Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
Vom Netzwerk:
ganz so schlimm.
    Obwohl die Temperatur ebenfalls unnatürlich hoch lag, war die ursprüngliche Oberfläche nicht völlig verwüstet worden. Auch die Atmosphäre existierte noch, allerdings als heißer Dunst aus Radioaktivität und ätzenden Giftstoffen, und somit tödlich für alles Leben, das auf Kohlenstoff basierte.
    Die Sensoren entdeckten auf dem vierten Planeten hier und dort Strukturen, die nicht natürlichen Ursprungs zu sein schienen, doch nirgendwo auf dieser Welt gab es auch nur das geringste Anzeichen von Leben – nicht einmal anaerobe Bakterien ließen sich nachweisen.
    »War der Krieg dafür verantwortlich?« Janeway wandte sich mit dieser Frage an Neelix, der neben sie getreten war. »Die P’nir? Oder die Hachai?«
    »Ich weiß es nicht, Captain«, erwiderte der Talaxianer. »Wie ich Ihnen schon sagte, wagt sich niemand in dieses Gebiet. Aber ich vermute sehr, daß es sich um Kriegsfolgen handelt.«
    Sichtlich beunruhigt überflog Janeway abermals die
    Sensorenwerte und stieß dabei auf etwas Neues.
    Beide Planeten wurden von zahlreichen Wrackteilen umkreist, doch etwas an diesen treibenden Trümmern war sonderbar. Der Captain runzelte die Stirn und überprüfte die Daten noch einmal genauer.
    Es wurden keinerlei Metalle angezeigt.
    Die im All treibenden Wrackteile bestanden hauptsächlich aus organischem Material – Plastik, Mischgewebe und etwas, bei dem es sich höchstwahrscheinlich um Leichen handelte. Ansonsten ließen sich nur einige leichtere Minerale nachweisen.
    Tonnenweise organische Stoffe, aber absolut kein Metall.
    Wie war so etwas möglich? Jede raumfahrende Spezies, von der Janeway je gehört hatte, benutzte Metall zum Bau ihrer
    Raumschiffe. Doch wenn diese Trümmer nicht von Raumschiffen stammten, woher dann?
    Und wenn sie doch von Raumschiffen herrührten, wieso waren dann dort draußen keine Metalle mehr vorhanden?
    Der Captain prüfte abermals die Daten der planetaren
    Oberfläche. Sie hatte bereits gemerkt, daß dort keine schweren Elemente vorhanden waren, doch jetzt schaute sie sich die Meßwerte genauer an und begriff plötzlich, was das zu bedeuten hatte.
    Die Planetenkrusten wiesen keine Spur nutzbarer Metalle auf.
    Die planetaren Kerne bestanden aus der üblichen Nickel-Eisen-Mischung, und die Sonne selbst war noch so jung, daß das gesamte System eigentlich sehr reich an schweren Elementen hätte sein müssen. Die Kruste der Planeten müßte verstreute Lagerstätten von Eisen, Kupfer, Blei, Titan und ähnlichen Stoffen auf weisen…
    Diese Metalle waren auch bestimmt einst hier vorhanden
    gewesen.
    Doch jetzt fand sich dort keine Spur mehr.
    Selbst wenn die natürlichen Lager allesamt ausgebeutet worden waren, um beim Aufbau der Zivilisation Verwendung zu finden, die hier wahrscheinlich einmal geblüht hatte, so müßten die Metalle dennoch irgendwo nachweisbar sein, und sei es auch nur in Form von Schlacke.
    »Wo ist all das Metall geblieben?« Janeway sprach die Frage unbewußt laut aus.
    »Höchstwahrscheinlich abgebaut, um Kriegsschiffe daraus zu bauen«, antwortete Neelix.
    Der Captain drehte sich um und starrte den Talaxianer an.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, Captain, daß die Hachai und die P’nir sich schon seit sehr langer Zeit bekämpfen«, erklärte Neelix. »Sie haben ganze Planeten völlig ausgeplündert, um ihre Flotten ausrüsten zu können.«
    »Und diese Trümmer in den Umlaufbahnen?« fragte Chakotay, während er näher kam, und sich neben die beiden an die Konsole stellte.
    »Die Überreste ihres Verteidigungssystems, vermute ich«, erwiderte der Talaxianer. »Wahrscheinlich haben wir es hier mit einem P’nir-System zu tun. Zumindest heißt es, die P’nir hegten sehr großes Vertrauen in orbitale Anlagen.«
    »Die Verteidigungsanlagen scheinen ihren Zweck aber nicht erfüllt zu haben«, bemerkte der Erste Offizier.
    »Natürlich nicht«, stimmte der Talaxianer zu. »Es gibt kein Abwehrsystem, das einem wirklich entschlossenen Angriff auf Dauer widerstehen könnte. Und die Hachai gelten als ziemlich entschlossene Krieger.«
    »Ziemlich entschlossen«, wiederholte Janeway erschüttert.
    »Nun, Captain«, fragte Neelix mit einem drängenden Unterton in der Stimme, »meinen Sie nicht, wir sollten den Kurs ändern, damit wir nicht mitten in die Hachai-Flotte geraten, die das hier angerichtet hat?«
    Janeway drehte sich um und sah zu Fähnrich Kim hinüber, der an der Konsole der Funktionsstation saß. »Wann sind diese Welten zerstört worden?« fragte

Weitere Kostenlose Bücher