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Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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auch ein Paar massiger, solide gebauter Kreaturen, die enorme Hände und Tentakel vor den Körper hielten.
    »Dies sind Baumeister«, erklärte Azur auf ihre Frage. »Sie sind von weither gekommen. Nur Assoziationen, die keine Wände einsetzen können, beschäftigen Baumeister zum Errichten künstlicher Wände, um ihre Mitglieder zu schützen.« Er wies auf etwas, das aussah wie ein wandelnder explodierender Stern. »Das ist ein Vermittler, der mit den Rednern der größten Assoziationen zusammenarbeitet. Und die dort drüben sind die Ausschachter, enge Verwandte von Sammlern und Gräbern.«
    Der Boden bebte unter ihnen, als die Silikathorde geschäftig vor und zurück wogte. Evan ergriff Martines Arm.
    »Ich glaube, wir sollten uns mal mit dem Bibliothekar unterhalten. Allmählich geraten die Dinge außer Kontrolle.«
    »Mit welchem Bibliothekar?« fragte Azur. »Hier sind Dutzende an der Arbeit.«
    »Mit unserem Bibliothekar.«
    Der lag ausgestreckt auf dem Tisch, wo Martine ihm viele Tage zuvor den Stationscomputer vorgeführt hatte. Die beiden Menschen mussten sich ihren Weg vorsichtig zwischen den vielen neu angekommenen Bibliothekaren suchen, die damit beschäftigt waren, untereinander Informationen auszutauschen. In der Nähe jonglierten mehrere der erst kürzlich aufgetauchten explodierenden Sterne Dutzende von Privatgesprächen gleichzeitig, indem sie sie aus dem ungewöhnlichen mentalen Geplapper herausfilterten.
    Hinter dem Bibliothekar war die hintere Wand des Verwaltungsgebäudes herausgerissen worden. Baumeister, Prozessoren und Ärzte drängten sich auf etwas weitem und kaum Sichtbarem. Das bisschen, das Evan von diesem überdimensionalen Geheimnis sah, glänzte und glitzerte wie Mondstein.
    Er schaffte es, bis zum Tisch des Bibliothekars zu gelangen. »Was geht hier vor?« Er wies mit einem Kopfnicken auf die bienenkorbartige Hektik, die das fehlende Ende des Gebäudes beherrschte. »Nur weil du die Senderkontrollen nicht in Ordnung bringen kannst, brauchst du doch bei deinen Versuchen nicht alles zu zerstören.«
    »Weißt du, es ist seltsam.« Der Bibliothekar sprach geistesabwesend und ohne die Aufmerksamkeit von dem flackernden Computerschirm zu lösen.
    Evan gab sich alle Mühe, nicht gelangweilt zu klingen. »Was ist denn so seltsam?«
    »Wie unnötig kompliziert überlegene Technologie sein kann.«
    Die schwerbewaffnete Frau legte ihr starkes Monokular ab und wandte sich vom Bullauge der Raumfähre ab. »Es sieht verlassen aus. Wenn sie noch am Leben sind, dann haben sie uns wahrscheinlich kommen hören und sind im Wald verschwunden.«
    Frazier beugte sich vor, um an ihr vorbeizuschauen. »Egal. Wir brauchen sie nicht zu suchen – obgleich ich persönliche Gründe hätte, es doch zu tun. Aber das ist nicht so wichtig. Wir brauchen nichts weiter zu tun, als alles abzubrennen. Sie zu isolieren, ist das gleiche, als würden wir sie töten. Wenn wir ausgestiegen sind, sehen wir weiter.«
    Er richtete sich auf und wandte sich an den Mann, der im hinteren Teil der Kabine stand. »Alles bereit?«
    »Es kann losgehen, Sir.«
    Frazier sprach in ein Intercom-Mikro. »Kanone?«
    »Aufgeheizt und bereit, Sir.«
    »In Ordnung. Solange sich nichts Besonderes zeigt, zielt damit genau auf die Aussichtsplattform in der Mitte des Camps.« Er schaute nach hinten zu dem Mann am Ausgang. »Öffnen!«
    Zwanzig bewaffnete und gepanzerte Männer und Frauen stürmten auf der sich entfaltenden Rampe hinunter und liefen um das Schiff herum in Verteidigungsposition, während der auf einen Geschützturm montierte große Laser auf dem Schiff lautlos zum Zentrum der Forschungsabteilung herumschwang. Es gab keine sichtbare Reaktion auf diese feindselige Geste.
    »Hier gibt es nichts, das uns Schwierigkeiten machen könnte, Sir. Ich verstehe überhaupt nicht, was das ganze Theater soll.« Die Frau im mittleren Alter, die neben Frazier stand, hielt das Gewehr locker unter den rechten Arm geklemmt.
    »Sie waren beim letzten Mal nicht dabei, sonst würden Sie das jetzt nicht sagen.« Frazier verdunkelte seinen Anzugvisor manuell und suchte den Untergrund ab, während er den Landetrupp aus dem Schiff und hinüber zur Station führte.
    Niemand behinderte ihren Marsch, während sie den stillgelegten Zaun überstiegen. Sie blieben stehen und warteten darauf, dass Verstärkung zu ihnen stieß. In der zweiten Gruppe war die hochgewachsene Frau, die während der letzten Reise nach Prisma Fraziers Stellvertreterin auf dem Kommandosessel

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