Psychosomatische Homoeopathie
nicht unter Druck, was die Behandlungvon Beschwerden betrifft. Andererseits wäre es schade, wenn Sie einfache Behandlungsmöglichkeiten nicht nutzen würden. Außerdem beugt derjenige, der eine konsequente Homöopathie betreibt, letztendlich Krankheiten vor und führt ein einfacheres, schöneres Leben als jemand, der nichts tut. Aber das kann der homöopathisch Tätige nur, wenn er auch seine Ängste ablegt und gelassen an die Sache herangeht.
Oft erzielen wir auch bei einer wohldurchdachten Therapie keine vollständige Heilung. Lernen Sie, sich auch über Linderungen zu freuen. Heilung hat ja nicht das Ziel, ins Paradies zurückzukehren, sondern fähig zu werden, Rollen besser ausfüllen zu können oder sogar neue Rollen oder Aufgaben in Angriff nehmen zu können. So lange Sie Ihre Rollen im Alltag spielen können, sollten Sie sich also nicht unter Druck setzen, einen paradiesischen Zustand der vollkommenen Gesundheit erreichen zu wollen – dieser wäre ohnehin nur vorübergehend, denken Sie an Adam und Eva.
Nicht aussteigen! Selbstfindung ist auf der Flucht nicht möglich
In letzter Zeit hat man von Aussteigern wieder weniger gehört, aber es war das große Thema der Achtziger und Neunziger Jahre, den Kram hinzuschmeißen und irgendwo auf einer Südseeinsel unter Palmen zu liegen. Der Grund dafür, dass man in letzter Zeit weniger darüber gesprochen hat, ist der, dass die meisten von ihrem Selbstfindungstrip ernüchtert zurückgekehrt sind und feststellen mussten, dass sie nun noch schlechter dastehen als zuvor. Finanziell, aber auch seelisch. Denn die große Freiheit, die uns vorschwebt, ist letztendlich Flucht und löst keine Konflikte. Es ist eine Illusion, sich dadurch, dass man sich zurückzieht, selbst finden zu wollen. Manchmal ist eine Flucht wichtiger Teil der Selbstfindung. Sie kann eine Atempause sein, eine Spielunterbrechung. Aber das Spiel gewinnen können Sie nur, wenn Sie auf dem Platz bleiben und mit sich ins Reine kommen. Indem Sie lösbare von unlösbaren Problemen trennen und an den lösbaren Problemen arbeiten. Sich Schwächen eingestehen, aber an ihrer Verbesserung arbeiten. Für die Bewältigung von Krankheiten heißt das, dass Sie dem Druck, der Sie krank gemacht hat, nicht ausweichen, sondern lernen, mit ihm anders umzugehen.
Wer entscheidet eigentlich, wie gesund wir sind?
Wenn man die medizinischen Erkenntnisse des Paracelsus betrachtet, erscheint mir die Vorstellung am Wichtigsten, dass es im Körper eine Instanz gibt, die über Gesundheit und Krankheit entscheidet und je nachdem Heilung bewirken oder verzögern kann. Wo diese nun sitzt, ist unklar, aber zumindest gibt uns die Verteilung der Nervenzellen Hinweise. Diese fallen in zwei große Gruppen: Die eine Hälfte sitzt im Gehirn und die andere im Bauch.
Wie das Gehirn die Heilung beeinflusst
Die Nervenzellen des Gehirns regieren das Bewusstsein. Die Macht des Bewusstseins ist sehr groß. Man hat das bei Verwundeten im Krieg festgestellt, die unerträgliche Schmerzen hatten. Wenn man ihnen Wasser in die Vene spritzte, wirkte das genauso stark wie Morphium, sofern sie nurglaubten, dass sie Morphium bekommen hatten. Man nennt das Placebo. Das Bewusstsein kann also in verzweifelten Fällen heilen, sofern es richtig gepolt ist. Aber auch das Gegensätzliche kann der Fall sein. Wenn Sie an Gott glauben und meinen, Sie hätten nach seiner Ansicht die Krankheit verdient, wird Ihnen keine Arznei helfen. Ebenso geht es einem mit Mitmenschen, deren Meinung man wichtig nimmt. Ist darunter nur einer, der sagt, dass man nicht mehr gesund werden kann, wird der Heilungsprozess umso schwieriger. Das Wichtigste ist also, sich sowohl von Meinungen, die von außen auf einen eindringen, als auch von inneren Wertvorstellungen zu trennen, die der Heilung entgegenstehen.
Wie das „Bauchhirn“ die Heilung beeinflusst
Egal, welche Beschwerden Ihnen Ihr Magen oder Darm, Ihre Harnblase oder Ihre Lendenwirbelsäule machen – sie alle hängen an den Zellen des autonomen Nervensystems, das nicht unserer bewussten Steuerung unterliegt. Wenn Sie Beschwerden in diesem Bereich haben, dann könnte das daran liegen, dass in Ihrem Unterbewusstsein ein seelischer Konflikt gärt, den Sie sich bewusst machen sollten, um ihn seelisch aufarbeiten zu können und dabei gesund zu werden. Ist das nicht möglich, hilft es auch, einmal täglich auf dem Rücken zu liegen, sich mit ruhiger Konzentration gedanklich in den Bauch zu versenken und dabei zu versuchen, dort
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