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Prisma

Prisma

Titel: Prisma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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keine unkontrollierte Ausbeutung. Die eingeborenen Wissenschaftler werden sich nach eigenem Gutdünken und eigenem Rhythmus entwickeln und weiterbilden, bis sie den Entwicklungsstand erreicht haben, um sich um die Mitgliedschaft im Commonwealth zu bewerben.« Er blinzelte und starrte Martine benommen an. »Habe ich tatsächlich gesagt, was ich gerade gehört habe?«
    »Und wie du das getan hast«, erwiderte sie voller Stolz, ehe sie sich an den Krieger neben ihr wandte. »Präparier ihren Anzug, damit sie gehen kann.«
    »Ich fürchte, das ist nicht möglich.«
    »Dann schneid sie raus!«
    Mit rotierenden Zähnen trat der Krieger gehorsam vor. Die Luft war von einem Hochfrequenz-Heulen erfüllt, als der Krieger sich mit dem Überlebensanzug der Wächterin beschäftigte. Sie krümmte sich, wand sich, aber sie brauchte keine Angst zu haben. Seinerseits zwar kein Arzt, verfügte der Krieger doch über genügend Behutsamkeit und Zielsicherheit, um den Anzug aufzuschneiden, ohne die Insassin zu verletzen. Nach wenigen Sekunden war er in der Mitte aufgetrennt.
    Wie eine Schlange, die sich der alten Haut entledigt, schleuderte die Wächterin den Anzug beiseite. Ohne auch nur ein einziges Wort des Dankes schwang sie sich durch das Fenster und rutschte auf einer Plattformstütze nach unten.
    Während sie sich über den Windschirm beugten, verfolgten Martine und Evan, wie ihre frühere Wächterin davonsprintete, um ihre flüchtenden Kollegen einzuholen. Als sie das Geschehen beobachteten, fiel es Evan auf, dass nicht alle Lichtblitze, die er auf dem Schlachtfeld beobachtete, aus menschlichen Waffen stammten. Er fragte den Krieger danach.
    »Die Ärzte waren sehr fleißig. Leitungsröhren können viele Dinge transportieren, und Flekten sehr viel Energie konzentrieren. Die Ärzte haben sich mit dem Bibliothekar beraten. Als Folge haben wir einen ganz neuen Wesenstyp in der Assoziation, einen, der teils Flekt, teils Leitungsröhre, teils Sammler, teils Krieger – und zum Teil etwas ganz anderes ist. Etwas Neues.« Mehrere Hände gestikulierten vor Martine. »Etwas, das dem ähnlich ist, was du in deinem rechten oberen Gliedmaß bei dir trägst.« Er ging zum Geländer und richtete sich auf, um über den Rand zu blicken. Flache Linsen suchten den Boden vor der Plattform ab. »Seht, da ist einer unserer neuen Verwandten bei der Arbeit.«
    Evan und Martine folgten der deutenden Hand des Kriegers. Er zeigte auf ein Gebilde. Es war am Bauch hellrot und auf dem Rücken silbern, durchzogen von Furchen eines intensiver glänzenden silbernen Silikats. Dieser neue Angehörige der Assoziation erinnerte an einen Millionenfüßler.
    Er streckte den rundlichen Körper und neigte den Kopf. Von der Rückseite des Halses aus schoss ein dünner Strahl kohärenten Lichts in Richtung der zurückweichenden Menschentraube. Der Lichtstrahl blieb einige Sekunden lang erhalten, ehe der Kopf sich hob. Der Millionenfüßler verschwand, während Fraziers aufgescheuchte Truppe das Feuer zu erwidern versuchte.
    »Mich laust der Affe.« Martine starrte bewundernd auf dieses letzte Produkt des vereinigten Ärztegeistes. »Ein Laser auf Beinen.«
    »Das bist du auf gewisse Art auch.«
    »Nicht ganz. Ich bin eine Intelligenz, die über eine Waffe verfügt, und keine Waffe, die Intelligenz enthält.«
    »Sieh doch, da ist noch so ein Ding!« Evan zeigte auf einen zweiten Millionenfüßler, der Fraziers Leute aus der Deckung der Wasseraufbereitungsanlage heraus angriff.
    Es herrschte großer Lärm und wildes Lichtgewitter, aber es gab kaum Verluste, da die menschlichen Überlebensanzüge den Angriffen gerade eben standhielten. Oder hätten die Millionenfüßler weitaus heftiger angreifen können und hielten sich bewusst zurück auf Befehl des Bibliothekars? Die Krieger, die sie befreit hatten, bestätigten, dass letzteres der Fall war.
    »Der Bibliothekar hat befohlen, dass es so wenig Tote wie möglich geben soll.« Der Krieger schnüffelte missbilligend. Solche Anweisungen waren seinem Karma unangenehm.
    Fraziers Leute stolperten jetzt in die Raumfähre, wobei ihre Panik und Verwirrung sogar auf große Entfernung deutlich zu erkennen war. »Sie werden an Bord getrieben.« Martine grinste. »Wahrscheinlich begreifen sie nicht einmal, was sie da überfallen hat.«
    Die Triebwerke der Fähre husteten und brüllten auf. Die reichlich komisch wirkende Ansammlung von halbbekleideten Menschen musste sich in dem Schiff eingezwängt vorkommen wie Ölsardinen in der Dose,

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