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Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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konnte Evan sich vorstellen. Sie würden den eigenen Gestank mindestens bis zum Mutterschiff ertragen müssen.
    Das Dröhnen des Fährenantriebs wurde lauter und entwickelte sich zu einem Jammer. Ein unerwarteter Anflug von Heimweh durchzuckte Evan, als der Flugkörper über die Landebahn raste, dann steil nach oben stieg und der Ionosphäre entgegenjagte. Er starrte noch zum Himmel, lange nachdem das Schiff in den Wolken verschwunden war und nur das Echo seines Startlärms zurückließ. Dies und einige heikle Fragen. »Meinst du, sie kehren zurück und versuchen, die Station erneut zu besetzen?«
    Martine verzog zweifelnd das Gesicht. »Womit? Wenn sie schwere Waffen bei sich hätten, dann wären sie längst zum Einsatz gekommen. Ich bezweifle, dass sie welche haben. Sie kamen in der Erwartung, dass Humula hier alles im Griff habe und dass sie schlimmstenfalls mit einigen Versprengten kämpfen müssten. Eine intelligente eingeborene Lebensform, die fähig ist, sich selbst gegen moderne Technologie zu verteidigen, ist eine Erscheinung aus ihren schlimmsten Alpträumen. Sie werden ihre Absichten hier völlig neu überdacht haben. Frazier wird schon genug Schwierigkeiten haben, sich seinen Vorgesetzten glaubhaft zu machen.« Sie kicherte leise.
    »Oh, vielleicht denken sie wirklich daran, eine besser ausgerüstete Expedition nach Prisma zu schicken; doch bis dahin haben wir die entsprechenden Stellen längst benachrichtigt, und im Orbit kreisen ein oder zwei Schiffe der Friedenstruppe und halten Wache.«
    »Darauf würde ich mich aber nicht allzusehr verlassen«, sagte er plötzlich und wies zur fernen Seite des Camps. Rauch stieg in die klare Morgenluft.
    »Oh, mein Gott!« flüsterte Martine, als sie erkannte, woher der Rauch kam. »Der Nullraum-Kommunikator. Ich hätte nicht erwartet, dass sie daran noch dächten.«
    »Ich auch nicht.« Evans Gesichtsausdruck war ernst. »Wir sollten lieber hinüberlaufen und sehen, ob wir noch etwas retten können.«
    Während die Station und ein großer Teil der Ausrüstung aus feuersicherem Material erbaut worden waren, enthielten bestimmte Bauteile brennbare Elemente. Unglücklicherweise gehörte dazu auch die Kontroll-und-Treiber-Einheit für den Tiefraum-Kommunikationsstrahl, ein kompliziertes elektronisches Gerät, das zu Schlacke verbrannt war, als es ihm und Martine gelungen war, die Feuersbrunst unter Kontrolle zu bekommen. Es war für Evan ein kleiner Trost, dass sie kaum mehr hätten ausrichten können, wenn sie früher am Brandort angekommen wären. Die Standard-Feuerbekämpfungs-Ausrüstung konnte brennendes Magnesiumpulver nicht löschen, und genau das war es, was Franziers Saboteure in der Anlage ausgestreut hatten, ehe sie den Brand gelegt hatten.
    Tief in seinem Schacht unter der Oberfläche Prismas begraben, war der Strahlengenerator selbst unbeschädigt geblieben; aber ohne die Vorrichtungen zur Aktivierung und Steuerung war er total nutzlos.
    Evan warf einen leeren Feuerlöscher weg und ließ sich müde in einen Sessel fallen, der sowohl dem Feuer als auch der Aufmerksamkeit der gierigen Allesfresser Prismas entgangen war. »Das war’s dann. Jetzt hängen wir fest.«
    Martine blickte traurig auf die immer noch qualmende Kontrollkonsole. »Ich habe nicht nachgedacht. Wir hätten Azur und die anderen bitten sollen, dass sie dieses Gebäude sichern. Ich hab’s vergessen.«
    »Das hätte wahrscheinlich auch nicht viel geholfen.« Evan massierte sich die Augen. »Es genügt eine Minute, um etwas Zündpulver zu verstreuen und eine offene Flamme in den Scheiterhaufen zu werfen.«
    »Ich bin kein Ingenieur, aber wenn Ersatzteile verfügbar wären, dann könnte man wohl alles reparieren.«
    »Natürlich, was denn sonst?« sagte Evan spöttisch. »Nur bin ich nicht der dafür erforderliche Techniker, und dann gibt es wahrscheinlich zu wenig Ersatzteile, um die Schäden zu beheben – und selbst wenn wir die Teile und das Know-how besäßen, dann bliebe uns am Ende noch nicht genügend Zeit. In dem Bewusstsein, dass wir so gut wie total abgeschnitten sind, werden Frazier und seine Leute zurückkommen und Jagd auf uns machen, sobald sie sich ein paar schwere Waffen zugelegt haben.«
    Ihre Freunde und Retter trudelten nach und nach ein, angelockt von einer Rauchwolke und den Impulsen wachsender Verzweiflung. Krieger und Millionenfüßler nahmen instinktiv rund um das Kommunikationsgebäude eine Verteidigungsstellung ein, während die Ärzte sich zwischen ihnen bewegten. Es

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