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Radio Rocky Beach

Radio Rocky Beach

Titel: Radio Rocky Beach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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Wagenheber die Tür aufstoßen könntest. Danach setzt du dich in den Truck und wir treffen uns in … « Auf einmal stockte Wolfman. »Lara? Bist du es? Lara, hallo …?«
    Alle drei lauschten dicht gedrängt am Hörer und sagten kein Wort.
    »Wenn du es nicht bist, Lara, wer zum Teufel ist da am Apparat?« Dann legte Wolfman auf.
    »Der lässt sich hier nicht mehr blicken«, begann Bob. Peter stimmte ihm zu: »An seiner Stelle würde ich jetzt das Weite suchen.« Justus lief nervös im Studio auf und ab und grübelte vor sich hin. »Viel­leicht gibt es doch noch eine Chance. Ich halte Wolf­man nicht für einen eiskalten Kriminellen. Vielleicht wäre es einen Versuch wert, ihn auszutricksen.«
    Dann setzte sich Justus langsam auf Wolfmans Stuhl und sah auf den roten Knopf am Mischpult. Vor seiner runden Nase baumelte lauernd das Mikrofon.
    »Was hast du vor, Just?«, fragte ihn Peter. Auf dem Tonband wollte Wolfman gerade jemanden grüßen, als Justus plötzlich das Stromkabel herauszog. Wolfmans Stimme stoppte abrupt.
    Nun war es still im Studio. Dann setzte sich Justus den Kopfhörer auf und drückte entschlossen auf den roten Knopf. An der Wand erleuchtete das ON-AIR-Zeichen. Ganz Rocky Beach konnte ihn nun im Radio hören. Jedes Atmen, jedes Räuspern und jedes Wort. Justus holte tief Luft und sprach ins Mikrofon:
    »Wolfman, hören Sie mich. Ich weiß, dass Sie ein

    Radio an Ihrem Motorrad haben. Hier spricht Ju… « Er biss sich auf die Lippen.
    »Mann, sag doch irgendeinen Namen!«, wisperte Peter ihm ins Ohr.
    Justus lief rot an, doch plötzlich sprudelte es aus ihm heraus: » … hier spricht Alfred Hitchcock.«
    Peter und Bob fassten sich an den Kopf.
    Justus sprach weiter: »Ich weiß, wer Sie sind und was Sie getan haben. Ihr Alibi ist aufgeflogen. Lara hat mir alles erzählt. Stellen Sie sich der Polizei. Das ist das einzig Vernünftige, das Ihnen noch übrig bleibt.«
    Lange Zeit passierte nichts mehr, doch dann klingelte wieder das Telefon. Diesmal ging Bob an den Apparat. Er hörte dem Anrufer zu und rief aufgeregt zu Justus: »He, Just, ich hab Wolfman in der Leitung. Er will, dass man ihn im Radio hören kann. Du sollst so einen kleinen grünen Knopf an der Seite vom Mischpult drücken. Hast du den?« Justus fand den Knopf. Wolfman war jetzt auch ON AIR.
    »Hier ist Wolfman. Es scheint so, als habe ich ganz schönen Mist gebaut, aber was passiert ist, ist passiert. Wer auch immer dieser Alfred ist, er hat Recht. Ich sollte mich wohl lieber der Polizei stellen. Bevor ich aber für eine Weile abtauche, möchte ich allen, die mir regelmäßig zugehört haben, etwas sagen: Ich werde euch vermissen. Das war das eine. Da Lara anscheinend so munter alles ausgeplappert hat, will ich auch was über sie erzählen. Sie hatte die Idee mit den Einbrüchen an den Wochenenden. ›Uns kann gar nichts passieren. Wir haben das perfekte Alibi mit den aufgezeichneten Sendungen.‹ Ja, ja … ich höre sie noch reden. Sie wollte immer mehr Kohle zusammenklauen, damit wir in Hollywood eine richtig große Radiostation eröffnen könnten. Tja, jetzt haben wir was richtig Großes … richtig großen Ärger am Hals …«
    Plötzlich flackerte das Licht im Studio. Der Kontakt zu Wolfman brach ab und die Instrumente auf dem Sendepult erloschen. Nur noch eine spärliche Notbeleuchtung erhellte den Raum.
    »Was ist passiert?«, schrie Peter erschrocken. »Lasst uns sofort abhauen!«
    Doch dafür war es zu spät.
    Sie hörten, wie der Motor angeworfen wurde, und mit einem heftigen Ruck setzte sich der Truck in Bewegung.

Straßenrennen
    Alles im Studio fiel durcheinander. Justus rutschte auf seinem Stuhl nach hinten und krachte in ein Regal.
    »Haltet euch fest!«, brüllte Bob und hielt sich krampfhaft an dem Sendepult fest. Peter lag am Boden und versuchte zur Tür zu gelangen. »Da muss ein Irrer am Steuer sitzen!«, schrie er panisch.

    Von allen Seiten prasselten CDs und alte Schallplatten auf sie herunter. Der Motor heulte auf und im Inneren sah es aus wie nach einem Erdbeben. Dann rutschte alles noch einmal heftig zur einen Seite und es wurde etwas ruhiger.
    »Ich glaube, wir sind von dem Weg mit den Betonplatten runter«, stöhnte Bob.
    Justus war unter Stapeln von Tonbändern begraben. Langsam rappelte er sich auf und stolperte zu Peter. »Ich glaube, wir haben das Schlimmste hinter uns«, keuchte er.
    Plötzlich krächzte eine Stimme durch einen Lautsprecher: »Das Schlimmste habt ihr noch vor euch.«
    Die drei ???

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