Radio Rocky Beach
sehe ich auch Wolfman zusammen mit Lara rumstehen. Aber, Moment … jetzt gehen sie beide rein und schließen die Tür. Just, wie geht es nun weiter?«
»Erst mal muss Peter sein Transistorradio aus dem Rucksack holen, denn gleich ist es acht Uhr«, antwortete dieser hektisch.
Peter zog die Antennen aus und schaltete das Gerät ein. Noch war außer einem Rauschen nichts zu vernehmen. Doch dann hörten sie Wolfmans Stimme: »Hi, hier ist ›Radio Rocky Beach‹ und jetzt gibt es für euch da draußen alles, was ihr wollt. Ruft mich an und ich spiele eure Lieblingshits!«
»Und nun?«, fragte Bob. Justus schien nicht sofort eine Antwort auf die Frage zu haben und knetete nervös seine Unterlippe. »Abwarten. Wir müssen einfach abwarten.«
Das brauchten sie nicht lange, denn plötzlich öffnete sich die Tür und ein Mann mit einem Lederanzug und Motorradhelm sprang aus dem Truck.
»Und schlepp nicht wieder alte Mäntel mit Busfahrkarten an!«, rief Lara ihm hinterher. Sie sahen, wie sie die Tür wieder von innen zuzog, während der Mann das große Tor des Gefängnishofes öffnete. Dann rannte er zu einem Gebüsch in einer Ecke des Hofes und verschwand dahinter.
»Ich seh ihn nicht mehr«, flüsterte Bob aufgeregt, doch dann hörten sie, wie ein Motor gestartet wurde. Die Äste wurden beiseite gedrückt und plötzlich schoss ein Motorrad aus dem Gebüsch. Dröhnend donnerte es durch den Torbogen.
»Das ist ja irre«, stieß Peter hervor. »Wolfman haut mit einem Motorrad ab.«
Justus blickte ihm lange hinterher. Dann drehte er sich um und sagte nachdenklich: »Ob es wirklich Wolfman war, werden wir gleich wissen.«
In Ketten
»Wieso sollte er es nicht sein?«, fragte Peter verwundert.
Doch Justus brauchte nicht mehr zu antworten, denn in dem Moment hörte man Wolfmans Stimme aus dem Radio: »Das eben war ein Wunschhit von Richard aus der Palm Street. Und was jetzt kommt, ist ein spezieller Gruß von Simon an Mary Clarke zu ihrem heutigen Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch auch von mir, Mary.«
Die drei ??? sahen sich ratlos an.
»Wer zum Teufel war denn eben der Mann mit dem Motorrad?«, fragte Bob und sah in den Innenhof.
»Ich weiß es auch nicht. Die Sache wird immer merkwürdiger. Vielleicht war es der dritte Mann?«, rätselte Justus. »Aber egal wer da unten noch alles ist, nun wissen wir, dass es die Autoknacker sind.« Darüber waren sie sich inzwischen einig.
»Und was ist, wenn die nach der Sendung wie angekündigt abhauen?«, befürchtete Bob.
Fieberhaft dachten die drei ??? nach. Reynolds musste verständigt werden, um Wolfman und Lara einzusperren. Doch die Zeit drängte.
Plötzlich hatte Justus eine geniale Idee: »Wisst ihr was? Eigentlich sind Wolfman und Lara schon im Gefängnis. Damit sie nicht wieder weglaufen, brauchen wir nur das zu machen, was in einem ordentlichen Gefängnis auch gemacht wird.« Peter und Bob sahen ihn mit großen Augen an.
»Wir müssen den Laden einfach abschließen.«
»Stimmt!«, rief Bob dazwischen. »Wir nehmen eins von unseren Fahrradschlössern und ketten damit die beiden Türen vom Truck zu.« Für diese Aufgabe wurde Peter ausgewählt.
»Du kannst einfach am schnellsten laufen«, entschied Bob und Peter lief widerwillig los. Blitzschnell rannte er die Treppe hinunter und kam nach einer Weile im Innenhof wieder zum Vorschein. Er blickte nach oben und winkte mit dem Fahrradschloss. Dann schlich er zum Truck, stieg die Stufen empor und legte das lange Kettenschloss um die beiden Türgriffe. Im Radio machte Wolfman gerade wieder einen seiner Witze.
»Er hat es geschafft«, sagte Bob und ballte die Faust. »Die sitzen in der Falle.«
Gerade wollte Peter zurücklaufen, als er das Dröhnen eines Motorrades vernahm. Ratlos blickte er hinauf zu seinen beiden Freunden, die verzweifelt mit den Händen fuchtelten. Dann sprang Peter die Stufen hinunter und versteckte sich gerade noch rechtzeitig im Gebüsch.
»Oh nein, nicht in das Gebüsch!«, jammerte Bob oben im Wachturm.
Aber es war zu spät. Der Mann kam auf seinem Motorrad angeschossen und fuhr direkt auf Peter zu. Im letzten Moment bremste er mit quietschenden Reifen und sah auf den Truck.
»Er hat das Schloss entdeckt«, flüsterte Justus.
Der Mann lenkte in die Richtung und lehnte das laufende Motorrad an den Truck.
»Verdammt!«, schrie er aufgebracht und rüttelte an der Tür. Den Rest konnte man wegen des lauten Motorengeräuschs nicht mehr verstehen. Der Mann war außer sich vor Wut und
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