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Push up

Push up

Titel: Push up Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Lösel
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bezogenen Bänke werfen konnte, um
seinen Körper hemmungslos mit ungesundem, verdammt leckerem
Essen vollzustopfen?
Ach ja, genau … vier Monate.
    Sehnsüchtig sah er auf den kleinen freien Platz
genau vor der Bühne. Wie gerne würde er sich jetzt einfach
genau dort hinstellen.
    Zwei Jungs näherten sich gerade, als ihnen der
Platz vor der Nase weggeschnappt wurde. Von drei Mädels. Und was
für Mädels!
Aber hallo!
Zwei großgewachsene
Blondinen schleiften eine zierliche Schwarzhaarige hinter sich her,
die mehr stolperte, als sie lief.
    Eigentlich hätten die blonden jungen Frauen
sämtliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen sollen.
    Taten sie wohl auch … bei den anderen
Männern.
Nicht so bei Tom. Er stand schon immer auf schmale,
zarte Frauen mit knabenhafter Figur.
    Vielleicht weil er selbst nicht gerade der Muskelprotz
vor dem Herrn war.
    Nicht, dass man ihn als schmächtig bezeichnen
könnte. Gott bewahre!
Aber hinter John, zum Beispiel, konnte
er sich locker verbergen.
    Gut, der überragte mit seinen knappen zwei Metern
ja auch so ziemlich jeden in ihrem Bekanntenkreis und ließ Tom
mit 1,80 m nahezu zierlich dastehen.
    Fasziniert betrachtete Tom die Kleine, deren
rabenschwarzes Haar wie ein glatter Wasserfall über ihren Rücken
bis hinab zu ihrer wirklich schmalen Taille fiel.
    Sie trug eine dunkelblaue Bluse, die kurz unter ihrer
Brust endete, sodass er einen Blick auf ihren flachen,
sonnengebräunten Bauch erhaschen konnte.
    Ihre ausgewaschenen Shorts saßen so tief auf ihren
schmalen Hüften, dass Tom sich unwillkürlich fragte, ob sie
überhaupt Unterwäsche trug.
    Benimm dich !, schalt er sich selbst und schickte
seine Augen auf die lange Reise über die endlos erscheinenden
Beine des Mädchens.
    Wow! Doppel-Wow!
    Wäre er eben anstelle der beiden Jungs dort unten
gewesen, nie und nimmer hätte er freiwillig den Rückzug
angetreten. Er hätte seinen Platz behauptet und sich einfach
zwischen die weibliche Übermacht gezwängt. Am besten ganz
nah an die süße Schwarzhaarige.
    Wie alt sie wohl sein mochte?
Sie war schlecht zu
schätzen.
    Ob sie überhaupt schon volljährig war?
    So jung und zerbrechlich wie sie wirkte, vermutlich eher
nicht.
    Welche Farbe wohl ihre Augen hatten?
Das konnte er
auf die Entfernung natürlich erst recht nicht erkennen.
    Auf jeden Fall dunkel, wie er gerade feststellte, als
sich ihre Blicke für einen Augenblick trafen.
    Ganz kurz blinzelte sie ihn an und Tom erschrak.
    Hatte sie ihn etwa erkannt?
Nein, wohl doch nicht.
Denn schon huschte ihr Blick wieder zu den Roadies, die ihre Arbeit
jetzt beinahe beendet hatten, wie er bemerkte.
    Tom konnte sich nicht losreißen von ihr. Er hatte
alles um sich herum ausgeblendet, seinen Fokus ganz auf sie
ausgerichtet.
    Jetzt wurde ihr Blick verträumt … und Toms
Kehle eng.
    Und nicht nur seine Kehle.
    Grundgütiger!
Er war doch kein pubertierender
Teenager mehr, der seine Hormone nicht unter Kontrolle hatte.
    Beinahe schämte er sich für das, was da beim
Anblick dieses wildfremden jungen Mädchens in seiner Hose
passierte.
    Allerdings hatte er auch seit mehr als einem Jahr keine
Freundin mehr gehabt.
    Anfangs hatte er sich auf seine in den Startlöchern
stehende Karriere konzentriert, da war keine Zeit für Mädels.
    Als er dann plötzlich von einem auf den anderen Tag
berühmt war, hätte er an jedem Finger zehn haben können.
    Was er als Mann zunächst natürlich auch
weidlich ausgenutzt hatte.
    Bis er merkte, dass ihm One night-Stands nichts brachten
und es lediglich sein Status als VIP war, der die Frauen zu ihm
hinzog.
    Diese Erkenntnis widerte ihn dermaßen an, dass er
sich zurückzog und sogar hinnahm, dass man ihm andichtete, er
sei schwul.
    Jetzt machte ihn zwar keine mehr direkt an, allerdings
hielt es die Teenies nicht davon ab, die nähere Umgebung vor
seiner Wohnung zu belagern.
    Tom seufzte.
    War es denn wirklich zu viel verlangt, eine Frau zu
finden, die in ihm nicht nur den süßen Schauspieler sah,
mit dem man vor den Geschlechtsgenossinnen angeben konnte?
Waren
denn alle Frauen so oberflächlich?
    Toms Glaube an das Gute im Menschen war bemüht, dem
zu widersprechen.
    Auch wenn seine letzte Beziehung ihm das nicht wirklich
leicht machte.
    Verfluchte Hacke … was sollten denn diese
dämlichen Gedanken?
Schließlich war er hier, um sich zu
amüsieren.
    Zum Glück für ihn kündigte in diesem
Moment die Lautsprecherdurchsage den Star des Abends an und lenkte
seine Aufmerksamkeit auf den eigentlichen Grund seines

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