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PR2600-Das Thanatos-Programm

PR2600-Das Thanatos-Programm

Titel: PR2600-Das Thanatos-Programm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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nicht sinnvoll war.
    »Verstanden.« Das Holo erlosch.
    Rhodan holte den handtellergroßen elfenbeinweißen Controller aus der Tasche des SERUNS, in die er ihn verstaut hatte, als er den Kampfanzug angelegt hatte. Es war mit einem multivariablen Bedienfeld ausgestattet; Schriftzeichen in der Sprache der Mächtigen flimmerten auf. Holos entstanden.
    Er hatte mittlerweile Routine im Umgang mit dem Gerät, sodass er kaum hinschauen musste, während er das Ziel eingab und den Transportvorgang aktivierte. Wieder schwebten die drei Teile von MIKRU-JON auf das blaue Licht zu, wieder verwandelte es sich in ein rotes Pulsieren. Diesmal blieben die Bilder einer kosmischen Schöpfung bestehen, die während des Transfers normalerweise zu sehen waren. Der Transfervorgang wurde problemlos eingeleitet.
    »Wir haben nicht viel Zeit«, sagte Rhodan zu dem Mausbiber. »Ich öffne dir meine Gedanken, um dich ins Bild zu setzen. Dann weißt du, worum es geht.«
    Guckys Miene verriet nicht, ob er sich diese Informationen nicht schon längst geholt hatte. »Du weißt es«, sagte er schließlich. »Du weißt es, willst es dir aber nicht eingestehen, weil ein guter Vater so etwas nicht tut.«
    »Was weiß ich? Und was tut ein guter Vater nicht?«
    »Einen Sohn dem anderen vorziehen. Aber du hoffst, dass sich ein ganz bestimmter Sohn auf der BASIS befindet. Wenn überhaupt ...«
    Rhodan schluckte mühsam. »Wenn meine Gedanken das verraten ...«
    Gucky zuckte mit den Achseln. »Wetten wir einfach. Dann tippe ich eben auf den anderen. Du setzt auf Michael, ich setze auf Kantiran. Und du, Mikru?«
    Der Schiffsavatar schwieg, sagte nichts dazu.
    Rhodan kannte Gucky zu gut, als dass ihm dieses Gespräch peinlich sein konnte. Dennoch war er froh, als es ein Ende fand und die Holos zeigten, dass sich das Licht vor ihnen wieder in kaltes Blau verwandelte.
    Diesmal war die Versetzung über 17.340 Lichtjahre problemlos gelungen. Sie hatte lediglich zwei Minuten und vier Sekunden gedauert.
     
    *
     
    BASIS
    17.23 Uhr
     
    Der Hochenergie-Überladungsschirm, der den OP-Saal schützte, flimmerte grünlich vor Mondra Diamond; eine energetische Kuppel, die immerhin ein gewisses Maß Sicherheit versprach. Nach menschlichem Ermessen konnte den Schirm nichts durchdringen, jedenfalls nichts, was sich an Bord der BASIS befand.
    Fünf Personen befanden sich unter dieser Kuppel: zwei Mediker, zwei Wissenschaftler und ein TLD-Agent, der allerdings ein paar Schritte hinter den anderen stand. Mondra und der Konteradmiral verfolgten die Obduktion von außerhalb.
    Mondra tätschelte Ramoz. Das luchsartige Wesen hatte sich zwar ein wenig beruhigt, kam ihr aber noch immer sehr angespannt vor.
    Die Männer standen beim Operationstisch, auf dem die unbekleidete Leiche des Epsalers lag, der vor seinem Tod von Rhodans Sohn gesprochen hatte.
    »Und?«, fragte Konteradmiral Erik Theonta. »Ergebnisse?«
    Zwei Seelen liegen bei ihm im Widerstreit, erkannte Mondra. Einerseits will er die Sicherheit des Schiffes gewährleistet wissen, andererseits will er Druck machen und die Vorfälle schnellstmöglich geklärt haben, damit die BASIS vielleicht doch noch planmäßig nach Anthuresta aufbrechen kann.
    »Wir öffnen jetzt den Brustraum«, erläuterte der leitende Mediker. »Bislang keine Befunde. Rechnet nicht allzu schnell mit welchen. Das kann dauern. Vielleicht wäre es besser, wenn ihr uns in Ruhe unsere Arbeit machen lasst, und wir informieren euch dann über die Ergebnisse.«
    Natürlich hatte der Mediker recht. Aber Mondra war mit ihrer Weisheit am Ende. Sie brauchte irgendetwas, das ihr weiterhalf, sie auf eine neue Spur brachte ... »Lasst euch durch uns nicht stören«, sagte sie laut.
    Ramoz knurrte leise, und hinter ihr räusperte sich jemand.
    Ein über einsneunzig großer, schlanker Mann mit kurz geschnittenem hellbraunem Haar lächelte sie an. In den Ohren trug er mehrere Ringe, und sein schmales, ausdrucksvolles Gesicht wurde von braungrünen Augen beherrscht, in denen ein gewisses Amüsement funkelte. Gekleidet war er nach der konservativen Mode, die sich zurzeit bei den Stardust-Wissenschaftlern durchgesetzt hatte: steifer Hemdkragen, darüber eine weit wallende dunkelrote Jacke, die bis zu den Knien reichte und aus einem sehr leichten Stoff bestand, der einen zarten metallischen Schimmer aufwies.
    Besonders modebewusste Vertreter der Stardust-Terraner trugen solche Jacken mitunter sogar über einem SERUN. Sie bestanden aus einem weichen, aber extrem

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