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Raecher des Dunklen Imperiums

Raecher des Dunklen Imperiums

Titel: Raecher des Dunklen Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Gesundheit?"
    Die Lichter Aigues-Mortes kamen in Sicht. Hawkmoon konnte bereits die Umrisse von Burg Brass auf dem Hügel sehen.
    Wieder räusperte sich Graf Brass. Hawkmoon starrte ihn an. „Meine geistige Gesundheit?"
    „Ich hätte es nicht erwähnen sollen. Wir sind bald zu Hause." Graf Brass wich seinem Blick aus.
    Sie ritten durch das Stadttor und die gewundenen Straßen und Gäßchen. Einige der Krieger verabschiedeten sich, als sie der Straße zur Burg nahe kamen, denn sie hatten ihre Quartiere in der Stadt.
    „Gute Nacht!" rief ihnen Hauptmann Vedla noch zu.
    Bald blieben nur Graf Brass und Hawkmoon übrig. Sie erreichten den Burghof und schwangen sich von ihren Pferden.
    Die große Halle sah nicht viel anders aus, als Hawkmoon sie zum letztenmal gesehen hatte. Aber irgendwie schien es ihm, als fehle etwas.
    „Schläft Yisselda schon?" fragte er.
    „Ja", murmelte Graf Brass düster. „Sie schläft."
    Hawkmoon betrachtete seine schlammbeschmutzte Kleidung. Nicht länger trug er die Rüstung. „Ich nehme wohl am besten ein Bad und gehe dann ebenfalls zu Bett", murmelte er. Er blickte Graf Brass lächelnd an. „Ich bildete mir ein, Ihr wärt in der Schlacht von Londra gefallen."
    „Ja", erwiderte Graf Brass besorgt. „Ich weiß. Aber Ihr seid Euch doch jetzt klar, daß ich kein Geist bin?"
    „Ja, natürlich." Hawkmoon lachte glücklich. „Kalans Plan diente uns besser als ihm selbst."
    Graf Brass runzelte die Stirn. „Wenn Ihr meint", murmelte er unsicher, denn er wußte nicht, wovon Hawkmoon sprach.
    „Und doch entkam er", fuhr Hawkmoon fort. „Er könnte uns erneut Schwierigkeiten bereiten."
    „Er entkam? Aber nein. Er beging Selbstmord, nachdem er das Juwel aus Eurem Kopf entfernte. Deshalb auch Eure manchmal wirren Gedanken."
    Plötzlich erfüllte Hawkmoon Furcht.
    „Ihr erinnert Euch demnach nicht mehr an unser letztes Abenteuer?" fragte er. Er stellte sich neben Graf Brass, der sich am Kaminfeuer wärmte.
    „Abenteuer? Meint Ihr die Marsch? Ihr seid wie in Trance davongeritten, nachdem Ihr etwas gemurmelt habt, daß ich dort draußen spuke. Vedla sah, wie Ihr aufgebrochen seid, und kam hierher, um es mir zu berichten. Deshalb ritten wir Euch nach, und es gelang uns glücklicherweise auch, Euch zu finden, ehe Ihr ganz im Sumpf versankt."
    Hawkmoon starrte Graf Brass wie gelähmt an, dann drehte er sich um. Hatte er den Rest nur geträumt? War sein Geist wahrhaftig verwirrt gewesen?
    „Wie - wie lange ist es her, daß ich mich in dieser Trance, wie Ihr sagt, befunden habe, Graf Brass?"
    „Nun, seit Londra. Ihr scheint anfangs, nach der Entfernung des Juwels, völlig vernünftig zu sein. Aber dann spracht Ihr von Yisselda, als lebte sie noch. Und Ihr erwähntet andere, die Ihr für tot hieltet - mich, beispielsweise. Es ist natürlich nicht erstaunlich, da Ihr ja soviel mitgemacht habt, denn das Juwel war."
    „Yisselda!" schrie Hawkmoon erschrocken. „Ihr sagt, sie sei tot?"
    „Ja - sie fiel in der Schlacht von Londra. Sie kämpfte heldenhaft, ehe."
    „Aber die Kinder - die Kinder." Hawkmoon versuchte sich an ihren Namen zu erinnern. „Wie hießen sie nur? Ich - ich kann mich einfach nicht mehr entsinnen."
    Graf Brass seufzte tief und legte seine behandschuhten Finger auf Hawkmoons Schulter. „Ihr habt auch immer von Kindern gesprochen. Aber es gab keine. Wie wäre das auch möglich gewesen?"
    „Keine Kinder?"
    Hawkmoon fühlte eine entsetzliche Leere in sich. Er bemühte sich, sich an etwas zu erinnern, das er erst vor kurzem gesagt hatte. Ich würde alles dafür geben, wenn Graf Brass wieder lebte.
    Und nun lebte Graf Brass wieder, doch dafür waren seine große Liebe, seine bezaubernde Yisselda, und seine Kinder im Nichts verschwunden - es hatte sie in den fünf Jahren seit der Schlacht von Londra überhaupt nicht gegeben!
    „Ihr scheint mir heute ein wenig vernünftiger zu sein", sagte Graf Brass. „Ich hoffte schon immer, daß Euer Gehirn wieder gesunden würde. Vielleicht ist es jetzt geheilt?"
    „Geheilt?" Welch Hohn! Hawkmoon drehte sich um und sah seinen alten Freund an. „Haben alle in Burg Brass - in der ganzen Kamarg - mich für verrückt gehalten?"
    „Verrückt ist sicher nicht der richtige Ausdruck", erwiderte Graf Brass. „Ihr befandet Euch in einer Art Trance, als sähet Ihr die Dinge ein wenig anders, als sie wirklich waren. Ja, besser kann ich es eigentlich nicht beschreiben. Wäre Bowgentle hier, er könnte es gewiß. Bestimmt hätte er Euch mehr als jeder

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