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Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Titel: Puppenbraut: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May B. Aweley
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Briefkästen öffneten sich automatisch, weil sie bereits aktiv waren. Für einen Hacker wäre es kein Problem, diese Informationen anzuzapfen und nach Belieben auszuschöpfen. Bilder, Daten, Vorlieben, wichtige Tage. Alles lag frei für ein feindliches WWW -Universum, das Amy noch vor Kurzem das Gefühl der Sicherheit vermittelt hatte. Und jetzt? Drei Tage nach dem Verschwinden ihrer Tochter wurde diese Welt unbedeutend.
     
    ‘Wie lange musste diese Frau vor dem Computer bei der Suche nach dem passenden Date verbracht haben? Wie oft war sie enttäuscht worden?’, dachte Ree, während sie in den ihr nun zugänglich gemachten persönlichen Mitteilungen stöberte. Vielleicht verbarg sich genau hier ein Hinweis auf den Täter? Nichts erschien mehr unmöglich!
     
    „Alles Gute zum Geburtstag! Ich werde dich überraschen...Ich kann es nicht erwarten, dich und deine Tochter, Zoey, kennenzulernen. Süß, die Kleine auf den Fotos... Dein Alex” , stach ihr förmlich ins Auge.
     
    „Alex0787“ tauchte als Einziger in den Mails fünf Tage vor der Entführung von Zoey auf. Das schien auch die letzte unbeantwortete Nachricht gewesen zu sein. ‘Wieso meldete er sich dann nicht mehr?’, dachte Doreen. Vergeblich suchte sie unter den verbliebenen Nachrichten nach dem auffälligen Kürzel.
     
    Stattdessen fand sie etliche Anfragen von Freunden und Bekannten zum Verbleib von Zoey Andrews. Alex war der Einzige von all den zahlreichen Männern, die Amy zu einem Dating kontaktierte, der sich kurz vor der Entführung mit Geburtstagsglückwünschen meldete und danach schwieg. Sie leitete diese Nachricht vorsichtshalber an ihre eigene Adresse weiter und öffnete ihren privaten Mail-Account.

KAPITEL 6
     
    Schwermütig schloss Amy Andrews die Türen ihrer Wohnung hinter Doreen Bertani. Das Klacken von mehreren Schlössern verriet, dass diese Frau stark von Angst erfüllt war. Nichts lag ihr ferner, als einem Fremden Eintritt in ihr Heiligtum, ihre Wohnung, zu verschaffen. Doch sie ahnte nicht, dass ihr als treu geglaubter Verbündeter, ihr Computer, bereits eine virtuelle Tür in diese feindliche Welt offen hielt. Die äußerst reale Gefahr der nicht-realen Wirklichkeit schien sich ihrer Vorstellung zu entziehen.
     
    Beim Hinuntersteigen, als Doreen Bertani wirklich sicher sein konnte, dass sie weder von Amy noch von der Nachbarschaft gehört werden könnte, wählte sie die bekannte Nummer des Privatinstituts für Angewandte Kriminologie. Sie erkannte sofort die verführerische, tiefe Stimme, die sie jederzeit so erregend fand. Sie entschied sich, kurz zu warten, bevor sie mit ihren Beobachtungen über Amy loslegte.
    „Ell, was würdest du sagen? Was ist das für ein Mensch, den wir suchen?“
     
    „Manchmal bezweifle ich, dass sich Zoey tatsächlich in den Fingern eines Psychopathen befindet, der schon zwei unschuldige Kinder auf dem Gewissen hat. Vielleicht will ich mir das auch gar nicht vorstellen? Sollte er es jedoch sein, dann ist es eher ein... ähm... Wie soll ich es sagen? Ähm... Ein Liebhaber.“ Sie schluckte kurz, selbst überrascht über die plötzliche Erkenntnis.
    „Das Morden an sich steht für ihn nicht unbedingt im Vordergrund. Aus den letzten beiden Fällen konnte ich schließen, dass er mit diesen Kindern eine Art Beziehung eingehen will. Das leite ich aus der Tatsache her, mit welcher Sorgfalt er die Kinderkörper der Opfer hinterlässt. Ich bezweifle, dass dieser Mann fähig ist, eine ‘erwachsene’ Liebesbeziehung einzugehen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein sehr sorgfältiger Mensch ist. Von dem, was mir an Material zu diesen Fällen offiziell vorliegt, geht er mit hoher Präzision vor. Doch nur, wie gesagt, wenn diese anderen Fälle mit Zoeys Fall überhaupt zusammenhängen. Wie geht es Amy?“
     
    „Den Umständen entsprechend, würde ich sagen. Aber gut, dass du ihren Namen ansprichst. Als ich in ihrem Computer nach deiner Mail suchte, öffneten sich lauter persönliche Dinge. Ihre Daten liegen dort wie auf einem Grabbeltisch im Supermarkt bereit. Du brauchst nur die Hand auszustrecken, um sofort zu wissen, wann sie oder ihr Kind Geburtstag haben. Oder wie sie aussehen. Von all den anderen persönlichen Dateien und Urlaubsfilmen einmal abgesehen. Ich fand heraus, dass sie sich in letzter Zeit mit einigen Männern getroffen hat. Das Übliche nach einer vor Kurzem erfolgten Trennung eben. Doch mein Journalistenherz sagte, dass einer davon sehr seltsam ist. Ich kann mir nicht

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