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Price, Richard

Price, Richard

Titel: Price, Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clockers
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zwar siebentausend Dollar in der Tasche hatte, aber
fünfzehntausend Dollar in zwei Safes zurückließ.
    Strike
stellte sich vor, wie er den Cop bat umzukehren, sobald sie erst einmal in New
York waren, zurückzufahren nach New Jersey, damit er den Rest seiner
Drogengewinne einsacken konnte. Er musste wie ein Dieb zurück in die Stadt und
zu seinem Geld schleichen. Doch Rodney rechnete bestimmt damit, dass er so
etwas tun würde. Rodney mit seinem Baseballschläger.
    Strike
ging im Geiste noch einmal das Telefongespräch mit seiner Mutter durch, und ihm
fiel auf, dass sie ihn nicht ein einziges Mal beschuldigt hatte, Victor in
diesen Dreck hineingezogen zu haben. Vielleicht wusste sie nicht, dass er an
der Sache beteiligt gewesen war, vielleicht hatte Victor ihn da herausgehalten,
um sie nicht noch mehr zu beunruhigen. Seine Mutter war nicht mal wütend
gewesen; wenn sie sich überhaupt irgendwie angehört hatte, dann so, als sei sie
froh, sich endlich die Last von der Seele geredet zu haben.
    Victor.
Strike konnte sich nicht von dem Bild seines Bruders lösen, wie er auf der
Bettkante ihrer Mutter saß, sich die Waffe vor die Brust hielt und sie fragte,
was er tun solle. Jedes Mal, wenn er die Augen schloss, sah er die unnatürliche
Haltung des Handgelenks seines Bruders vor sich, wie er die Waffe auf sich
richtete.
    Strike
erinnerte sich daran, wie dumm er sich vorgekommen war, nachdem er dem
Detective die Geschichte von My Man erzählt hatte. Nun, ob Buddha Hat oder
nicht, vielleicht wollte er bei manchen Dingen gar nicht klüger sein, als er
war. Vielleicht wollte er Victor gar nicht so gut kennen,
wollte nicht wissen, was sein Bruder mit sich herumschleppte.
    Setzt sich
die Mündung der Waffe auf die eigene Brust und schaut auf zu ihrer Mutter ...
    Strike gab
unwillkührlich ein winselndes Geräusch von sich, hatte das Gefühl, als hätte er
endlich ein wenig von dem blinden Hass und Schmerz seines Bruders erkannt. Strike sprach, ohne
nachzudenken: »Wissen Sie, was er zu mir gesagt hat? Victor?« Strike starrte
geradeaus, als sie eine weitere gekachelte Kurve nahmen: »Als wir da an dem
Abend in der Bar saßen? Bei >Rudy'sgehen, und er sagt: >Ich vermisse meine Kinder<, einfach so.« Strike
schüttelte den Kopf. »Ich hab nur gedacht: >Verdammt, dann geh doch nach
Hause, Mann, was tust du dann noch hier? Geh nach Hause ...<«
    Aus den Augenwinkeln heraus sah er, wie der Cop die
Stirn runzelte und den Mund öffnete, als wolle er etwas erwidern, sich dann
aber wieder auf das Fahren konzentrierte.
    Strike dachte wieder an die fünfzehntausend Dollar.
Vielleicht sollte er seine Mutter anrufen, ihr die Adressen geben, die Kombinationen,
ihr sagen, sie solle Victor einen guten Anwalt besorgen, so wie Champ oder
Rodney einen haben würden, oder wenigstens die Kaution bezahlen. >Mom<,
hatte er zu ihr gesagt, >ich werd ihm helfen.< Was konnte er denn sonst
tun?
    Strike stellte sich vor, wie er erneut bei seiner
Mutter anrief, wie er ihr sagen würde, wo das Geld war. Aber sie würde sich
wahrscheinlich weigern, es zu holen, weil es Drogengeld war, also sollte er es
vielleicht besser Victors Frau sagen. Ihr war es wahrscheinlich egal, woher
das Geld kam. Oder er konnte Tyrones Mutter anrufen. Das Gesicht des Jungen
tauchte vor seinem inneren Auge auf, dann Erroll Barnes' nach oben gedrehte
Hand, die unter dem Laken hervorsah. >Mit meiner Waffe ...< Strike wischte den Gedanken fort, dachte
daran, Tyrones Mutter anzurufen, ihr zu sagen, sie solle Tyrone einen guten
Anwalt besorgen oder das Geld für seine Ausbildung aufheben. Aber sie war wie
seine Mutter, sie würde das Geld wahrscheinlich auch nicht nehmen.
    Strike dachte daran, wie er seiner Mutter immer gesagt
hatte, dass er nur so lange im Geschäft bleiben wolle, bis er damit aufhören
konnte. Nun, jetzt hatte er damit aufgehört. Doch dann fing er an, über die
Zukunft nachzudenken, und das Erste, was ihm einfiel, war, die siebentausend
Dollar in seiner Tasche zu nehmen und ein Viertelkilo oder so zu kaufen, damit
sein Geld für ihn arbeitete. Strike verscheuchte diese Gedanken, widmete sich
wieder seinen Wohltäterideen, wie er Geld machen könne, um seinen
Verpflichtungen nachzukommen - Victor rausholen, Victors Kinder durchs College
bringen, Tyrone durchs College bringen, seine Mutter und sie alle aus der Hölle
von Roosevelt holen und ihnen ein eigenes Haus kaufen.
    Aber was
sollte er tun, sich einen Job suchen? Nun, warum

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