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Raecher des Dunklen Imperiums

Raecher des Dunklen Imperiums

Titel: Raecher des Dunklen Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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größer werden! Seht ihn euch an, diesen Grafen Brass!"
    Hawkmoon sah, wie das weißglühende Licht um Graf Brass eine eigenartige bläuliche Färbung annahm, bis auch Graf Brass' Messingrüstung blau schimmerte und er die behandschuhten Finger an den Helm drückte und einen grauenvollen Schmerzensschrei ausstieß.
    „Haltet ein!" rief Hawkmoon. „Weshalb quält ihr ihn so?"
    Taragorms amüsierte Stimme klang ganz aus der Nähe. „Aber Freund Hawkmoon, das müßte Euch doch wahrhaftig klar sein."
    Fackeln flammten plötzlich auf. Und Hawkmoon sah, daß sie sich tatsächlich in einer riesigen Höhle befanden. Und sie - Graf Brass, Taragorm, die beiden Wachen und er selbst - standen auf einer Plattform auf der Spitze einer Zikkurat in der Mitte der Höhle, während Baron Kalan in seiner Pyramide über ihren Köpfen schwebte.
    Und unter ihnen drängten sich dicht an dicht gut tausend maskierte Gestalten, deren Helme Tierköpfe - Schweine, Wölfe, Bären, Geier und andere - darstellten. Sie jubelten begeistert, als Graf Brass, immer noch von den schrecklichen blauen Flammen eingehüllt, vor Schmerz schreiend auf die Knie sank.
    Die flackernden Flammen offenbarten Wandmalereien und Skulpturen und Basreliefs, die, nach den deutlichen Einzelheiten ihrer Abartigkeit, offensichtlich Arbeit des echten Dunklen Imperiums waren. Da wußte Hawkmoon, daß sie sich in dem richtigen Londra befanden, vermutlich in einer Höhle weit unterhalb der Stadt.
    Er versuchte, an Graf Brass heranzukommen, aber das Licht um seinen eigenen Körper hinderte ihn daran.
    „Martert mich!" rief Hawkmoon. „Laßt Graf Brass in Ruhe - peinigt mich!"
    Wieder erklang Taragorms amüsierte Stimme: „Aber das tun wir doch, Hawkmoon, oder nicht?"
    „Hier ist jener, der euch der Ausrottung nahe brachte!" schallte Kalans Stimme von oben. „Er ist es, der in seinem Stolz glaubte, uns alle vernichtet zu haben. Aber wir werden ihn vernichten! Und mit seinem Tod wird jeglicher Widerstand gegen uns enden. Wir werden wiederaufstehen, wir werden erobern und herrschen. Die Toten werden wiederkehren und uns führen - König Huon."
    „König Huon!" tobte die maskierte Menge begeistert.
    „Baron Meliadus!" rief Kalan.
    „Baron Meliadus!" brüllte die Menschenmasse.
    „Shenegar Trott, Graf von Sussex!"
    „Shenegar Trott!"
    „Und alle großen Helden und Halbgötter Granbretaniens werden zurückkommen!"
    „Alle! Alle!"
    „Ja, das werden sie. Und sie werden Rache an der ganzen Welt nehmen!"
    „Rache!"
    „Die Maskenmenschen Granbretaniens werden ihre Rache bekommen!"
    Und wieder, ganz plötzlich, senkte sich Schweigen auf alle herab.
    Und wieder schrie Graf Brass vor Schmerzen auf. Er versuchte, sich zu erheben, während er mit beiden Händen auf seine Rüstung schlug, um die blauen Flammen, die ihn erfaßt hatten, zu löschen.
    Hawkmoon sah, daß Graf Brass' Augen wie im Fieber brannten, Schweiß über seine Stirn rann und seine Lippen vor Schmerz verzerrt waren. „Hört auf!" brüllte er.
    Aber nun lachten die Menschen unter den Tiermasken. Die Schweine kicherten, die Hunde kläfften, die Wölfe heulten, die Insekten zischten vor Schadenfreude. Nichts hätte sie mehr begeistern können, als Graf Brass einer solchen Tortur und seinen Freund solchem Leid ausgesetzt zu sehen.
    Hawkmoon wurde klar, daß sie hier in einem Ritual gefangen waren - einem Ritual, das man diesen Maskenträgern als Belohnung für ihre Treue zu den finsteren Lords des Dunklen Imperiums versprochen hatte.
    Wohin würde dieses Ritual führen?
    Er begann es zu ahnen.
    Graf Brass rollte sich vor unerträglicher Qual über den Boden, daß er fast über den Rand der Zikkurat fiel. Doch jedesmal, wenn er ihm zu nahe kam, schob ihn etwas zurück in die Mitte. Die blaue Flamme zerrte an seinen Nerven. Seine Schreie wurden lauter und lauter. Der ungeheure Schmerz raubte ihm jede Würde.
    Hawkmoon liefen die Tränen über das Gesicht, als er Kalan und Taragorm anflehte, dem grausamen Spiel ein Ende zu machen.
    Endlich hörten sie damit auf. Graf Brass erhob sich, am ganzen Körper bebend. Die blaue Flamme wurde wieder zu weißem Licht, bis schließlich auch das schwand. Graf Brass' Gesicht war angespannt, seine Lippen blutig gebissen, und aus seinen Augen leuchtete das Grauen.
    „Seid Ihr bereit, Euch selbst zu töten, Hawkmoon, um die Qualen Eures Freundes zu beenden?" klang Taragorms Stimme höhnisch neben ihm. „Würdet Ihr es tun?"
    „Das also ist die Alternative. Zeigte Euer Blick in

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