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Räuber von den Sternen

Räuber von den Sternen

Titel: Räuber von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Maddock
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damit er die ganze Kultur bis zu ihren Anfängen zurückverfolgen und aufnehmen könne, aber Tausig legte sein Veto ein und begründete es damit, daß er die Ausgaben nicht rechtfertigen könne. Von dem Tag an hat Wi’in sich keine Gelegenheit entgehen lassen, Tausig als Geizkragen anzuschwärzen.«
    »Ist er denn wirklich einer?«
    »Ja.«
    »Gut. Dann wird er sicherlich nicht wollen, daß meine Bandaufnahmen von zehn Jahren verlorengehen. Was ist das dort drüben?
    Weit im Süden löste sich ein schimmerndes Projektil aus der Atmosphäre des Planeten und schoß himmelwärts.
    Fortune zögerte und schnitt eine Grimasse, als er sich eine Antwort zurechtlegte. Aber Feigheit war nutzlos. »Das, Luise«, sagte er schließlich sanft, »ist ein unglücklicher Fehler Hannibals des Glücklichen.«
    Sie ächzte. »Nun weiß ich, was Ronel an Webley so gefällt«, meinte sie.
    Fortune zog fragend die Brauen hoch, sagte jedoch nichts.
    »Seine Geduld«, sagte sie.
     
    *
     
    Die Schlacht machte Fortschritte. Ayalpals Feiglinge wurden systematisch zurückgetrieben, und Divodasas heroische Krieger töteten jeden Einwohner Mohenjo-daros, den sie trafen. Nein, dachte Fortune, das war keine gerechte Darstellung, denn die Barbaren waren weder so einheitlich heroisch, noch waren Ayalpals Burschen so feige, wie die Autoren der vedischen Hymnen sie später malten.
    Aber es konnte keinen Zweifel geben, daß den Erfordernissen der Menschheitsgeschichte Genüge getan wurde. Und mit dem Rest ihrer rechtmäßigen Beute, vorsorglich für sie im Tempel angehäuft, würden die Sieger lange genug gesättigt sein, um die Annehmlichkeiten städtischer Kultur zu übernehmen. Vielleicht kamen einige unter ihnen sogar soweit, daß sie die mutwillige Zerstörung all jener Dinge bedauern würden, für die sie beim Aufbau einer eigenen Zivilisation auf den Trümmern von Mohenjo-daro gute Verwendung gehabt hätten. Aber das, dachte Fortune, war Divodasas Problem. Er beneidete diese blutdürstigen Proto-Hindus nicht, diese »Männer, die niemals eine Stadt gekannt hatten«, denn die Aufgaben, die vor ihnen lagen, waren zu groß für sie. Sie waren qualifiziert, alle die unnötigen Fehler und Irrtümer zu begehen, die die Geschichte von ihnen verlangen sollte.
    Vier Minuten verblieben, bevor er seinen Wiedereintritt in die primärzeitliche Realität bewerkstelligen konnte. Er zügelte seine Ungeduld, von der er inzwischen wußte, daß sie ebenso fatal sein konnte wie die Nichtbeachtung des Gesetzes von der doppelten Existenz, und faßte den vernünftigen Entschluß, das Gebiet um Luise Littles zertrümmertes Wohnhaus zu erforschen.
    Wenn sie nicht irgendwo haltmachten, um ihre trockenen Kehlen mit gegorener Stutenmilch oder einem ähnlich delikaten Getränk zu befeuchten, mußten die Horden der Plünderer Luises Residenz erreichen, bevor er ungefährdet in die Primärzeit zurückkehren konnte. Wie sie es in den anderen Orten getan hatten, zündeten die Barbaren auch hier alles an, was an ihrem Weg lag.
    Besorgt beobachtete er die mordgierigen Berserker in den Straßen und versuchte den wahrscheinlichen Kurs jedes einzelnen Plünderungstrupps zu bestimmen. Er mußte grinsen, als er plötzlich zwei ungewöhnlich gestaltete Vögel von der Residenz aufflattern sah. Jeder hielt drei oder vier Ziegelsteine in entsprechend vielen Krallen. Anfangs kreiste das seltsame Paar über der Straße und ließ einzelne Ziegelsteine aus beträchtlicher Höhe auf die nichtsahnenden Plünderer herabfallen, aber nach einigen unbefriedigend verlaufenen Versuchen gaben sie die Bombardierungstechnik zugunsten wirksamerer Angriffsmethoden auf. In sausendem Sturzflug stießen sie auf die Eindringlinge herunter und schlugen ihnen die Ziegelsteine auf die Schädel. Sie taten es mit Hingabe und verheerender Präzision.
    Luise lachte. »Sie arbeiten gut zusammen, nicht?«
    Trotz der Verwirrung, die das unwahrscheinliche Luftbombardement unter den Plünderern stiftete, erreichten einige hellhäutige Berserker die Residenz und verschwanden im Innern. Fortune dirigierte den Transporter eilig über das Gebäude und landete auf dem Innenhof. Die linke der Zwillingsuhren trat in die letzte Minute der Nichteinmischung ein.
    Tausig arbeitete geschäftig in dem halb eingestürzten Gebäudeteil, der Luises Arbeitszimmer beherbergte, und trug auf den Balkon hinaus, was er für mitnehmenswert erachtete.
    »Meine Bänder!« rief Luise erfreut und dankbar. Sie sprang von ihrem Sitz und zeigte auf

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