galaxien lancieren wollte, die sie bislang noch nicht erreicht hatten.
Und er dachte daran, was er empfinden würde, wenn er in Kürze die BASIS wieder betreten würde.
Doch bevor ihm richtig sentimental zumute werden konnte, dockte MIKRU-JON auch schon an der BASIS an, auf dem Kommandoblock am Bug hinter den Aufbauten mit der Zentrale.
Rhodan hielt Gucky die Hand hin.
Der Mausbiber räusperte sich unbeholfen und wandte den Blick ab. »Tut mir leid, was ich über Söhne und Väter gesagt habe. Das war unfair.«
»Da hat ein wahrer Freund gesprochen«, sagte Rhodan. »Der vielleicht sogar recht hat. Und jetzt mach schon, Mondra wartet.«
Gucky ergriff seine Hand und teleportierte. Es war 17.55 Uhr Terrania-Standardzeit.
*
Perry Rhodan umarmte Mondra Diamond. Sie verhielt sich wie immer in der Öffentlichkeit etwas steif dabei.
Fast wäre er einen Schritt zurückgetreten. Als er mit Gucky materialisierte, knurrte Ramoz ihn an. Erst nachdem das luchsartige Wesen ausführlich an ihm geschnuppert und ihn offensichtlich erkannt hatte, beruhigte es sich etwas.
Rhodan fragte sich, wieso Ramoz so seltsam nervös war.
Rhodan nickte dem Mann zu, der Mondra begleitete. Er trug einen SERUN, doch mehrere Ringe in seinen Ohren konterkarierten das Bild. Er kam Rhodan leicht eigenwillig vor.
»Nemo Partijan«, stellte Mondra vor. »Der beste Hyperphysiker des Stardust-Systems. Und er hat einige interessante Theorien aufgestellt.«
»Ich habe von dir gehört, Nemo«, sagte Rhodan. »Du hast doch praktisch die Quintadim-Topologie ganz allein entwickelt.«
»Das nicht gerade ...«
»Was hast du herausgefunden?«
Partijan zögerte, aber nur kurz. »Ich habe mir eine erste Meinung gebildet. Aber ich kann sie noch nicht untermauern, dafür hatte ich nicht genug Zeit. Wenn du dir also eine Spekulation anhören willst ...«
»Ich glaube, im Augenblick sind fundierte Spekulationen wirklich das Beste, was wir haben«, sagte Mondra.
Er sah sie an. So ernst ist es?
Sie nickte fast unmerklich.
»Lass hören, Nemo!«
»Erste Untersuchungen haben ergeben, dass bei sämtlichen dokumentierten Vorfällen minimale Strangeness-Veränderungen aufgetreten sind. Aber sie stimmen mit keiner etablierten Theorie überein.«
»Und das heißt?«
»Zur Erinnerung: Strangeness ist ein reiner Zahlenwert zwischen null und eins, der aussagt, wie groß die Differenz eines Fremduniversums zum Standarduniversum ist.«
»Das definitionsgemäß den Wert null hat«, warf Rhodan ein.
»Genau. Je größer die Abweichung, desto entfernter oder fremdartiger ist das Universum. Winzige Abweichungen stehen im Allgemeinen für Pararealitäten beziehungsweise parareale Wirklichkeiten. Nebeneffekte des Strangeness-Werts abweichend von null können starke UHF-Bremsstrahlung sein, die Desorientierung von Lebewesen, der Ausfall von Technik ... doch die übrigen damit verbundenen Phänomene sind ganz andere als jetzt beobachtet. Das sind sehr frequenzkomplexe und
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