Radio Rocky Beach
Firmenzeichen. Langsam gingen sie um ihn herum.
Am hinteren Ende entdeckte Peter Reifenspuren. »Der ist auf jeden Fall vor kurzer Zeit bewegt worden, denn sonst wären die Spuren vom letzten Regen weggespült worden.«
»Vielleicht können wir in die Fahrerkabine sehen?«, schlug Justus vor. Kurze Zeit später standen sie nebeneinander auf dem Trittbrett an der Fahrertür.
»Da kann man nicht reingucken«, stellte Bob fest. »Die Scheiben sind alle verspiegelt.«
»Da gibt es auch nichts zu gucken!«, hörten sie plötzlich eine Männerstimme hinter sich. Vor Schreck verloren alle drei den Halt und landeten auf dem staubigen Boden. Sie blickten hoch und sahen einen großen Mann mit kantigem Gesicht und einer Baseballkappe auf dem Kopf.
»Was habt ihr hier zu suchen?«, herrschte der Mann sie an.
Justus war der Erste, der sich wieder fing, und fragte etwas stockend: »Ist das Ihr Truck?«
Der Mann beugte sich zu Justus hinunter und sah ihm direkt in die Augen. »Bürschchen, soweit ich mich erinnern kann, hab ich eben eine Frage gestellt.«
Justus bekam rote Ohren.
»Was ist?«, wiederholte der Mann in einem scharfen Ton. »Was habt ihr, verdammt noch mal, hier zu suchen?«
Die drei ??? wagten kaum zu atmen. Plötzlich holte Justus tief Luft und platzte heraus: »Sie sind Wolfman.«
Keiner sagte etwas. Peter und Bob starrten Justus verwirrt an. Sekunden verstrichen.
»Wie kommst du denn darauf«, entgegnete der Mann etwas irritiert. Justus stand langsam auf und zeigte auf die große Antenne auf dem Dach des Trucks.
»Eine solche Antenne hat man nicht, um Radio zu hören. Das sieht mir eher wie ein Funkmast aus. Und auf Ihrer Baseballkappe stehen die Buchstaben: RRB. Ich denke, das heißt ›Radio Rocky Beach‹. Und ganz sicher war ich mir, als ich Ihre Stimme hörte. Sie sind Wolfman.«
Der Mann kratzte sich am Kinn und dachte nach. Peter und Bob rührten sich nicht von der Stelle. Dann gab der Mann kleinlaut zu: »Na, wenn du dir so sicher bist, hat es wohl keinen Sinn weiter zu leugnen. Ich schätze, Wolfman ist enttarnt worden.« Jetzt sprangen auch die anderen beiden auf.
»Sie sind wirklich Wolfman?«, riefen Peter und Bob gleichzeitig und sahen ihn mit großen Augen an.
»Ich muss es wohl leider zugeben. Bisher war mein Versteck hier absolut sicher. Aber jetzt erzählt mir endlich, was ihr hier zu suchen habt!«
Peter wollte gerade antworten, als Justus ihm dazwischenfiel: »Wir haben hier lediglich Verstecken gespielt.«
»Verstecken spielen. Guter Witz! Ich mach das seit Monaten. Und versucht mal so einen Truck zu verbergen«, gab Wolfman zurück. »Wisst ihr eigentlich, was alles hier drin ist? Nicht nur, dass ich in dem Ding schlafe, esse und koche … Nein, hier drin ist eine komplette Radiostation.« Er klopfte stolz auf die Seitenwand.
Die drei waren sichtlich beeindruckt und hatten fast schon vergessen, wonach sie suchten.
»Ich hätte eine Bitte an euch«, fuhr Wolfman fort. »Radio Rocky Beach ist mein Leben. Und wahrscheinlich wisst ihr, dass ich offiziell gar nicht senden darf. Im Prinzip ist das hier ein Piratensender. Darum steht das Ding auch auf Rädern, damit ich schnell wegkann, wenn man mich einmal finden sollte. Also, ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr keinem was von der Sache hier erzählen würdet.«
Die drei ??? nickten sofort.
»Ich kann euch auch was dafür anbieten. Was haltet ihr davon, wenn ich euch im Gegenzug meinen Laden hier einmal von innen zeige?«
Justus, Peter und Bob waren begeistert.
Radio Rocky Beach
Wolfman sah jetzt gar nicht mehr so grimmig aus und ging mit den dreien ans Ende des Trucks. Dort öffnete er zwei große Stahltüren und klappte einen Tritt herunter. »Hereinspaziert in die heiligen Hallen von Radio Rocky Beach!«, rief er fröhlich.
Für einen Moment sahen sich Justus, Peter und Bob unsicher an.
»Was ist? Habt ihr plötzlich keine Lust mehr?«
»Doch, doch«, antwortete Justus.
Langsam stiegen sie die Stufen hoch und gelangten in einen kleinen Vorraum. Überall lagen Kartons herum und Wolfman begann die Führung: »Also, das hier ist nur zur Tarnung. Von dem Gerümpel müsst ihr euch nicht stören lassen.«
Dann öffnete er eine weitere Tür und dahinter sah es schon mehr nach Radio aus. An den Wänden hingen Lautsprecher, Kabel und blinkende Geräte. Davor war eine Art Pult angebracht, auf dem mehrere Telefone standen.
»Hier sitzt Lara. Meine Telefontante. Sie ist passenderweise auch meine Freundin. Ich weiß gar
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