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Radio Rocky Beach

Radio Rocky Beach

Titel: Radio Rocky Beach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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nicht, wo sie momentan steckt. Sie macht nicht nur diesen Telefonjob. Lara managt den Laden auch und kümmert sich um alles, was nichts mit meinem Mikrofon zu tun hat. Zum Beispiel muss sie darauf achten, dass uns die Kohle nicht ausgeht. Mit Werbung kann ein Piratensender schlecht was verdienen.« Wolfman lachte, wie er es im Radio tat, und öffnete eine weitere Tür. Das Licht ging an und sie betraten einen großen Raum. Ringsum hingen Regale an den Wänden, prall gefüllt mit CDs, alten Schallplatten und Tonbändern. Rund um einen dicken Sessel standen Türme von blinkenden Geräten. Überall liefen kreuz und quer Kabel hindurch und mittendrin ragte ein Mikrofon aus einem Mischpult.
    »Nicht schlecht«, meinte Peter und pfiff anerkennend.
    Wolfman nahm in seinem Sessel Platz und drehte an einem Regler. »Tja, und so sitze ich hier und draußen hören mich tausend Leute.«
    Aus Spaß nahm er das Mikrofon und sprach hinein: »Hi, hier ist euer Wolfman und ich muss euch leider sagen, Leute: Mich haben gerade drei Rotzlöffel aufgespürt und bringen mich jetzt zur Polizei. Macht es gut, das war meine letzte Sendung.«
    Alle fingen an zu lachen, als plötzlich eine Frau hereinplatzte.

    »Was ist denn hier los?«, zischte sie in einem unangenehmen Ton. »Wer hat euch hier reingelassen?«
    Sie hatte Wolfman hinter seinen Geräten nicht gesehen. Der stand jetzt auf und beruhigte sie: »Lass mal gut sein, Lara. Die Rotzlöffel sind in Ordnung.«
    »Du weißt, wir hatten eine Abmachung«, wandte sie sich jetzt an ihn. »Die kannst du nicht einfach so brechen! Hier drin hat keiner was zu suchen.«
    Wolfman ging auf sie zu und wollte ihre Hand nehmen. »Ich hab das mit den Jungs geklärt. Die standen plötzlich vor der Tür und was sollte ich da anderes machen?«
    Justus mischte sich in das Gespräch ein: »Sie können sich auf uns verlassen. Von uns erfährt keiner ein Sterbenswörtchen.«
    Lara blickte Justus tief in die Augen und fuhr ihn an: »Das will ich auch hoffen. Denn sonst … na ja … sonst wäre das für keinen Beteiligten sehr gut. So, und jetzt darf ich euch bitten, das Studio frei zu machen. In ein paar Stunden gehen wir auf Sendung und da ist noch einiges vorzubereiten.«
    Mit diesen Worten ging sie nach vorn, öffnete eine weitere Tür und verschwand.
    »Tut mir Leid«, entschuldigte sich Wolfman. »Sie ist manchmal sehr dynamisch. Ansonsten aber ein netter Kerl. Sie hat allerdings Recht, ich muss noch ein paar Scheiben sortieren. Ich bringe euch jetzt zur Tür und wenn ihr mir versprecht, dichtzuhalten, dann könnt ihr jederzeit mal wieder vorbeischauen.«
    Er begleitete die drei ??? noch aus dem Truck. »Dann bis zum nächsten Mal, ihr Rotzlöffel. Ach ja, wie heißt ihr eigentlich?«, wollte Wolfman noch wissen.
    Gerade versuchte Peter zu antworten, als Justus ihm dazwischenfiel: »Sagen Sie einfach ›Die drei ???‹ zu uns.«
    Wolfman lachte. »Warum nennt ihr euch so?«
    »Weil jeder, der den Namen hört, nachfragt«, erwiderte Justus.
    Wolfman kratzte sich nachdenklich am Kinn und gab jedem einzeln die Hand.
    »Netter Typ«, meinte Bob, als sie wieder draußen standen.
    »Ja, ja … netter Typ«, murmelte Justus und knetete seine Unterlippe.

Verdacht
    »Eigentlich hätte uns Wolfman auch durchs große Tor rauslassen können. Er scheint ja einen Schlüssel dafür zu haben«, stellte Peter fest.
    »Stimmt« sagte Bob. »Aber ich glaub, wenn wir jetzt noch mal reingehen, dreht Lara durch.«
    Sie nahmen wieder den Weg durch das alte Treppenhaus. Justus sah immer noch sehr nachdenklich aus und Bob sprach ihn darauf an: »Sag mal, Just, irgendwie hast du was gegen Wolfman, oder?«
    »Ich muss euch was sagen«, antwortete er. »Lasst uns dafür ganz nach oben gehen. Auf einem Pfeil stand vorhin, dass dort noch ein Wachturm ist.«
    Peter und Bob waren einverstanden und ein paar Stufen später standen sie alle drei hoch über dem Gefängnis in dem Wachturm. Es war ein kleiner quadratischer Raum mit großen Scheiben, von denen die meisten aber kaputt waren. Von hier aus konnte man direkt in den Innenhof sehen und am Horizont schimmerte kaum zu erkennen der Pazifik.

    »Also«, begann Justus. »Ich finde Wolfman natürlich auch OK, aber er ist unser Hauptverdächtiger.« Peter und Bob sahen ihn entgeistert an.
    »Bist du bescheuert? Wolfman klaut doch keine Mäntel?«, schimpfte Bob.
    Justus beruhigte ihn: »Ich sage ja auch gar nicht, dass er der Autoknacker ist. Er ist erst mal nur verdächtig.«
    »Genauso

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