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Push up

Push up

Titel: Push up Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Lösel
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Hierseins.
    John Crocket klopfte ihm kameradschaftlich auf die
Schulter und betrat die Bühne.
    Für die nächste Stunde war kein Platz mehr für
schwarzhaarige Traumfrauen in Toms Kopf.

You
can leave your hat on …

    „ So
ein Mist“, schimpfte Lea vor sich hin, als sie sich, um einige
Liter leichter, auf den beschwerlichen Rückweg machten und
bereits von weitem erkannten, dass sie ihren Platz wohl verloren
hatten.
    „ Oh,
guck mal!“, quietschte Joe im selben Augenblick und deutete
aufgeregt auf eine winzige Lücke direkt vor der Bühne.
    Sofort zerrte sie Lea und Bess hinter sich her.
    Stolpernd erreichten die drei den freien Platz …
eine Millisekunde vor einem schwulen Pärchen, das angesichts des
Dreierpacks Östrogen sofort freiwillig den Rückzug antrat.
    „ Ist
das geil oder ist das geil?“ Joe strahlte mit der Sonne um die
Wette.
    „ Das
ist sowas von geil!“, bestätigte Bess und drückte
ihre Schwester kurz an sich.
    Die Band intonierte soeben den ohrenbetäubenden
Schlussakkord ihres Songs und wurde mit ordentlichem Gebrüll für
ihre Darbietung belohnt.
Die danach eintretende Ruhe war nach der
90-minütigen Dauerbeschallung kaum zu ertragen.
    „ Gleich
ist es soweit“, meinte Bess unnötigerweise erklären
zu müssen.
    Lea war mit ihren Gedanken bereits bei ihm … John
Crocket.
    Gleich würde sie ihn live erleben. Gut, er war
nicht das Original, aber eine mehr als gute – und vor allem
erschwingliche – Alternative zu Joe Cocker.
    Dessen Lieder waren es, die erst dafür gesorgt
hatte, dass sie sich für eine mehr oder weniger musikalische
Ausbildung entschlossen hatte.
    Das ihr angeborene absolute Gehör machte es
möglich, sich zu vielen seiner Songs zu bewegen, wie keine
andere Tänzerin.
    Immerhin hatte es vor ihr noch Keine gewagt, Unchain
my heart zu performen.
Es war auch nicht wirklich ein Song, zu
dem es sich besonders gut tanzen ließe. Aber Lea reizte die
Herausforderung. Und was sie schließlich daraus machte, hatte
die Kommission bei ihrer Aufnahme an die Dance Academy wohl
überzeugt.
    Angespannt beobachtete sie die Bühnenarbeiter, die
routiniert ihre Arbeit verrichteten. Alle arbeiteten Hand in Hand …
oder fast alle.
    Lea sah den faulen Typen am Bühneneingang
herumlungern und wunderte sich nur kurz über dessen seltsame
Aufmachung.
    Obwohl er da im Dunkeln stand, trug er eine
überdimensional große Sonnenbrille. Ein riesiger
Schlapphut war tief in sein Gesicht gezogen und um seinen Hals war
ein schwarz-weiß kariertes Shemag geschlungen, das die untere
Partie seines Gesichts bis zur Nase verhüllte.
    Als ob es nicht heiß genug wäre.
    Großer Gott!
    Lea hielt den Atem an, als ihr ein aberwitziger Gedanke
kam.
    Das war doch wohl kein Attentäter?!
    Leas Herzschlag beschleunigte sich und sie sah sich
bereits vorsichtig nach der Security um, als über Lautsprecher
endlich der Mann angekündigt wurde, auf den sie sich schon seit
Monaten freute … John Crocket.
Und der klopfte soeben dem
potentiellen Attentäter freundschaftlich auf die Schulter, bevor
er auf die Bühne trat und laut kreischend begrüßt
wurde.
    Erleichtert atmete Lea auf.
    Sofort war der seltsame Typ vergessen.
    Nicht eine Sekunde wollte sie von John Crockets Auftritt
verpassen. Auch wenn es hauptsächlich die Musik war, die sie
faszinierte, so war John doch ein nicht zu verachtender Augenschmaus.
    Was auch Bess und Joe mit einem theatralischen Seufzen
untermauerten.
    Weißblonde Haare und wasserblaue Augen hätten
ihn zu einem Babyface machen können, wären da nicht die
unzähligen Piercings in Unterlippe, Nase und Augenbraue, die
Babyface zu Bad boy machten.
    Ein löchriges T-Shirt, das Johns muskulöse
Brust eng umspannte, und die Jeans, die in unnachahmlicher Art und
Weise tief auf seinen Hüften hing, ruinierten das Prädikat Schwiegermuttertraum gänzlich.
    Bei jeder seiner Bewegungen blitzte sein göttlicher
Bauch auf und wenn man ganz genau hinsah – und Lea, Bess und
Joe hatten vor, genau das auch zu tun – konnte man einen
ungenierten Blick auf den schmalen Streifen dunkler Haare werfen, der
im Bund seiner Jeans verschwand.
    John Crocket war auf keinen Fall so blond, wie es sein
Haupthaar glauben machen wollte.
    Doch wen interessierte das schon?
    Für diesen Körper würden manche seiner
Geschlechtsgenossen töten.
    Die Vorstellungen der Frauen, was sie mit diesem
Traumkörper anstellen würden, gingen dezent in andere
Richtungen.
    Die Mädels klatschten sich in High five-Manier ab
und

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