1848 - Zerrspiegel
Zerrspiegel
Die Lehren des Philosophen – Milliarden Menschen folgen ihnen
von Susan Schwartz
Während sich Perry Rhodan und Reginald Bull in der fremden Galaxis Plantagoo behaupten müssen und Alaska Saedelaere in Tolkandir grauenvolle Erkenntnisse erlangt, wird die Lage in der Menschheitsgalaxis im Frühjahr 1289 Neuer Galaktischer Zeitrechnung noch unübersichtlicher.
Nachdem die Völker der Tolkander, wie sie nach wie vor in Ermangelung eines besseren Ausdrucks genannt werden, rund 300 Planeten erobert und von der restlichen Galaxis abgeriegelt hatten, kam es auf 52 besiedelten Welten zu einem mysteriösen Massensterben. Danach zogen sich die Tolkander mit Hunderttausenden von Raumschiffen an den Rand der Galaxis zurück, wo sie im Sektor 47 Tucani eine Operationsbasis schufen.
Die großen Machtblöcke in der Galaxis belauern sich trotz der großen Gefahr weiterhin, als sei nichts geschehen. Die Versuche Atlans, die galaktischen Völker gegen die Gefahr zu einigen, blieben bisher weitgehend erfolglos nicht zuletzt deshalb, weil es bei einer geplanten Friedenskonferenz in einem Raumschiff der Chaeroder zu einem Massaker an den Delegationen kam.
Es scheint als hielten alle die Luft an. Auf einigen Welten bahnen sich merkwürdige Ereignisse an - ein seltsames Wesen zieht anscheinend seine Kreise und bringt die Menschen sowie andere Intelligenzen dazu, wie wild zu kritzeln.
Sie stehen im Bann des Philosophen, wie es scheint. Als sich die Mutanten Mila und Nadja Vandemar des Problems annehmen, stellen sie fest, daß noch mehr dahintersteckt - der ZERRSPIEGEL ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Caljono Yal - Die Mahnerin der Herreach erlebt ihre ersten Alpträume.
Atlan - Der Arkonide steckt voller Sorge um die Galaxis.
Homer G. Adams - Der ehemalige HanseChef meldet unwillkommenen Besuch.
Presto Go - Die oberste Künderin versucht ihr Volk vor neuen Gefahren zu bewahren.
Mila und Nadja Vandemar - Die Mutanten-Zwillinge schicken einen Notruf an die "Außenwelt".
PROLOG
Da ist viel Dunkelheit, und irgendwo glimmt ein Licht. Ein schmaler Streifen am Horizont, der sich rasch verbreitert. Aus Dunkelheit wird Licht, matt schimmernd und ... farbig: rosaorangetürkis.
Ich kann nun bereits Konturen erkennen, ja, da ist Land. Ist das meine Welt? Wie sie sich inzwischen verändert hat! Inzwischen gibt es Wasser, Regen, und ein feines Grün breitet sich überall aus. Es gibt sogar schon die erste Ernte, schnellwachsendes Gemüse und Getreide.
Sogar an das grelle Licht gewöhne ich mich langsam, mit der Brille geht es recht gut ...
Es wird wieder dunkel. Irgend etwas verdunkelt die Welt, ein seltsamer Schatten. Am Himmel? Das kann doch nicht sein ... der Himmel ist klar und ohne Schatten.
Nein! Das ist etwas. Etwas Riesengroßes, das sich dort von der Horizontlinie erhebt und vom Erdboden abhebt.
Das ist nicht möglich! Ich muß etwas unternehmen! Nichts, aber auch gar nichts kann sich auf dieser Welt vom Erdbeben erheben und fliegen ...
Caljono Yai fand sich selbst schwer atmend aufrecht auf dem Lager sitzend. Ihr noch träger Verstand registrierte den Nachhall des gurgelnden Schreis, der aus ihrem schmalen Mundschlitz gedrungen war.
Ihre vierfingrigen Hände preßten sich an die gewölbte Stirn.
„Das kann nicht sein", flüsterte sie in die Dunkelheit hinein. „Das ist einfach nicht wahr. Nichts kann fliegen ..."
Wieder spürte sie, wie ihr Herzschlag schneller ging, als sie das Wort laut aussprach Wie konnte ein harmloses Wort, vor allem, wenn es nicht im Sprachschatz der Herreach existierte, einen solchen Schrecken in ihr auslösen?
Die Mahnerin des Cleros hatte zum ersten Mal in ihrem Leben, vielleicht als erste Herreach überhaupt, einen Alptraut gehabt.
Am liebsten wäre sie sofort zu Vej Ikorad gegangen, um ihm von ihrem schrecklichen Erlebnis zu berichten. Sie wagte es nicht. Er würde sie nicht ernst nehmen, zu stark beeinflußt von den Terranern.
Wie war es möglich, einen Alptraum zu haben? Hatte sie sich die Erzählungen der Menschen inzwischen so sehr zu Herzen genommen?
Nein, es war etwas anderes. Immer noch verspürte sie die Schrecken der Erinnerung und wußte, daß das nicht das letzte Mal sein würde. Wie in einer Vision erkannte sie, daß eine große Veränderung auf alle Herreach zukommen würde ...
1.
Die
52.
Welt Die Zeit verging rasend schnell. Schon war der 10. Juni 1289 NGZ
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