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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Detektiv?“
    „Ja.“
    „Mein Chef wartet da drinnen auf Sie.“
    Als Robert Berringer sein Büro betrat, zog er seinen Parka aus und warf ihn auf einen der Ledersessel, die dort eine etwas klobig wirkende Sitzgruppe bildeten. Er hatte sie vom Sperrmüll. An den Armlehnen waren einige ziemlich abgeriebene Stellen, ansonsten waren sie in Ordnung, fand Berringer. Unter dem Parka trug er ein dunkelblaues Jackett und ein weißes Hemd. Das war sein Outfit für vornehme Anlässe. Das Hemd war zwar ungebügelt und seine einzige Krawatte hatte er nicht finden können, aber Berringer fühlte sich gut angezogen.
    So, wie Vanessa den Klienten beschrieben hatte, wusste dieser ein elegantes Auftreten durchaus zu schätzen, wobei dies bei Berringer dadurch geschmälert wurde, dass Berringer seine fleckige Jeans noch immer trug.
    Der Klient hingegen trug das berühmte Manager-Grau. Die Rolex am Handgelenk und die goldenen Manschettenknöpfe machten deutlich, dass die Begriffe „Geld“ und
    „Probleme“ sich wahrscheinlich erst ab sechsstelligen Fehlbeträgen zusammenaddierten. Die Selbstverständlichkeit, mit der er den maßgeschneiderten Dreiteiler trug, machte außerdem klar, dass dies offenbar seine tägliche Arbeitskleidung war und keineswegs ein gutes Stück, das man zu Beerdigungen und Hochzeiten aus dem Schrank holte.
    Eisgraue Augen musterten Berringer. Augen, die es offenbar gewohnt waren, blitzschnell Menschen einzuschätzen und zu entscheiden, ob ein weiterer Kontakt mit ihnen lohnte oder nicht. Hopp oder topp, bestanden oder durchgefallen. Dieser Blick glich einer Bonitätsüberprüfung im Schnelldurchlauf.
    Der Klient stand auf.
    Etwas langsamer, als es nötig gewesen wäre, um Berringers ausgestreckte Hand ohne Verzögerung entgegen nehmen zu können. Der Händedruck war sehr fest. Da wollte jemand von Anfang an deutlich machen, wer der Chef war.
    „Gerath“, sagte er hart und knapp. „ Der Gerath.“
    „Ah, ja…“
    Die wirklich Großen und Wichtigen hatten nur einen Namen. Spock. Prince.
    Konsalik.
    Die noch größeren bekamen noch einen Artikel dazu.
    Die Dietrich.
    Der Kaiser.
    Der Gerath schien sich selbst in diese besondere Wichtigkeitskategorie einzureihen, wobei Berringers Erfahrung nach der Gebrauch des Artikels immer auch auf einen etwas divenhaften Charakterzug hindeutete.
    Es gelang Berringer nicht, seine momentane Ratlosigkeit darüber, wer der Gerath wohl sein mochte, zu verbergen und so sah sich der Klient genötigt, seinen vollen Namen zu nennen. Berringer konnte nur hoffen, das der Gerath nach dieser Demütigung noch an einer Geschäftsbeziehung interessiert war.
    „Peter Gerath, ich bin der Inhaber der Gerath Avlar Tex GmbH & Co. KG in Krefeld.
    Wir stellen Spezialfasern her, die in der Produktion von kugelsicheren Westen oder Segeln eingesetzt werden. Aber zu den Einzelheiten werden wir sicher gleich kommen, wie ich annehme…“
    Die Selbstsicherheit, die dieser Mann zur Schau trug, wirkte auf Berringer etwas aufgesetzt. Zwar bestand für den Detektiv kein Zweifel daran, dass dieser Mann es sicher gewohnt war, wie der natürliche Boss – oder neudeutsch: Entscheider –
    aufzutreten, aber Berringer spürte auch, dass diesen äußerlich wie aus Granit wirkenden Mann irgendetwas bis ins Mark verunsichert haben musste, auch wenn er sich redlich Mühe gab, dies nicht nach außen dringen zu lassen.
    „Ich bin Robert Berringer. Meine Mitarbeiterin hat mir bereits gesagt, dass Sie mich dringend sprechen möchten, aber ich wurde leider etwas aufgehalten.“
    „Ich verstehe. Sie werden als Freiberufler sicherlich auch von einem Acht-Stunden-Tag oder dergleichen nur träumen können.“
    „Das ist leider wahr. Aber während meiner Zeit als Kriminalbeamter war das leider auch nicht besser.“
    Gerath ließ den Blick durch den Raum schweifen. Abgesehen von dem großen Computertisch und einem Regal mit Aktenordnern gab es keine weitere Einrichtung.
    Der Blick auf die fleckige Tapete war also vollkommen frei. „Ich sage immer: Ein Acht-Stunden-Tag ist etwas für Herzkranke! Da ist doch ein normal veranlagter Mensch überhaupt nicht ausgelastet!“
    Berringer lächelte mild. „Ich wette, Ihr Betriebsrat kann dieser Ansicht nicht so ganz zustimmen.“
    „Welcher Betriebsrat?“, fragte Gerath. „Diesen Firlefanz habe ich bisher erfolgreich verhindern können, obwohl das immer schwieriger wird. Na ja, man braucht eben einen guten Anwalt und ein paar Tricks. Und da wir schließlich keine

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