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Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Titel: Puppenbraut: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May B. Aweley
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sichtlich geschmeichelt. ‘Das wäre dann Herr Dexter Gardener, der Besitzer.’ Doreen lächelte. Die Angewohnheit, auf jedes noch so kleine Detail zu achten, sei es auch nur das kleinste Schildchen an der Eingangstür, zahlte sich wieder mal aus. Sie stellte sich an den Stehtisch, wo der heiße Kaffee in einem Pappbecher bereits auf sie wartete, und den Raum mit einem vertrauten Duft erfüllte.
     
    „Ich wollte für meine Nichte ein kleines Mitbringsel mitnehmen, doch ich kenne mich nicht so aus. Was mögen Mädchen, die um zehn Jahre alt sind, wirklich gern?“, fragte sie unbefangen.
     
    „Meistens Pferde!“ Die Antwort kam fast so schnell wie aus einer Kanone. Dexter mäßigte sich zugleich. „Und alle Mädchen fahren bei mir auf diese Stickeralben ab.“ Er nahm eins von den Heften in die Hand und zeigte es Doreen. Auf dem Cover war ein Bild von einem wunderschönen, schwarzen Mustang. Sie war sich sicher, dass ihre Tochter das Heft lieben würde.
     
    „Sind Sie sich sicher, dass Kinder so etwas mögen? Meine Nichte ist eher schüchtern und zurückgezogen. Ich weiß noch nicht mal, ob sie gerne liest.“ Diese Beschreibung passte recht grob auf Zoey.
     
    „Glauben Sie mir! Wenn Sie der Kleinen dieses Heft und ein Tütchen von dem Gummizeugs schenken, dann wird sie Sie lieben!“ Auf der Zeitungsablage war eine Schale mit abgepackten Gummibärchen, die wie Pferde geformt waren. „Die muss ich immer extra bestellen, aber die Kleinen fahren darauf ab!“ Sein Grinsen enthüllte von Zigaretten und Kaffee vergilbte Zähne. Doreen schüttelte sich innerlich bei dem Anblick.
     
    „Sagen Sie“, sie wechselte schnell das Thema, „vorhin sah ich auf dem Spielplatz ein Absperrband. Ist hier etwas passiert?“
     
    Die Augen von Dexter Gardener verdunkelten sich plötzlich. Er wandte sich von Doreen ab und ging zurück hinter seinen Ladentisch. „Irgendein Kind wurde entführt, oder so. Hab’s in den Nachrichten gesehen. Wie hieß es noch? Zoey oder so. Keine Ahnung..“
     
    „Aber das ist doch schrecklich! Hier auf dem Spielplatz? Wo meine Nichte spielt?“, log sie.
     
    „Keine Ahnung, schauen Sie doch im Fernsehen oder im Internet nach! Ich habe die Kleine nicht gesehen! Hier kommen und gehen so viele Kinder. Das Gesicht von der, die vermisst wird, habe ich hier noch nie gesehen! Jetzt muss ich aber arbeiten! Entschuldigung.“ Im gleichen Moment, als er sich gerade wieder in sein Hinterzimmer verziehen wollte, betrat ein kleines Mädchen den Laden. Unwillkürlich musste Doreen wieder an Zoey denken.
     
    „‘Tschuldigung“, sagte die Kleine schüchtern. „Kann ich Pferdis haben?“ Doreen erinnerte sich an die „speziellen“ Gummibärchen.
     
    „Eins zwanzig“, sagte der Verkäufer barsch. Das Mädchen begann, das Geld zu zählen. Scheinbar hatte sie nicht genug dabei, denn plötzlich schaute sie sehr unglücklich drein. Doreen trank den letzten Schluck ihres mittlerweile kalten Kaffees und beschloss, der Kleinen zu helfen. Aus dem Kiosk-Besitzer würde sie ohnehin kein Wort mehr herausbekommen. Er schien etwas verbergen zu wollen.
     
    „Ich möchte den Kaffee, das Heft und zwei Gummi-Tütchen... ähm...“, sie lächelte über den Eigennamen der offenbar geliebten Süßigkeit, „…Pferdis zahlen. Mal schauen, ob sie im Fall meiner Nichte recht behalten. Das ist für dich, Kleines!“ Sie lächelte das Kind an, das sichtbar erleichtert über ihr Glück war.
     
    Ree beobachtete, wie das Kind mit einem „Danke!“ aus dem Laden herausstürmte, sich ein Stückchen weiter auf eine Bank setzte und die Tüte gierig aufriss, als würde die Welt um sie herum nicht existieren.
     
    Nachdem auch Doreen mit einem freundlichen „Auf Wiedersehen!“ den Kiosk verließ, setzte sie sich daneben, mit etwas Abstand zum Kind. Beide waren sie soweit zwischen zwei Bäumen versteckt, dass ihr Anblick sich den Blicken des Kiosk-Besitzers entzog. Und dennoch konnten sie den Spielplatz weitgehend beobachten. Einen „Pferdi“ nach dem anderen schaufelte die Kleine in sich hinein, während sie eine mit Kindern besetzte Schaukel beobachtete. Von Doreen nahm sie keine Notiz mehr.
     
    „Schmecken dir die Pferdis?“ Das Kind erschrak. Langsam begreifend schaute sie die ihr fremde Frau mit großen Augen an und kaute noch ein wenig herum, bevor sie nickte. „Der Mann im Laden ist aber gar nicht so nett!“, fuhr Ree fort.
     
    „Nöööö“, sagte die Kleine, „der ist nett! Manchmal, wenn wir mit Mommy

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