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Rächer des Herzens (German Edition)

Rächer des Herzens (German Edition)

Titel: Rächer des Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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„Ich sehe jetzt ein, dass das sehr böse von mir war.“ Wieder stieß sie einen tiefen Seufzer aus. „Ich werde das nie wieder tun. Es muss doch andere Möglichkeiten geben, an Geld zu kommen, als mit dem guten Namen meiner Schwester Geschäfte zu machen.“
    Isabella schwieg. Sie verstand viel besser, als Pen ahnte, was es hieß, so verzweifelt zu sein.
    „Du hast Freddies Schulden erwähnt“, sagte sie dann. „Ich hatte keine Ahnung davon. Ist das der eigentliche Grund, Pen? Steckt er in großen Schwierigkeiten?“
    „Ich weiß es nicht genau“, antwortete Pen kleinlaut. „Aber die Kosten des Lebensunterhalts steigen, wir können das Dienstmädchen nicht mehr bezahlen, und ich fürchte, dass Freddie so manches vor mir verbirgt.“
    „Zum Beispiel warum er aus einer Laune heraus so überstürzt hierher nach Salterton gekommen ist“, sagte Isabella nachdenklich. „Warum hast du mir nie etwas davon gesagt, Pen?“
    „Du hattest doch genug um die Ohren“, antwortete sie niedergeschlagen. „Es tut mir leid, dass ich dir nicht eher etwas gesagt habe. Ich wünschte, ich hätte es getan.“
    Isabella runzelte die Stirn. „Ich kann einfach nicht glauben, dass du meine Ehegeschichten an die Klatschblätter verkauft hast!“
    Pen war dem Weinen nahe. „Es tut mir so leid! Ich schwöre dir, dass ich nie vorhatte, mich so zu erniedrigen.“ Sie seufzte. „Hasst du mich jetzt, Bella?“
    Isabella schüttelte den Kopf. „Ich kann dich nicht hassen, Pen. Ich weiß nur zu gut, was es heißt, in großen finanziellen Schwierigkeiten zu sein. Außerdem sind wir nur eine kleine Familie, nicht wahr? Wir können es uns nicht leisten, einander zu verlieren.“
    Pen brach in Tränen aus. „Oh, ich könnte im Erdboden versinken!“ Sie putzte sich geräuschvoll ihre Nase. „Es tut mir alles so leid, Bella! Wie kann ich das nur wiedergutmachen?“
    Isabella seufzte. „Du erzählst mir alles, was du über Freddies Lebensumstände weißt“, antwortete sie und lehnte sich an das Kopfende des Bettes. „Und ich meine wirklich alles , Pen.“ Eine Falte erschien zwischen ihren Brauen. „Hast du je erlebt, dass Freddie irgendwohin geeilt ist, und dann auch noch an die See? Irgendetwas stimmt da nicht.“
    Pen stand auf. „Das war ja das Allermerkwürdigste! Er hatte beim Frühstück diesen seltsamen Brief erhalten, woraufhin er sofort davonstürzte! Ich wollte mich ja mit dir treffen“, fügte sie vorwurfsvoll hinzu, „weil wir vorhatten, die Ausstellung in der Royal Academy zu besuchen.“
    „Ja, das wollten wir“, antwortete Isabella, während sie versuchte, den wirren Bericht ihrer Schwester in die richtige Reihenfolge zu bringen. Es fiel ihr nicht zum ersten Mal auf, dass man sehr intelligenten Leuten manchmal nur schwer folgen konnte. „Was für ein seltsamer Brief war das, Pen?“
    „Offenbar ein Brief wegen seiner Spielschulden.“ Pen gähnte. „Entschuldigung, Bella. Ich bin so müde. Ich weiß, das ist alles recht unverständlich.“ Sie rieb sich die Augen. „Freddie bekam den Brief beim Frühstück und rannte unmittelbar danach hinaus. Als ich ihm später erzählte, dass du nach Salterton gereist bist, verschwand er ebenso plötzlich – nur eine kurze Nachricht hinterließ er mir. Und er ging ohne Gepäck.“
    „Jetzt hat er aber Gepäck“, antwortete Isabella mit Betonung auf jedem Wort. „Ich habe es in der Eingangshalle gesehen.“
    Pen runzelte nachdenklich die Stirn. „Das ist aber seltsam. Wie kann er plötzlich Gepäck haben?“
    „Er könnte das Notwendigste auf der Reise gekauft haben, denke ich“, sagte Isabella.
    Pen breitete abwehrend die Hände aus. „Aber er hat doch gar kein Geld!“
    „Spielschulden“, sagte Isabella leise. Sie dachte an ihren Vater und seine Schwäche für Glücksspiele, und die Angst presste ihr das Herz zusammen. Bitte, lieber Gott, mach, dass Freddie sich nicht mit einem dieser grässlichen Geldverleiher eingelassen hat.
    „Freddie hat dir wohl nicht gesagt, von wem der Brief war“, sagte Isabella mit wenig Hoffnung.
    „Nein“, antwortete Pen, „aber ich weiß, von wem er kam, weil ich ihn aus Versehen geöffnet habe. Die Adresse lautete Wigmore Street, und der Brief war unterschrieben mit dem Namen ‚Warwick‘“.

18. KAPITEL
    Isabella hatte eine Ewigkeit gewartet, wie ihr schien. Sie hatte gehört, wie Mrs. Lawton Freddie zu seinem Zimmer führte und wie sich die Diener mit verschiedenen Gepäckstücken die Treppe hinaufquälten. Schließlich

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